Blutschwämmchen

Das Blutschwämmchen: Eine Wucherung der Blutgefäße

Ein Blutschwämmchen, in der Fachsprache Hämangiom genannt, ist ein gutartiger Tumor, der bei etwa jedem zehnten Baby besonders in den ersten vier Lebenswochen auftritt.1 Dabei kommt er bei Frühgeborenen häufiger vor als bei Neugeborenen.2 Er bildet sich in der Regel bis zum fünften Lebensjahr von selbst wieder zurück. Nur selten entwickeln betroffene Babys als Kleinkinder ein weiteres Hämangiom. Auch Erwachsene sind selten betroffen. Das Blutschwämmchen entsteht durch Neubildung und Wucherung von Blutgefäßen. Daher kann es überall dort vorkommen, wo Blutgefäße sind, nicht nur in der Haut, sondern auch in den inneren Organen und in den Knochen. Kommen mehrere Blutschwämmchen gleichzeitig vor, nennt man dies Hämangiomatose.3

Woran erkennt man ein Blutschwämmchen?

Ein Blutschwämmchen in der Haut sieht aus wie ein rötlicher oder bläulicher Fleck, manchmal ist es auch eine kleine Erhebung.4 Je tiefer der gutartige Tumor dabei in der Haut sitzt, desto bläulicher ist er und ähnelt einem Bluterguss. Von der Ausdehnung her kann er von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern groß sein. Beschwerden verursacht ein Hämangiom zum Beispiel, wenn es an Körperstellen wie Hautfalten oder in der Achselhöhle vorkommt. Es kann sich entzünden und bluten, wenn es durch Reibung von anderen Körperteilen oder Kleidung gereizt wird. Blutschwämmchen sind meist bei der Geburt ganz klein und wachsen innerhalb des ersten Lebensjahres.2

Warum entstehen Blutschwämmchen?

Die Ursache für die Bildung von Blutschwämmchen ist noch unbekannt. Man weiß nicht, warum die Blutgefäße anfangen zu wuchern. Man vermutet, dass die Neigung zur Ausbildung von Blutschwämmchen vererbt wird, besonders bei solchen, die am ganzen Körper auftreten.5 Bei einer Hämangiomatose, also der vermehrten Ausbildung von Blutschwämmchen, wird die Ursache in einer Fehlbildung während der Embryonalphase vermutet, in der es selten auch zu weiteren Missbildungen und der Ausbildung bestimmter Krankheiten kommt. Dazu zählt das Sturge-Weber-Syndrom, bei der sich Hämangiome im Gesicht und an der weichen Hirnhaut bilden. Beim Hippel-Lindau-Syndrom finden sich Blutschwämmchen an der Netzhaut und im Kleinhirn. Sehr große Hämangiome an Armen und Beinen liegen beim Klippel-Trenaunay-Syndrom vor.6

Wie kann man das behandeln?

In den meisten Fällen bilden sich Blutschwämmchen von selbst wieder zurück. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte rät, das dennoch möglichst früh von einem Arzt untersuchen zu lassen. In manchen Fällen ist je nach Lokalisation und Geschwindigkeit der Wucherung eine Therapie nötig. Je früher man behandelt, desto besser ist der Behandlungserfolg.7 Möglichst früh sollte man diese Hauterscheinungen im Gesicht oder im Genitalbereich untersuchen lassen. Mit Laserstift oder Kältesonde (Kryotherapie) können sie verödet werden, bevor sie weiter wachsen.2 In manchen Fällen werden die Hämangiome mit Kortison behandelt. Ein chirurgischer Eingriff ist selten notwendig.7

Narben vom Blutschwämmchen

Der typische Verlauf des Heranwachsens eines Blutschwämmchens ist in drei Phasen eingeteilt: Die Wachstumsphase dauert sechs bis neun Monate. Die Stillstandsphase variiert, und die Rückbildungsphase hängt von Körperstelle und Größe des Blutschwämmchens ab. Ebenso hängt die Narbenbildung von der Größe ab. Ein kleines Blutschwämmchen verschwindet von selbst wieder, ohne Narben oder sonstige Spuren zu hinterlassen. Bei größeren Blutschwämmchenführt nicht nur eine operative Entfernung zu Narben. Diese können auch zurückbleiben, wenn es sich auch von selbst zurückbildet. Auch andere Hautveränderungen können zurückbleiben, so zum Beispiel erweiterte Hautgefäße (Teleangiektasien), schlaffe Haut oder zu stark oder zu schwach gefärbte Hautbereiche. Am Kopf kann ein Hämangiom eine kahle Stelle zurücklassen, da die Haarwurzeln zerstört wurden.8

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