Brauchen Sie Clomifen, um schwanger zu werden?
Clomifen: Geringe Chancen, um schwanger zu werden
Die Chancen, mit Clomifen schwanger zu werden, liegen lediglich im Bereich von 27%. Davon allerdings führen nicht alle Schwangerschaften zu einer erfolgreichen Geburt. 23% der Frauen, die durch Clomifen schwanger wurden, verloren im Anschluss Ihr Baby. Daraus ergibt sich eine tatsächliche „baby-take-home-Rate“ von 18%.1 Im Vergleich dazu zeigen Studien, dass natürliche Methoden mindestens genau so erfolgreich sind. So hat beispielsweise die Carstens-Stiftung eine Vergleichsstudie erstellt zwischen Frauen, die auf hormonelle Methoden wie Clomifen setzen, um schwanger zu werden und Frauen, die homöopathische bzw. alternative Methoden (Akkupunktur etc.) nutzen, um schwanger zu werden.2 Das Ergebnis: nur 3,6% der Frauen, die auf konventionelle, reproduktive Methoden setzten wurden schwanger. Im Gegenzug stellte sich bei insgesamt fast 36% der Frauen eine Schwangerschaft ein, die alternative Methoden bevorzugt hatten.3
Eine andere Studie hat Frauen begleitet, bei denen eingeschränkte Fruchtbarkeit diagnostiziert wurde und die die symptothermale Methode nutzten, um nach erfolglosen reproduktiven Verfahren schwanger zu werden.4 Auch hier gab es ähnliche Ergebnisse, wie bei der Studie der Carstens-Stiftung. Frauen, die auf natürliche Familienplanung setzen und mit der symptothermalen Methode Ihre Zyklusmerkmale
beobachten, um so die fruchtbaren Tage errechnen zu können, werden mindestens genau so erfolgreich schwangern, wie Frauen, die Verfahren der reproduktiven Medizin nutzen.5
Hinzu kommt ein weiterer Faktor, den Sie nicht unterschätzen sollten. Methoden der künstlichen Befruchtung oder auch hormonelle Unterstützung durch Präparate wie Clomifen, um schwanger zu werden, belasten Sie auch psychisch viel mehr. Erwartungsdruck, Ängste sowie gescheiterte Versuche führen in vielen Fällen sogar zu schweren Depressionen.6
Schwanger werden mit Clomifen: Risiken und Nebenwirkungen
Neben der Erfolgsrate ist es sehr wichtig, dass Sie Sich auch über die Risiken und Nebenwirkungen informieren, die durch die Einnahme von Clomifen entstehen können. Das können kleiner Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Benommenheit sein, das können aber auch schwerwiegendere Nebenwirkungen wie etwa hormonbedingt die Überstimulation der Eierstöcke. Das kann deshalb problematisch sein, weil diese bei einigen Frauen stationär behandelt werden muss. Es kann sogar dazu kommen, dass die Eierstöcke entfernt werden müssen – was bei Kinderwunsch fatal ist.7
In einigen seltenen Fällen kann die Einnahme von Clomifen zu Nierenversagen führen oder Wasseranstauungen im Bauchraum verursachen. Beides ist lebensgefährlich.8
Es gibt auch Studien, die besagen, dass Clomifen das Risiko auf bestimmte Krebsarten wie Brustkrebs, Gebärmutterkrebs oder Eierstockkrebs erhöht.9
Wenn Sie durch Clomifen schwanger werden, ist durch die hormonelle Überstimulation eine Mehrlingsschwangerschaft wahrscheinlicher. Diese gilt wiederum als eine Schwangerschaft, die mit höheren Risiken verbunden ist.10 Clomifen kann sich ebenfalls schädlich auf das Baby auswirken. Es kommt häufiger zu Fehlgeburten, Missbildungen oder auch seltenen Erkrankungen bzw. Behinderungen wie etwa Stoffwechselleiden, Muskelschwund oder auch geistige Behinderungen.11
Gründliche Beratung ist elementar
Es gibt, wie bereits erwähnt, einige Fälle, in denen Frauen keine Alternative zur Einnahme von Clomifen haben. Neben dem Polyzystischen Ovarialsyndrom gehört dazu zum Beispiel auch die Behandlung mit Clomifen während der Chemotherapie. Die Chemotherapie kann Unfruchtbarkeit auslösen. Um also trotz der starken Chemotherapie-Belastung die Fruchtbarkeit zu erhalten, wird manchmal Clomifen eingesetzt. Aber selbst diese Einnahmen sollten stets in engster Absprache mit dem Facharzt abgestimmt sein.
Und auch sonst gilt: Bevor Sie Sich mit Clomifen behandeln lassen, um schwanger zu werden, informieren Sie Sich gründlich über individuelle Risiken, Nebenwirkungen und natürliche Alternativen.
Referenzen – Clomifen
- Hardt, Jürgen et al. Sehnsucht Familie in der Postmoderne: Eltern und Kinder in Therapie Heute. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2010.
- Hardt, Jürgen et al. Sehnsucht Familie in der Postmoderne: Eltern und Kinder in Therapie Heute. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2010.
- Hardt, Jürgen et al. Sehnsucht Familie in der Postmoderne: Eltern und Kinder in Therapie Heute. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2010.
- Gnoth, C. et al. Zur Definition und Prävalenz von Subfertilität und Infertilität. Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie 2004; 1 (4). 272-27.
- Gnoth, C. et al. Zur Definition und Prävalenz von Subfertilität und Infertilität. Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie 2004; 1 (4). 272-27.
- Gnoth, C. et al. Zur Definition und Prävalenz von Subfertilität und Infertilität. Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie 2004; 1 (4). 272-27.
- Hardt, Jürgen et al. Sehnsucht Familie in der Postmoderne: Eltern und Kinder in Therapie Heute. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2010.
- Hardt, Jürgen et al. Sehnsucht Familie in der Postmoderne: Eltern und Kinder in Therapie Heute. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2010.
- Hardt, Jürgen et al. Sehnsucht Familie in der Postmoderne: Eltern und Kinder in Therapie Heute. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2010.
- Hardt, Jürgen et al. Sehnsucht Familie in der Postmoderne: Eltern und Kinder in Therapie Heute. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2010.
- http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13516612.html
Polyzystisches Ovarsyndrom (PCO)
Polyzystische Ovarien können, müssen aber nicht, ein Hinweis auf das polyzystische Ovarsyndrom (PCO) sein, eine Krankheit die zu Unfruchtbarkeit führen kann. Damit PCO diagnostiziert wird, müssen laut der Konferenz der „European Society of...