Check: Unfruchtbarkeit & Haushalts-Chemikalien

Unfruchtbarkeit wegen Haushalts-Chemikalien?

Für Viele ist dies keine wirkliche Neuigkeit: Haushalts-Chemikalien und Medikamente stehen unter Verdacht, Ursache für steigende Unfruchtbarkeit zu sein. Jetzt veröffentlichte die Europäische Umweltagentur (EEA) jedoch mit ihrem „Weybridge +15 (1996-2011) Report“ Studienergebnisse, die diesen Verdacht dramatisch untermauern. Hauptakteur sind hier die sogenannten EDCs, die „endocrine disrupting chemicals“ (zu Deutsch: endokrine Disruptoren). Diese Chemikalien beeinflussen das sensible Hormonsystem von Menschen und Tieren. EDCs sind klassischer Bestandteil von Haushalts-Chemikalien und Medikamenten und stehen unter Verdacht nicht nur Ursache für sinkende Fruchtbarkeit, sondern auch Krankheiten wie Krebs, Diabetes, krankhaftes Übergewicht sowie neurologischer Entwicklungsstörungen zu sein.

Wo befinden sich Haushalts-Chemikalien mit EDC?

Haushalts-Chemikalien mit EDCs, die Unfruchtbarkeit verursachen könnten, befinden sich fast überall. Laut EEA sind folgende Quellen typisch für diese Gifte:

  • Nahrung
  • Pestizide
  • Wasserversorgung
  • klassische Haushaltsprodukte
  • Kosmetika

Haushalts-Chemikalien: Unfruchtbarkeit durch Krankheiten

In den letzten Jahrzehnten stieg die Nutzung bzw. der Kontakt mit Haushalts-Chemikalien merkbar an. Wissenschaftler sehen einen deutlichen Zusammenhang mit der gesteigerten Belastung und dem vermehrten Auftreten von Krankheiten, welche mit Unfruchtbarkeit in Verbindung stehen. Hierbei handelt es sich um:

  • Brustkrebs
  • PCO
  • Fibrose
  • Endometiose
  • Prostatakrebs
  • Männlicher Unfruchtbarkeit (schlechte Samenqualität)
  • Diabetes
  • Schilddrüsenerkrankungen

Haushalts-Chemikalien mit EDC: Entwicklungsstörungen des Körpers

Weiter stehen EDCs unter Verdacht nicht nur Unfruchtbarkeit zu verursachen, sondern auch die frühe Entwicklung von Kindern zu beeinflussen. Man geht davon aus, dass folgende Körperfunktionen durch EDC in Haushalts-Chemikalien beeinträchtigt werden:

  • des Gehirns
  • Reproduktiver Funktionen
  • Immunsystems
  • Metabolischen Systems
     

Weiter sehen viele Studien eine Zusammenhang von EDCs in Haushalts-Chemikalien und

  • Schilddrüsenkrebs
  • Autismus
  • Aufmerksamkeitsstörung (ADS)
  • Verminderter geistiger Aufnahmefähigkeit von Kindern
  • Verfrühter Pubertät bei Mädchen

Haushalts-Chemikalien und Unfruchtbarkeit: Gifte erkennen

Problematisch ist hier, dass die Auswirkungen, wie zum Beispiel Unfruchtbarkeit, der EDCs in Haushalts-Chemikalien erst nach Jahren merkbar werden und nur schwer auf diese Stoffe zurückzuführen sind. Ein weiteres Problem ist, dass es oft Wechselwirkungen zwischen einzelnen EDCs sind, welche Krankheiten wie Unfruchtbarkeit verursachen. So ist es besonders schwer, den einzelnen Stoffe ihre Gefährlichkeit nachzuweisen.

Die Auswirkungen dieser Haushalts-Chemikalien auf das Tierreich sind inzwischen hinreichend belegt. Die Auswirkungen auf den Menschen sind wissenschaftlich schwerer zu erfassen. Doch werden die Erkenntnisse zu den Auswirkungen auf das Tierreich von den Wissenschaftlern der EEA als deutliche Warnung für die menschlichen Gesundheit erkannt.  „ Es wäre weise, vorbeugende Maßnahmen bezüglich viele dieser Chemikalien zu treffen, bis deren Effekt umfassend verstanden werden“, so Jacqueline McGlade, Geschäftsführerin der EEA.

Wer steht hinter dem Weybridge Report

Der Weybridge +15 Report (1996-2011) der Brunel University (London) ist das Ergebnis eines internationalen Workshops, in welchem die Forschungsergebnisse der letzen 15 Jahre ausgewertet wurden. Weybridge +15 ist eine Folgestudie des 1996er Weybridge Report, welcher erstmalig das Problem der EDCs anging.

Haushalts-Chemikalien und Unfruchtbarkeit: Wie kann ich mich schützen?

Wer sich vor den Einflüssen, wie zum Beispiel Unfruchtbarkeit, von EDC in Haushalts-Chemikalien schützen will, kann sich im ersten Schritt durch eine Umwelt-Analyse über die Belastung seines Umfeldes informieren. Mit diesen Analysen kann man sein direktes Umfeld (Luft, Wasser, Boden, Baumaterial) auf schädliche Stoffe untersuchen. Wird im Rahmen einer solchen Analyse eine erhöhte Belastung ausfindig gemacht, können gezielte Schritte zur Verbesserung vorgenommen werden.