Baby plaudern

Kommunikation an der Wiege: Babys Plaudern

 

Man mag es kaum glauben: Babys plaudern schon kurz nach der Geburt.  Das Zwiegespräch mit der Mutter und dem Vater ist deshalb vom ersten Lebenstag an enorm wichtig. Natürlich hat all das brummeln und brabbeln noch keine konkrete Bedeutung und erinnert zunächst nicht an das gewohnte Baby Plaudern. Das Baby übt mit dieser frühen Form zunächst die Lautbildung – Grundvoraussetzung, um später einmal klare und sinnvolle Silben formulieren zu können. Ebenso wichtig sind darüber hinaus natürlich gesunde Sprech- und Hörorgane, eine normale geistige Entwicklung und viel Liebe und Zuwendung. 

Glucksen, gurren, brabbeln – Babys plaudern am Anfang alle gleich

Fast jeder kleine Erdenbürger ist begeistert von seiner Stimme, kreischt und kräht in hohen und tiefen Tönen unterschiedlich laut. Spuckeblasen zu machen, ist eine weitere Lieblingsbeschäftigung. Alles, was in einem Alter von ca. zehn bis 12 Wochen zu hören und zu sehen ist, dient einem wichtigen Zweck: dem Training von Stimmbändern, Lippen-, Gaumen und Zungenmuskeln. Mit vier- bis viereinhalb Monaten schaffen es die gut trainierten Lippen und die Zunge, neue Laute zu produzieren: fft-fft, www-www, sss-sss und brrr-brrr beispielsweise. Und wer genau hinhört, hört vielleicht schon die ersten Brabbel-Laute wie mummum, baba und hada-hada.

Übrigens klingen diese unterhaltsamen Laute und Lautverbindungen in diesem Alter noch überall gleich. Erst später hört man bei Kindern unterschiedlicher Herkunft auch verschiedene Formen des Plauderns.  

Vorstufe des Sprechens aktiviert das Sprachzentrum im Gehirn

Neben dem wichtigen Lippen-Zunge-Stimmband-Training dient das Baby Plaudern noch einem weiteren Zweck: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass dabei bereits das Sprachzentrum im Gehirn trainiert wird.1 Im Rahmen einer Studie zeigten Videoaufzeichnungen, dass bei diesem ersten Baby-Plaudern der rechte Mundwinkel stärker als der linke arbeitet. Eindeutiges Zeichen für eine aktive Tätigkeit der linken Gehirnhälfte, dem Sprachzentrum und der Beweis, dass das Baby Plaudern eine Vorstufe des Sprechens ist.

Mit zwei Silben zum „Redner“ – Wenn Babys plaudern und dann sprechen!

Deutlicher wird dieses oft sehr amüsante Gebrabbel etwa ab dem 6. Lebensmonat. Dann schaffen es die Kleinen, die ersten wirklich deutlichen zweisilbigen Laute zu bilden, die sich schnell zu richtigen „Monologen“ entwickeln. Schon wenig später hält das Baby bereits eine relativ lange Zeit am plaudern fest und unterhält sich und seine Zuhörer damit auf seine ganz eigene Weise. Auch wenn das Baby plaudern noch keinen Sinn ergibt – Sprachmelodie und Lautstärke ähneln schon ganz der Sprache der Großen. Und bereits in dieser Phase haben Sprachwissenschaftler bei Studien mit Babys aus unterschiedlichen Ländern auch unterschiedliches Plaudern festgestellt.

Ab einem Alter von neun Monaten sind Babys geistig in der Lage, den Sinn von Wörtern zu verstehen. Das zunächst offenbar bedeutungslose aneinanderreihen der Silben „Ma-Ma“ und „Pa-Pa“ wird langsam den entsprechenden Personen zugeordnet. Das Baby Plaudern erreicht jetzt eine neue Dimension: Neben dem immer häufiger werdenden Nachplappern bestimmter Worte der Großen, versteht es nun auch deren Sinn.

Mitmachen und fördern: Baby-Plaudern auch für Eltern

Eltern sollen und können aktiv auf das Baby Plaudern reagieren.2 Die einfachste Möglichkeit: sich aktiv dem Baby Plaudern zuwenden und so Interesse zeigen. Auch kleine Wechselgesprächen zwischen Eltern und Kind kann es schon geben – eine sehr lustige und für beide Seiten unterhaltsame Art, auf den anderen zu reagieren: Dabei können zum einen Tonfall und Laute des Babys aufgenommen und wiederholt werden. Es ist aber auch möglich, neue Laute zu formulieren und den Nachwuchs mit ganz neuen Möglichkeiten der Sprache und der Sprachmelodie zu konfrontieren. 

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