Geburtsmythen

Geburtsmythen und Schwangerschaftsmythen

Was wären wir Menschen nur ohne Klatsch und Tratsch? Besonders wenn sich das erste Kind angekündigt, scheinen Familie und Freunde plötzlich auf Hochtouren aufzufahren und die wildesten Schwangerschafts- und Geburtsmythen auszupacken. Doch was ist an den Geburtsmythen von Oma und Co. wirklich dran? Alles nur erfunden oder stecken dort tatsächlich ein paar Fünkchen Wahrheit dahinter? Wir haben hier für Sie die beliebtesten Geburtsmythen zusammengestellt und aufgedeckt – von den sauren Gurken mit Sahnetopping bis hin zur Geschlechtsbestimmung mittels der Bauchform!

Die beliebtesten Geburtsmythen

1) Schnell, hol mir heißes Wasser!

2) Pro Kind ein Zahn!

3) Ich will saure Gurken mit Schokoeis!

4) Morgens ist mir übel – es wird ein Mädchen!

5) Ein spitzer Bauch – es wird ein Junge!

6) Hab ich auch wirklich den Ofen ausgemacht?

7) Ab jetzt muss ich für zwei essen!

Geburtsmythen: Schnell, hol mir heißes Wasser!

Man schaut in aller Ruhe einen altern Western – die Frau steht kurz vor der Entbindung und der Arzt ruft plötzlich in den Raum hinein „Ich brauche heißes Wasser und Tücher!“. Aber was will der denn jetzt mit heißem Wasser? Zur Desinfektion reicht das doch nicht aus – oder will er die umstehenden Personen nur loswerden? Heißes Wasser musste damals ja in Eimern mühsam erhitzt werden… Das wird sicherlich einer dieser Geburtsmythen sein, oder?

Ein Fünkchen Wahrheit steckt wohl in jedem der Geburtsmythen. Auch wenn heutzutage niemand mehr kübelweise heißes Wasser anschleppen muss, kann dieses doch den Damm der Frau bei der Geburt geschmeidig halten und somit einen Dammriss weniger wahrscheinlich machen. Vielleicht hatte das der Arzt in dem Western ja auch im Kopf?

Geburtsmythen: Pro Kind ein Zahn!

„Pro Kind verliert man ein Zahn!“ Das ist wohl einer der beängstigsten Geburtsmythen, die man zu hören bekommt. Doch verliert man wirklich seine Zähne, wenn man Kinder auf die Welt bringt? Fakt ist: In der Schwangerschaft brauchen die Zähne eine besondere Pflege. Nimmt man in dieser Zeit nicht genügend Calcium auf, kann es durchaus vorkommen, dass die Zähne in Mitleidenschaft gezogen werden. Empfindliches Zahnfleisch und Zahnfleischbluten sind häufige Schwangerschaftsbeschwerden und somit weit weg davon zu den Geburtsmythen zu gehören. Auch wenn früher vielleicht öfters mal der ein oder andere Zahn ausgefallen ist, heute helfen ganz einfach weiche Zahnbürsten, Zahnseide, Zahnärzte und diverse andere Mittelchen.

Geburtsmythen: Ich will saure Gurken und Schokoeis!

Dies ist wohl einer der gängigsten aller Geburtsmythen. Heißhungerattacken und Essgelüste werden immer wieder mit einer Schwangerschaft in Verbindung gebracht – egal ob durch Werbung oder Verwandschaft. Obwohl die Essgelüste wissenschaftlich nicht belegbar sind, kann das Hormonchaos am Anfang einer Schwangerschaft durchaus zu ungewöhnlichen Essenskreationen führen. Dazu kommt, dass Sauerkonserven einen hohen Vitamin C Gehalt ausweisen und der Körper dieses so indirekt verlangt. Ob es dann aber tatsächlich zu der berühmt-berüchtigten saure-Gurken-Schokoeis Kombi kommt, bleibt wohl eher bei ein Teil der Geburtsmythen.

Geburtsmythen: Morgens ist mir übel – es wird ein Mädchen!

