Beschneidung im Judentum

Die Beschneidung im Judentum

Im Judentum ist die Beschneidung (Brit Mila) ein üblicher Akt. Dabei wird vom männlichen Glied die Vorhaut entfernt, der Tradition nach am 8. Tag nach der Geburt. Die Beschneidung ist das wichtigste Gebot im Judentum. Es müssen während des Akts zehn jüdische Männer anwesend sein. Das Kind soll durch die Beschneidung in den Bund zwischen Stammvater Abraham und Gott mit aufgenommen werden, der lautete: „Ich werde meinen Bund errichten zwischen mir und dir und deinen Nachkommen nach dir in allen Geschlechtern als ewigen Bund“ (Vgl. Buch Mosis, Kap. 17,7 ff.). Bis spätestens zum 13. Lebensjahr muss die Beschneidung im Judentum stattgefunden haben, ansonsten sorgt man willentlich dafür, nicht Teil des Bundes zwischen Gott und Israel zu sein. Wer als Erwachsener zum Judentum übertritt, muss die Beschneidung jedoch trotzdem nachholen lassen. Die Operation an sich wird von einem sogenannten Mohel, einem Kultusbeamten oder einem jüdischen Arzt durchgeführt.

Ablauf der Beschneidung im Judentum

Es gibt klare Regeln, wie eine Beschneidung im Judentum auszusehen hat. Es werden einige Gäste eingeladen, außerdem hält der sogenannte Sandak, eine Art Beistand, das Baby während des Ritus fest, das kann der Großvater oder ein anderer nahestehender Verwandter sein. Während des Eingriffs muss der Vater des Kindes Gott preisen, anschließend folgt der Segenswunsch für das Kind, der beinhaltet, dass der Sprössling die Tora studieren, heiraten und gute Werke leisten soll. Die Lippen des Babys werden nun mit einem Tropfen Wein benetzt und die Mutter sowie der Pate erhalten ebenfalls einen Becher. Das Kind erhält zudem bei diesem Akt seinen Namen. Nach der Zeremonie wird ein Fest mit allen Anwesenden gefeiert und somit der Eintritt des Kindes in den Bund zwischen Gott und Israel begossen.1

Die Beschneidung im Judentum heute

Auch heute wird die Beschneidung im Judentum nach den damaligen Regeln durchgeführt. Es gab diesbezüglich schon einige Diskussionen in Deutschland, bei welchen von Körperverletzung die Rede war. Noch darf die Beschneidung im Judentum aber offiziell durchgeführt werden. Viele jüdische Familien entscheiden sich für eine Beschneidung ihres Sohnes, da es sich um eine der ältesten jüdischen Traditionen handelt und ein klarer Schritt ist, um die Zugehörigkeit zum Judentum auch äußerlich zu bekräftigen.2

Eine große Feier zu Ehren der Kleinen

Nach der Beschneidung im Judentum folgt eine große Feier zu Ehren des neuen Mitglieds im jüdischen Bund. Tipps für die Feier zur Beschneidung im Judentum holt man sich am besten von der Familie. Bei dem Fest wird koscheres Essen aufgetischt. Was koscher ist und was nicht, wird vom sogenannten Kaschrut-Gesetz festgelegt. Zum Beispiel gelten Hase, Schwein und Strauß als nicht koscher, während Rind, Schaf und Reh unter anderem erlaubt sind. Auch Fisch stellt kein Problem dar. Es gibt einheitliche Regeln darüber, wie ein Tier konzipiert sein muss, damit es angeboten und gegessen werden darf.

Referenzen zu Beschneidung im Judentum

  1. Vgl. Heinrich Simon: Leben im Judentum Verlag Hentrich & Hentrich und Centrum Judaicum Berlin, 2003.
  2. http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Beschneidung_von_Jungen_und_M%E4nnern.html#…