Das neue Geschwisterchen
Sie erwarten ein zweites Baby, das heißt auch auf Ihr großes Kind kommt eine große Veränderung zu. Es ist wichtig, das ältere Kind in die Schwangerschaft mit einzubeziehen und es behutsam an die neue Rolle als großer Bruder oder große Schwester zu gewöhnen. Natürlich fordert die Schwangerschaft viel von Ihrer Aufmerksamkeit, aber damit Ihre Familie harmonisch zusammen wäschst sollten Sie einige Dinge beachten um dem älteren Kind die Zeit des Übergangs zu erleichtern. Wie das am Besten gelingt, erfahren Sie hier!
Wo kommen die Kinder her?
Diese und ähnliche Fragen wird Ihnen ihr Erstgeborenes jetzt vielleicht stellen, wenn ein zweites Geschwisterchen unterwegs ist. Solche Fragen sollten Sie ihrem Kind auch wahrheitsgemäß beantworten. Die nun anstehenden Veränderungen können für das große Kind ganz schön bedrohlich werden. Je mehr Sie das ältere Kind mit einbeziehen, umso einfacher wird der Übergang, bis das neue Baby da ist. Erklären Sie ihrem ersten Kind, wo die Kinder her kommen. Bilder und Bücher über die Schwangerschaft können bei älteren Kindern helfen, Verständnis zu fördern. Lassen Sie das Kind auch mal am Bauch hören oder fühlen, sobald das Baby sich bewegt. Erklären Sie „das war bei Dir genau so“, so stellen Sie einen Bezug her und wecken die Neugier aufs Geschwisterchen. Nehmen Sie das Kind vielleicht auch mal mit zu eine Frauenarzttermin und erklären Sie ihm, was man auf dem Ultraschall vom Baby sieht. Auch Kinderbücher, die die Ankunft von einem zweiten Kind in der Familie zum Thema haben, können dabei helfen aufs zweite Kind vorzubereiten.
Auch das Große nicht vergessen!
In der Schwangerschaft steht natürlich das Baby im Vordergrund. Damit Eifersucht und Ängste nicht aufkommen, ist es beim zweiten Kind in der Familie sehr wichtig,das ältere Geschwisterchen nicht zu vernachlässigen. Ihr älteres Kind spürt vielleicht bereits, dass es nun nicht mehr alleine im Zentrum von Mamas Aufmerksamkeit steht. Verlustängste und Eifersüchteleien können die Folge sein, vielleicht schon in der Schwangerschaft, mehr aber noch wenn das Baby dann da ist. Nehmen Sie ihrem Kind die Angst, indem Sie ihm signalisieren, dass Sie immer noch da sind. Gehen Sie auf die Bedürfnisse nach Nähe und Kuschelzeit ein. Räumen sie ihrem Kind auch Zeit ein, kochen Sie mal das Liebligsessen oder erfüllen Sie einen Ausflugswunsch. So erleichtern Sie dem „Großen“ die Übergangszeit und erleichtern die bevorstehende Veränderung. Und wenn Sie ihm genau erklären, was da nun eigentlich genau passiert in der Schwangerschaft, und dass bald ein kleiner Bruder oder eine kleine Schwester ins Haus kommt, stellt sich vielleicht sogar Vorfreude auf den Nachwuchs ein.
Großer Bruder, große Schwester!
Bei älteren Kindern ist es wichtig, das Große in die Vorbereitungen für das Baby mit einzubeziehen. Wenn der große Bruder oder die große Schwester bei den Anschaffungen und Vorbereitungen fürs Baby helfen darf, nimmt ihm das die Angst vor den anstehenden Veränderungen. Beziehen Sie ihr erstes Kind bei den Vorbereitungen mit ein, zum Beispiel indem es die Tapete fürs Babyzimmer oder die Farbe des Kinderwagens mit bestimmen darf. Bereiten Sie Ihr Ältestes schonend auf die Rolle als großes Geschwister vor, indem Sie Selbstbewusstsein fördern. Loben Sie Ihr Kind ruhig, wenn es etwas fürs Baby tut, zum Beispiel ein Spielzeug von sich für das es schon zu groß ist, an das Baby weiter gibt.
Tipp: Versprechen Sie dem großen Kind nicht, dass das Baby ein neuer Spielkamerad sein wird. So sind Enttäuschungen vorprogrammiert, weil „das Baby kann ja noch gar nichts“. Seien Sie lieber ehrlich und sagen, dass das Baby am Anfang viel Hilfe brauchen wird. Geben Sie ihrem älteren Kind etwas Mitverantwortung und geben Sie ihm das Gefühl dass es Mama und dem Baby helfen kann. So stärken Sie das Selbstvertrauen und nehmen die Angst vor Liebesverlust.
Nicht alles auf einmal!
Oft stehen zur Zeit der Schwangerschaft noch andere Veränderungen in einer jungen Familie an. Das große Kind kommt vielleicht bald in den Kindergarten oder die Familie plant den Umzug in ein größeres Haus. Auch ihrem ersten Kind zuliebe sollten solche einschneidenden Veränderungen langsam angegangen werden. Mit der Rollenveränderung, die durch das Baby kommt, hat ihr Großes schon genug zu tun. Umso wichtiger wird eine vertraute Umgebung, weswegen ein Umzug vielleicht nicht unbedingt während der zweiten Schwangerschaft angegangen werden sollte. Auch die Konstellation “ das Baby ist da, das Große kommt in den Kindergarten“ kann problematisch werden. Wenn das Baby bei Mama bleiben darf, weigert sich die große Schwester oder der große Bruder unter Umständen, in den Kindergarten zu gehen. Deshalb führen Sie solche Veränderungen nach Möglichkeit in kleinen Portionen ein, damit Sie ihr Kind nicht überfordern.
Holen Sie sich Unterstützung!
Damit Sie das Erstgeborene gut auf das Baby vorbereiten können, ist auch Unterstützung gefragt. Lassen Sie Papa, Oma oder Opa einspringen, wenn das Große einmal wieder besonders viel Aufmerksamkeit braucht, Sie aber alle Hände voll mit dem Baby zu tun haben. Vielleicht machen die Großeltern mal einen Ausflug mit dem großen Kind oder Papa liest das Lieblingsbuch vor. Auch können solche „Dritte“ wunderbar dabei helfen, die Veränderung in der Mutter – Kind – Beziehung schonend vorzubereiten. Sie können helfen, dem älteren Kind zu vermitteln dass es ja jetzt „schon groß“ ist, und Mama jetzt auch Hilfe und Unterstützung brauchen kann. So stärken sie das Selbstvertrauen des Kindes und wecken Verständnis für das Baby. Überfordern Sie das Kind aber nicht, denn einen solche Umstellung in den Rollen innerhalb der Familie braucht vor allem viel Zeit, Geduld und Verständnis!