Brutkasten

Das Baby im Brutkasten

Der Brutkasten ist für viele Frühgeborene die einzige Möglichkeit, am Leben zu bleiben. Ihren Nachwuchs hilflos und rundum verkabelt in dem hochtechnisierten Glaskasten liegen zu sehen, ist für Eltern kein schöner Anblick. Sie sehnen sich danach, den kleinen Liebling in die Arme zu schließen und ihm so Geborgenheit und Nähe geben zu können. Oft wird ihnen das auch ermöglicht: Ärzte und Schwestern tun alles, um auch einem Frühgeborenen im Brutkasten die Nähe zu Mutter und Vater zu ermöglichen.

Zu klein, zu leicht, zu schwach: Das Baby im Brutkasten

Ein Brutkasten ist für viele Frühchen, also Kinder die vor der 36. Schwangerschaftswoche geboren werden, eine lebensrettende Maßnahme. Vor allem die ganz kleinen Minis, die noch nicht selbstständig atmen können, sind im Brutkasten sicher aufgehoben und werden hier mit lebenswichtigem Sauerstoff versorgt.

Ärzte und Schwestern können die Frühgeborenen im Brutkasten lückenlos und genau überwachen und bei kleinsten Anzeichen einer lebensbedrohlichen Situation schnell eingreifen. So wird der Herzschlag mit Hilfe eines Sensors an der Brust überprüft, die Atmung wird ebenfalls durch einen Sensor an Brust oder Bauch oder in der Matratze überwacht und eine kleine Armmanschette gibt an, wie hoch oder niedrig der Blutdruck ist.

Brutkästen gibt es aber nicht nur in Krankenhäusern, sondern oft auch in speziellen Notarztwagen. Sie werden beispielsweise eingesetzt, wenn das Frühgeborene zur weiteren Behandlung in ein anderes Krankenhaus transportiert werden muss.

So funktioniert ein Brutkasten

In einem Brutkasten herrscht eine für den kleinen Säugling optimale Temperatur (32-36 Grad) und eine hohe Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent.1 Dieses stabile Mikroklima verhindert ein Auskühlen und Austrocknen des kleinen Menschen – Dinge, die bei Frühgeborenen aufgrund des noch fehlenden Unterhautfettgewebes schnell eintreten können. Die meisten Kinder, die nach der Geburt in einen Brutkasten kommen, haben noch keine voll ausgebildeten Lungenflügel und können deshalb noch nicht selbstständig atmen. Im Brutkasten erhalten diese kleinen Patienten auch den überlebenswichtigen Sauerstoff. 2

Dank mehrerer Öffnungen an den Seiten können Ärzte und Schwestern den Säugling versorgen, ohne ihn aus seinem schützenden Brutkasten herausnehmen zu müssen. So erhält das Neugeborene wichtige Infusionen oder auch künstliche Nahrung. In manchen Spezialkliniken können Babys auch direkt im Brutkasten medizinisch untersucht werden. Dabei wird der Brutkasten beispielsweise in ein MRT-Gerät geschoben, ohne dass der Säugling das schützende Gehäuse verlassen muss.3

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Dauer des Aufenthalts im Brutkasten

Die Mini-Intensivstation für Frühchen ist rundum einsehbar – eine wichtige Voraussetzung, um den aktuellen Zustand des Babys auch per Sichtkontakt immer richtig einschätzen zu können. Und auch die Eltern werden dankbar sein, ihren kleinen Liebling trotz all der Kabel und Drähte ausgiebig von allen Seiten betrachten zu können, bis sie ihn endlich für immer in ihre Arme schließen und mit nach Hause nehmen können.

Wie lange ein Baby im Brutkasten bleiben muss, hängt vom Reifegrad und seinem Gesundheitszustand ab. In jedem Fall müssen seine Atmung stabil und sein Organismus stark genug für das Leben außerhalb des schützenden Raumes sein. Manchmal liegen die Kleinen nur ein paar Tage im Brutkasten und brauchen dann nur noch ein Wärmebettchen; bei besonders früh geborenen Kindern kann der Aufenthalt auch mehrere Wochen oder gar Monate dauern.

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