Dies ist einer der Geburtsmythen der sich nicht eindeutig belegen lässt. Statistisch gesehen stimmt es, dass die Frauen, die sich morgens oft übergeben musste mehr Mädchen als Jungen geboren haben. Dennoch kann man dies im Einzelfall nicht zur Regel machen und anhand des Wechselspiels zwischen Hormonen und Übelkeit eine richtige Vorhersage bezüglich des Geschlechts treffen. Die Existenz des Zusammenhangs zwischen Morgenübelkeit und Geschlechtsvorhersage bleibt also unter den Geburtsmythen bestehen.

Geburtsmythen: Ein spitzer Bauch – es wird ein Junge!

Lässt sich anhand der Bauchform tatsächlich das Geschlecht erkennen? Oder ist das wieder nur einer dieser Geburtsmythen? Kurz und knapp: Nein, das lässt es sich nicht! Die Bauchform wird durch den Körperbau der Mutter bestimmt. Ein runde Kugel, die sehr hoch sitzt, kann einfach aus der Beschaffenheit des Körpers der werdenden Mama resultieren und sagt nichts über das Geschlecht des Kindes aus. Außerdem kann die Bauchform bei jeder Schwangerschaft nochmals anders aussehen. Bauch und Gebärmutter werden jedes mal strapaziert, wenn diese dann schlaffer werden sitzt der Bauch auch nicht mehr so weit oben. Das Geschlecht des Babys beeinflusst also nicht die Bauchform! Solche Aussagen gehören also ganz klar zu den Geburtsmythen.

"Liebe muss blind sein, denn eine Mutter liebt ihr Kind schon lange bevor sie es sehen kann."

Geburtsmythen: Hab ich auch wirklich den Ofen ausgemacht?

Die allseits bekannte Schwangerschaftsdemenz und die immer öfters erwähnt Stilldemenz – gehören sie zu den Geburtsmythen oder sind schwangere Frauen und frischgebackene Mütter tatsächlich so vergesslich? Hierzu kann man sagen, dass sowohl die körperlichen als auch die geistigen Veränderungen, die eine Frau während der Schwangerschaft und nach der Geburt durchlebt, sicherlich zu einem gewissen Maß die Vergesslichkeit fördern können. Denn während diesen Zeiten ist sie meist voll und ganz auf ihr Kind konzentriert – und das ist auch gut so! Da kann es dann durchaus mal vorkommen, dass sie das ein oder andere einfach mal vergisst. An diesen Geburtsmythen ist also doch ein Fünkchen Wahrheit dran – auch wenn es von Frau zu Frau nochmal ganz anders aussehen und nicht verallgemeinert werden kann!

Geburtsmythen: Ich muss jetzt für zwei essen!

Stimmt es, dass man in der Schwangerschaft für zwei essen muss – schließlich muss nun ja auch das Kind im Bauch ausreichend versorgt werden – oder gehört diese Aussage zu den Geburtsmythen? Eines steht zumindest schon mal fest: die Frau nimmt in der Schwangerschaft etwas zu, aber das ist auch gut so! Sowohl in der Schwangerschaft als auch während der Stillzeit benötigt der weibliche Körper zusätzliche Energie. Sie haben also Lust auf bestimmt Sachen? Dann los! Allerdings sollten Sie in dieser Zeit verstärkt auf die Qualität des Essens achten – verzichten Sie lieber auf die Tiefkühlkost und greifen Sie lieber zu Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Damit tun Sie nicht nur sich was Gutes – die darin enthaltenen Vitamine und Nährstoffe finden nämlich auch den Weg zum Kind!

Keine Sorge also vor der Gewichtszunahme während der Schwangerschaft – bei der Geburt verliert eine Frau nämlich bis zu 7 kg. Dabei wiegt das Kind meist um die 3 kg und die Nachgeburt und das Fruchtwasser machen das restliche Gewicht aus. Sie werden sehen, dass Sie auch nach der Geburt weiterhin abnehmen werden, da sich nach und nach auch die zusätzlichen Wassereinlagerungen lösen und ihren Weg nach außen finden.

Dies ist also keins der Geburtsmythen. Die Frau sollte in der Schwangerschaft ruhig etwas mehr essen – zwar nicht gleich die doppelte Portion, aber ausreichend für sich und das ungeborenen Kind!