Nasenspray in der Schwangerschaft: Ja oder Nein?

Nasenspray in der Schwangerschaft: Ja oder Nein?

Mit Nasenspray sollte in der Schwangerschaft vorsichtig umgegangen werden. Zwar sind Erkältungen mit 40%1 die häufigsten Erkrankungen in einer Schwangerschaft und der Griff zum Nasenspray ist bei Schnupfen schon fast normal. Schwangere sollte sich allerdings gut überlegen, Nasenspray anzuwenden, denn dies ist wie viele andere rezeptfreie Medikamente während der Schwangerschaft nicht so harmlos wie man zunächst denkt.2

Erhöhte Infektionsgefahr in der Schwangerschaft

Schnupfen und Nasenbluten sind zunächst ganz normale Beschwerden, die Frauen oft während einer Schwangerschaft haben. Die erhöhte Östrogenkonzentration im Körper der Schwangeren weitet das Bindegewebe in den Gefäßen. Dies sorgt wiederum für eine stärkere Durchblutung und vor allem für ein Anschwellen der Schleimhäute. Damit kann eine verstopfte Nase in manchem Fällen eine natürliche Begleiterscheinung während der Schwangerschaft sein. Es muss also nicht immer eine Erkältung die Ursache für Schnupfen sein. Dennoch haben Schwangere häufig eine geschwächtes Immunsystem und ein Mangel an Vitaminen, weshalb sie anfälliger für Erkältungen sind.

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Schwangerschaft und Nasenspray? Weniger ist mehr!

Sollte eine starke Erkältung vorliegen oder die werdende Mutter sehr unter Schnupfen leiden, so können gewöhnliche abschwellende Nasensprays theoretisch benutzt werden – auch im 1.  Schwangerschaftsdrittel.3 Jedoch sollte darauf geachtet werden, dass die Dosis gering bleibt und das Nasenspray nicht länger als die vorgeschriebene Zeit verwendet wird. In der Schwangerschaft ist die Anwendung von Nasensprays grundsätzlich schon in Ordnung, da sie – im Normalfall – nur eine lokale Wirkung im Nasenbereich haben. Das heißt, sie wirken sich nicht auf andere Körperteile aus. Allerdings sollte während der Schwangerschaft unbedingt die Packungsbeilage beachtet und prinzipiell ein Beratungsgespräch mit dem Arzt wahrgenommen werden. Denn die Notwendigkeit, zum Nasenspray zu greifen, sollte nur vom Profi bestätigt werden. Der Gebrauch muss sinnvoll abgewägt werden: wenn möglich, sollte Nasenspray selbstverständlich vermieden werden. Falls durch die Anwendung jedoch etwa vor einer Nasennebenhöhlenentzündung geschützt werden kann – die mit Antibiotika behandelt werden müsste – ist die Anwendung vernünftig.

Risiken und Nebenwirkungen von Nasenspray in der Schwangerschaft

Neben einem Beratungsgespräch beim Arzt kann in der Apotheke zusätzlich gecheckt werden, ob sich das Nasenspray mit anderen Medikamenten verträgt. Dies ist wichtig, da Arzneimittel gegen Erkältungen und Grippe zwar generell eher als harmlos eingestuft werden, jedoch müssen werdende Mütter vor allem auf Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die in der Schwangerschaft schwerwiegend sein können, achten.4

Warum kann Nasenspray in der Schwangerschaft schaden?

Der Grund, weshalb viele übliche Nasensprays in einer Schwangerschaft gefährliche Nebenwirkungen haben können, ist, dass sie Xylometazolin enthalten. Dieser Stoff sorgt hauptsächlich für die Abschwellung der entzündeten Nasenschleimhaut bzw. für das Eindämmen der laufenden Nase bei einem Schnupfen.5 Xylometazolin hat im Prinzip eine ähnliche Wirkung wie Adrenalin: es erhöht den Blutdruck der Mutter und verengt die Blutgefäße, sodass sich die Nasenschleimhaut regeneriert. Bei einer höheren Dosierung kann es besonders im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel unter Umständen zu systemischen Wirkungen kommen – Nebenwirkungen, die auch andere Teile des Körpers betreffen.6 Somit könnte die Gefäßverengung auch im Uterus wirken, was wiederum die Durchblutung der Plazenta gefährden würde.7 Das Kind könnte nicht richtig versorgt werden; Sauerstoffmangel und eine niedrigere Herzfrequenz mit späteren Behinderungen wären die Folge.8

Darf ich Nasenspray verwenden?

Alternativen zu Nasenspray

Frauen sollten während der Schwangerschaft wenn möglich auf abschwellende Nasensprays mit Xylometazolin verzichten, da sich bestimmte Risiken nicht grundsätzlich ausschließen lassen. Erkundigen Sie sich in der Apotheke nach Sprays mit anderen Wirkstoffen. Etwas besser als Mischpräparate eignen sich in der Schwangerschaft Nasensprays mit Einzelstoffen wie zum Beispiel Imidazol. Diese wirken  nur lokal, das heißt, sie bekämpfen nur den Schnupfen und wirken nicht auf andere Körperteile ein.9 Werdende Mütter sollten allerdings wissen, dass nicht jedem Schnupfen sofort mit einem Nasenspray zu Leibe gerückt werden muss. Es gibt viele natürliche und schonende Heilmethoden gegen eine verstopfte Nase: homöopathische Erkältungsmittel, Nasenspray mit Meerwasser, Nasenspülungen mit Kochsalzlösungen und sogar Nasenduschen aus der Apotheke. Viel Wasser trinken und inhalieren hilft, die Erkältungsbeschwerden zu lindern; Nasenflügelheber und Nasenpflaster erleichtern die Nasenatmung und somit das Einschlafen.

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Vorbeugung von Erkältungen – mit cyclotest fertile woman

Doch nicht nur mit gutem Schlaf kann Erkältungen vorgebeugt werden; auch eine gesunde ausgewogene Ernährung kann dabei helfen, dass es gar nicht erst zu einem Schnupfen kommt. Schwangere müssen noch etwas mehr auf ihre Gesundheit achten, da sie einen höheren Bedarf an Nährstoffen haben. Eine gesunde und effektive Unterstützung sind Nahrungsergänzungsmittel. Auf natürliche Weise machen diese den Körper fit und helfen dabei,  Erkältungen vorzubeugen. Handeln Sie gesundheitsbewusst für sich und Ihr Kind und vermeiden Sie Schnupfen so von Anfang an.

Referenzen – Nasenspray in der Schwangerschaft

  1. Grospietsch, Gerhard: Erkrankungen in der Schwangerschaft: ein Leitfaden mit Therapieempfehlungen für Klinik und Praxis. Stuttgart 2000.
  2. Apotheken Umschau, 15. Mai 2012
  3. http://www.embryotox.de/xylometazolin.html
  4. Grospietsch, Gerhard: Erkrankungen in der Schwangerschaft: ein Leitfaden mit Therapieempfehlungen für Klinik und Praxis. Stuttgart 2000.
  5. Fabel, Gisela: Medikation in der Schwangerschaft und Stillzeit. München 1993.
  6. http://www.embryotox.de/xylometazolin.html
  7. http://www.embryotox.de/xylometazolin.html
  8. http://www.embryotox.de/xylometazolin.html
  9. Grospietsch, Gerhard: Erkrankungen in der Schwangerschaft: ein Leitfaden mit Therapieempfehlungen für Klinik und Praxis. Stuttgart 2000.