Baby isst zu viel

Das Baby isst zu viel – was nun?

Einige Mütter kennen das Problem: Das Baby isst einfach zu viel. Dabei gibt es jedoch einen Unterschied zwischen dem Empfinden der Mutter und einer tatsächlichen Essstörung. In der Regel essen oder trinken Babys so viel, wie sie benötigen. Dass ein Knirps im Säuglingsalter wirklich zu viel isst, ist relativ selten – bei einer ungewöhnlich großen Menge Essen kann es sich zum Beispiel um einen Wachstumsschub handeln, der dafür sorgt, dass das Kind mehr Energie als sonst benötigt. Auch die Kleinsten haben bereits ein Sättigungsgefühl und richten sich danach.

Warum isst das Baby zu viel?

Eigentlich ist es ungewöhnlich, dass ein Baby zu viel isst. Bei der Muttermilch gibt es in diesem Sinne kein zu viel, da das Kind, wenn es satt ist, eigentlich nur noch nuckelt und nicht mehr trinkt. Man sollte den Nachwuchs nicht schon im ersten Lebensjahr auf Diät setzen, weil man der Meinung ist, dass es zu schnell zunimmt, weil es zu viel isst. Ein Grund, warum das Baby zu viel isst und vielleicht schon wieder trinken möchte, obwohl es eigentlich kaum schon wieder Hunger haben kann, ist die körperliche Nähe zur Mutter. Wenn Mütter nur mit ihrem Kind kuscheln und Körperkontakt halten, wenn es gestillt wird, kann das Hunger-Geschrei auch ein Bedürfnis nach dem Kuscheln sein.

Ansonsten gilt aber, dass es eher an den Eltern liegt, wenn das Baby zu viel isst, denn auf das Sättigungsgefühl zu hören, lernt das Kind eigentlich schon in der Stillzeit. Wenn es satt ist, hört es automatisch auf, aktiv zu saugen. Vor allem aber bei Einführung der Beikost wollen die Eltern oft zu viel für ihr Kind und geben keine Ruhe, bis das Kleine nicht genug gegessen hat – das ist ein Verhalten, das sich Kinder irgendwann angewöhnen. Sie lernen dadurch, dass das Sättigungsgefühl kein Zeichen dafür sein muss, dass man genug gegessen hat.

Was tun, wenn das Baby zu viel isst?

Grundsätzlich kann man, wenn ein Baby zu viel isst, erst einmal ein paar Maßnahmen ergreifen, um dieses Essverhalten zu ändern. Wenn das Baby immer wieder nach Muttermilch verlangt, könnte man damit beginnen, immer zwischendurch „Kuschelzeiten“ mit dem Baby einzulegen, ohne dass es dabei gestillt wird. Das Kind lernt dann, dass es nicht trinken muss, um körperliche Nähe zu erfahren. Das hilft wiederrum dagegen, dass das Baby ohne Grund zu viel isst.

Später, wenn die Beikost eingeführt wird, hängt das richtige Essverhalten des Kindes meist von den Eltern ab. Man sollte ein Gefühl dafür entwickeln, wann das Baby satt ist. Wenn es den Mund nicht mehr aufmacht beim „Löffelchen für Mama“, ist das meist ein gutes Zeichen, dass es genug ist. Die Eltern sollten das Baby auf keinen Fall zum Essen überreden oder gar zwingen. Anders ist es jedoch bei einer ständigen Essensverweigerung – hier können andere Gründe vorliegen, dass das Baby nicht zu viel isst, sondern eben zu wenig. Und dann müssen die Eltern handeln.

Baby isst zu viel: Welche Folgen hat es?

Wenn das Baby so jung schon zu viel isst, kann es später leicht zu Gewichtsproblemen kommen. Jedoch sollten die wohlwollenden Eltern es auch nicht mit ihrer Vorsicht beim Essen des Kindes übertreiben, denn in den ersten Jahren ist Babyspeck durchaus normal. Er wird angelegt für die Zeiten von Krankheit, Durchfall oder bei Zahnungsproblemen und sorgt dafür, dass es in dieser Zeit nicht zu einer Unterversorgung kommt. Wer also dem Kind das Essen verwehrt, tut ihm damit nichts Gutes. Ebenso sollte das Baby nicht zum Essen genötigt werden, wenn es keinen Appetit mehr hat, das Kind lernt sonst, dass sein Sättigungsgefühl nicht als Maßstab gilt und lernt, „maßlos“ zu essen. Wenn sich die Eltern daran halten, schaffen sie so die Grundsteine für ein gesundes Essverhalten.1