Schwangerschaft mit Adipositas – Ist das problemlos möglich?
Eine Schwangerschaft mit Adipositas birgt einige Risiken für die Mutter und das ungeborene Kind. Von Adipositas spricht man, wenn der BMI, also der Body Mass Index, über dem Wert 30 liegt. Frauen mit Adipositas erkranken in der Schwangerschaft leichter an Gestose und Schwangerschaftsdiabetes, außerdem überträgt sich das Übergewicht häufig auf das Baby, was bei ihm zu vermehrten Herz-Kreislauf-Problemen führen kann.
Einige Studien lassen vermuten, dass Kinder von adipösen Schwangeren früher sterben, sowohl bei der Geburt/ im Säuglingsalter als auch später als Erwachsene. Diese Ergebnisse sind noch nicht eindeutig belegt, es gibt aber den dringenden Verdacht, dass Adipositas mit der höheren Sterberate der Kinder in Verbindung steht.1 Zudem sollte man die anstehende Gewichtszunahme in der Schwangerschaft nicht unterschätzen!
Was tun bei Adipositas?
Bereits, wenn ein Kind geplant ist, empfiehlt es sich, bereits vor der Schwangerschaft gegen die Adipositas vorzugehen. Nicht jede Schwangerschaft ist jedoch geplant, sodass man nicht immer in dieser Form vorbeugen kann. Trotzdem ist es nun noch nicht zu spät: Zwar sind Radikal-Diäten in nicht angebracht, aber Studien haben gezeigt, dass bei Frauen mit Übergewicht das Kind davon profitiert, wenn die werdenden Mütter auch nur geringfügig abnehmen. Das ist auf gesundem Wege machbar, ohne dass das Kind davon Schaden nimmt.
Wichtig ist, dass trotz der Diät weiterhin vollwertig und ausgewogen gegessen wird, damit keine Mangelerscheinungen beim Kind auftreten und die Versorgung des Kindes nicht auf „Sparflamme“ läuft. Das könnte sonst wiederum zur Folge haben, dass das Kind später eher zu Übergewicht neigt, weil es die geringe zugeführte Nahrung besonders gut verwerten muss.
Wie wirkt sich Adipositas auf die Schwangerschaft aus?
Wenn mit Adipositas eine Schwangerschaft entsteht, besteht ein höheres Risiko für bestimmte Krankheiten. Heute sind etwa ein Drittel aller Schwangeren übergewichtig, was schwere Folgen für das Kind haben kann. Präeklampsie, Schwangerschaftsdiabetes, Makrosomie, Schulterdystokie, Fehlbildungen, Infektionen und Schnittentbindungen sind nur einige Beispiele möglicher Komplikationen, auch Übergewicht beim Baby und spätere Folgeerkrankungen sind möglich. Die Folgen von Adipositas in der Schwangerschaft für das Kind können lebensbedrohlich werden. Die Schwangerschaft ist jedoch ein guter Anreiz, um nun erste Schritte für eine gesündere Lebensweise einzuleiten.
Wie wird Adipositas in der Schwangerschaft behandelt?
Die Therapie von Adipositas in der Schwangerschaft sollte immer von einem Arzt angeleitet werden, der auch die Betreuung übernimmt. Nur dieser kann entscheiden, inwieweit es sinnvoll und unbedenklich ist, in der Schwangerschaft abzunehmen. Wichtig ist jedoch für die Schwangere, auf eine ausgewogene Ernährung mit genügend Vitaminen und Mineralien zu achten, viel Wasser zu trinken und sich zum Wohle des Kindes mehr zu bewegen. Eine weitere starke Gewichtszunahme muss unbedingt vermieden werden. In vielen Fällen hilft eine psychotherapeutische Beratung bei diesen Plänen, aber auch eine Ernährungsberatung ist oft sinnvoll.
Tipps für Adipositas in der Schwangerschaft
Wenn eine Schwangerschaft mit Adipositas vorliegt, haben Kinder ein etwa doppelt so hohes Risiko, später selbst übergewichtig zu werden. Bereits mit einem Geburtsgewicht ab 4000 Gramm ist dies der Fall. Daher ist es wichtig, auf eine gesunde Ernährung und genügend Bewegung in der Schwangerschaft zu achten, auch wenn Adipositas vorliegt. Am besten bespricht man mit dem Arzt die richtige Ernährung, die benötigt wird, damit das Kind nicht unterversorgt ist und trotzdem kein zusätzliches Übergewicht entsteht.
Eine regelmäßige Kontrolle beim Arzt ist wichtig, um auch eventuelle Komplikationen zeitnah zu behandeln. Am besten ist es, Adipositas bereits vor der Schwangerschaft abzubauen.2