Baby durchschlafen

Was bedeutet „durchschlafen“?

Wenn Babys durchschlafen, ist für Eltern schon eine ganze Menge geschafft. Allerdings kann es bis dahin eine Weile dauern: Manche Babys schaffen es mit einem oder gar zwei Jahren noch nicht, durchzuschlafen. Durchschlafen bedeutet zudem nicht, dass die Kleinen sich von abends 19 Uhr bis zum nächsten Morgen um 7 Uhr nicht melden: Es heißt lediglich, dass sie eine Mahlzeit auslassen und etwa sechs Stunden am Stück friedlich schlummern. Für Eltern gilt diese Art des Schlafens natürlich noch lange nicht als „durchgeschlafen“. Bis zu einem Alter von einem Jahr wachen noch rund 40 Prozent aller Babys zweimal auf – und das ist völlig normal!

Endlich durchschlafen – aber wann?

Babys suchen Sicherheit und wachen deshalb ständig auf. Das ist die evolutionsbiologische Begründung der schlaflosen Babynächte. Die andere Erklärung ist, dass das Gehirn von Säuglingen die Erlebnisse des Tages in der Nacht verarbeitet und dabei ständig stimuliert wird. Klar, dass es dann nicht zur Ruhe kommt und die Babys nicht den Weg in den entspannten Tiefschlaf finden. Das schaffen sie sogar erst mit zwei Jahren, sagen Psychologen, und manche Kinder brauchen dafür sogar bis zum vierten Lebensjahr.1 Eltern müssen also überhaupt nicht beunruhigt sein, wenn das Baby etwas länger braucht, bis es durchschlafen kann. Das zeugt offenbar von gesunden Sinnen und einem sehr regen Geist.

So kann das Durchschlafen des Babys gefördert werden

Nur ausgeruhte Eltern meistern den Spagat zwischen Familie und Job erfolgreich. Deshalb ist es in vielen Fällen wichtig, dass Babys nicht allzu spät das Durchschlafen erlernen. Es gibt die Möglichkeit, das Durchschlafen bei Babys zu fördern: Ein regelmäßiger Tagesablauf beispielsweise, der den Nachwuchs an klare Schlaf- und Wachzeiten gewöhnt. Gepaart mit viel Liebe und Ausgeglichenheit stärkt das die Eltern-Kind-Bindung enorm. Feste Abläufe am Abend geben dem Baby Sicherheit und Vertrauen.2 Es entspannt sich und lernt, dass es nicht mehr aufwachen muss, um seine Umgebung zu überprüfen. Mit etwa einem Jahr hilft oft auch der Umzug in ein eigenes Zimmer. Hier kann das Baby in Ruhe und unter perfekt abgestimmten Bedingungen friedlich durchschlafen.

Nach dem Durchschlafen ist vor dem alleine Einschlafen

 

Wenn Babys durchschlafen, sind Eltern erleichtert und stolz: Ein großer Teil des Weges ist nun geschafft! Jetzt holen sich die Kleinen langsam den größten Teil ihres Schlafbedürfnisses in der Nacht und benötigen in absehbarer Zeit nur noch ein einziges Tagesschläfchen. Der Weg hin zum Schlafrhythmus eines Kleinkindes ist geebnet. Doch nach dem Durchschlafen ist die „Arbeit“ in diesem Bereich noch nicht erledigt. Dank liebevoller und gewohnter Rituale am Abend können die Kleinen zwar durchschlafen – haben aber nicht gelernt, alleine einzuschlafen. Bevor diese nächste Lektion erfolgreich abgeschlossen werden kann, braucht es eine wichtige Voraussetzung: Babys müssen lernen, dass sie nicht allein sind, wenn die Eltern ihr Zimmer verlassen, denn nur so ist das Durchschlafen gesichert. Liegen sie nach dem Gute-Nacht-Küsschen alleine im Bett, wollen sie sich natürlich vergewissern, ob Mama und Papa noch in ihrer Nähe sind. Sie „rufen“ nach den Eltern so lange, bis sie wissen: Ja, es ist alles gut, ich bin nicht allein. Einschlafprogramme unterstützen diesen nächsten Schritt nach dem Durchschlafen. Sie geben Eltern genau vor, wie sie auf diese „Rufe“  bzw. Schreie reagieren müssen und leiten zum richtigen Handeln an. Auch das Erlernen des Einschlafens fordert Kraft und braucht Geduld. Und am Ende des Prozesses gehen beide, Eltern und Baby, gestärkt daraus hervor.