Alleinerziehend, aber nicht allein

Alleinerziehend mit Baby

In Deutschland ziehen rund 2,2 Millionen Mütter ihre Kinder allein groß und sind somit alleinerziehend. Nicht immer ist ein Kind geplant, sodass manche Beziehungen schon während der Schwangerschaft auseinandergingen, die Väter sich der Verantwortung entzogen haben oder lediglich bereit sind, sich alle paar Wochen um das Kind zu kümmern. Den Rest der Zeit steht die junge Mutter allein da und muss es schaffen, das Kind, den Beruf und den Alltag unter einen Hut zu bringen. Das ist oftmals schwierig und sehr anstrengend. Häufig bleibt für die junge alleinerziehende Frau kaum noch Zeit für sich übrig. Trotzdem zeigen viele Beispiele, dass es funktionieren kann, alleinerziehend zu sein; wenn auch unter einigen Einbußen.

Alleinerziehende Elternteile sind häufig überfordert

„Wie soll ich das nur alles schaffen?“ ist eine Frage, die sich viele Alleinerziehende täglich stellen. Und doch scheint es irgendwie zu gehen, wenn man sich den hohen Prozentsatz alleinerziehender Mütter in Deutschland anschaut. Während der Elternzeit fällt es den jungen Müttern oft am schwersten, denn wer vorher nicht viel verdient hat, bekommt dann nur eine kleine monatliche Beihilfe. Wenn dann auch der Vater des Kindes nicht zahlen kann oder will, wird es schnell knapp mit dem Geld. Was aber oft noch belastender ist, ist die große Verantwortung für das Kind, die allein getragen werden muss. Jede Alleinerziehende, die durch Familie und Freunde Hilfe bekommt, kann sich daher glücklich schätzen. Die meisten Frauen sagen aber auch: Nach den ersten zwei Jahren wird es einfacher. Wer sich also in dieser schweren Phase befindet und alleinerziehend ist, kann sich zumindest damit trösten, dass es bald wieder entspannter zugehen wird.

Alleinerziehende Mütter und der Beruf

Viele Alleinerziehende klagen darüber, dass es besonders schwer ist, einen Arbeitsplatz zu finden, da man ein Kind alleine großzieht. Die Arbeitgeber wünschen sich Flexibilität und Zuverlässigkeit von ihren Mitarbeitern, die aber oft nicht gegeben ist, wenn ein Kind betreut werden muss. Die junge Mutter braucht also geregelte Arbeitszeiten und einen toleranten Chef, der akzeptiert, wenn sie mal früher nach Hause muss, weil das Kind krank ist oder der Babysitter ausfällt. Eine solche Arbeitsstelle ist nicht leicht zu finden. Die meisten Mütter geben ihr Kind in die Obhut einer Tagesmutter, sofern das finanziell machbar und eine solche Betreuung im Ort verfügbar ist. Gerade in kleineren Städten mangelt es jedoch auch an solchen Betreuungsmöglichkeiten, was die jungen Frauen oft in eine Zwickmühle bringt.

Wie kann ich als alleinerziehende Mutter meinen Pflichten gerecht werden?

Ist es bereits vor der Geburt klar, dass eine Frau ihr Kind alleine großziehen muss, sollte sich die bald alleinerziehende Mutter über die gegebenen Betreuungsmöglichkeiten informieren. Vielleicht kennt jemand eine gute Tagesmutter, vielleicht gibt es Betreuungsplätze in der KiTa oder jemand aus der Verwandtschaft würde sich zwischendurch um das Kind kümmern. Auch finanziell sollte man frühestmöglich die nötigen Vorkehrungen treffen und alle Anträge auf Unterstützung pünktlich stellen. Je mehr Hilfe man für sich nutzt, desto leichter wird es mit dem Kind werden. Wichtig für Alleinerziehende ist aber immer, sich selbst nicht so unter Druck zu setzen. Dass nicht immer alles perfekt läuft, wenn man sich ganz alleine um ein Kind kümmern muss, ist ganz normal.1

Welche finanzielle Unterstützung kann ich als Alleinerziehende erwarten?

Kann der Vater des Kindes keinen Unterhalt zahlen, kann die alleinerziehende Mutter bis zu zwölf Jahre lang einen Unterhaltsvorschuss vom Jugendamt bekommen, je nach Alter des Kindes sind das bis zu 180 Euro im Monat. Dazu kommt Kindergeld bis zu 184 Euro im Monat und in den ersten 12 Monaten Elterngeld. Es kann beim Arbeitsamt ein Alleinerziehenden-Zuschlag beantragt werden und die Kosten für die Kinderbetreuung und die Haushaltsführung können steuerlich abgesetzt werden.2