Sex nach der Geburt ist anders
Sex nach der Geburt ist anders als vorher – vor allem, wenn die Partnerin spontan entbunden hat. Vor allem der Wochenfluss hält viele Paare davon ab, schnell wieder Sex nach der Geburt zu haben. Viele Frauen haben zusätzlich größere oder kleinere Geburtsverletzungen und einfach Schmerzen im Bereich der Scheide. Zudem ist alles noch sehr gedehnt, weshalb Sex nach der Geburt oft auch nicht so intensiv ist, wie in der Zeit davor. Paare müssen bezüglich des Themas Sex nach der Entbindung etwas Geduld mitbringen.
Wann ist Sex nach der Geburt wieder möglich?
Wenn Paaren all das nichts ausmacht und die Lust aufeinander groß ist, dann steht dem Sex direkt nach der Geburt auch nichts im Wege, meinen die einen. Andere wiederrum raten zur Enthaltsamkeit für wenigstens vier bis sechs Wochen und warnen vor Infektionen. Zumindest ein Kondom sollte man nehmen, heißt es oft, denn der Wochenfluss ist ein perfekter Nährboden für Keime. Acht Wochen nach der Geburt steht der nächste Check beim Frauenarzt an. Er prüft, ob alles gut verheilt ist und gibt Frauen meist den offiziellen „Startschuss“ für Sex nach der Geburt. Wichtig dabei: Ein Gespräch über Verhütung in der Stillzeit. Denn dass eine Frau während sie stillt nicht erneut schwanger werden kann, ist ein Ammenmärchen.1
Manche Frauen wollen keinen Sex nach der Geburt
Manchmal haben Frauen nach der Geburt keine Lust auf Sex. Sie sind entweder zu müde oder haben einfach kein Bedürfnis nach Nähe – oft, weil sie einem anderen Menschen schon sehr oft sehr nahe sind: ihrem Baby. Das sollte auch akzeptiert werden. Ein offenes Wort hilft manchmal, Verständnis zu finden – für die Situation des Mannes aber auch für die der Frau. Vielleicht hilft es auch, die Wiege für eine gewisse Zeit nicht mit im Schlafzimmer zu haben. In manchen Fällen hemmt das schlafende Baby die Mütter, sie können sich dann weniger gut auf den Partner einlassen und sind „unkonzentriert“.
Es kann aber auch sein, dass die Unlust auf Sex nach der Geburt hormonell bedingt ist. Dann kann nur der Frauenarzt helfen. Auch hier gilt: Reden ist die beste Medizin – im Notfall auch mit Hilfe eines Psychologen. Nicht selten ist nämlich auch der Babyblues daran schuld, dass Frauen nach der Geburt keine Lust auf Sex haben.
„Sex-Entzug“ nach der Geburt – lieber nichts erzwingen
Nicht mit der Partnerin schlafen zu können, ist für viele Männer hart. Sie fühlen sich missverstanden, wollen sie doch oft nicht nur sich selbst, sondern vor allem ihrer Partnerin etwas Gutes tun. Wer seinen Frust offen herauslässt, wird nicht unbedingt Zuspruch ernten. Vielmehr stehen Männer dann als sexsüchtige Egoisten da. Frauen werden sich dann sicher eher mehr verschließen, als eine Einladung zum heißen Schäferstündchen auszusprechen. Vielleicht ist ein gemütlicher Abend bei Kerzenschein, einem guten Essen und einem guten Gespräch der Schlüssel zum lang ersehnten Sex.
Sex nach der Geburt lieber nicht ohne richtige Verhütung
Sex nach der Geburt sollte nie ohne Verhütung stattfinden. Es sei denn, das nächste Baby ist schon geplant. Empfehlenswert ist allerdings, dass sich der Körper der Frau erst mal wieder an den Normalzustand gewöhnt und Kraft tankt, für eine Folgeschwangerschaft. Für den Sex nach der Geburt ist allerdings nicht jedes Verhütungsmittel geeignet: Pille und Minipille enthalten Östrogene, die die Milchbildung verringern können; zudem kann das Baby mit der Muttermilch zu viele Hormone aufnehmen. Da sich der Monatszyklus erst wieder richtig einpendeln muss, sind auch natürliche Verhütungsmethoden, wie die Schleim- oder Temperaturmethode eher unsicher. Besser geeignet und völlig unbedenklich sind Kondom*, Zykluscomputer* und Diaphragma.2