Baby drehen

Die Welt rundherum sehen: Ihr Baby lernt, sich zu drehen

Eine der frühesten Bewegungen, die Ihr Baby in den ersten Monaten lernt, ist das Drehen.1 Es ist die Voraussetzung dafür, dass sich Ihr Kind zu einem späteren Zeitpunkt krabbelnd fortbewegen kann. Ihr Nachwuchs erlernt es ganz natürlich, normalerweise aus dem Wunsch heraus, etwas zu erreichen, das zu weit von ihm entfernt liegt.

Indem es sich also herumdreht, kann es das Spielzeug der Begierde erreichen oder es rückt näher an die Mama heran. Ihr Baby hat die erste, wenn auch sehr kleine Fortbewegungsmöglichkeit für sich entdeckt.

 

 

Wann beginnt sich Ihr Baby zu drehen?

Wann ein Kind beginnt, sich zu drehen, ist natürlich nicht immer zum gleichen Zeitpunkt. Normalerweise erlernen Babys das Drehen, nachdem sie gelernt haben, ihren Kopf zu kontrollieren.3 Es gibt zwei Arten des Drehens. Einmal das Drehen vom Bauch auf den Rücken und zum anderen das Drehen vom Rücken auf den Bauch. Das Drehen vom Rücken auf dem Bauch erfordert stärker ausgeprägte Muskeln. Die meisten Kinder schaffen das erst mit 5 bis 7 Monaten. Das Drehen vom Bauch auf dem Rücken ist hingegen ist weniger anstrengend. Das können die meisten Babys schon mit 3 Monaten.4

3 bis 4 Monate: Das Baby beginnt,  sich zu drehen

Legen Sie Ihren Nachwuchs auf den Bauch und schauen Sie ihm zu, wie er seinen Kopf und die Schultern abhebt. Das sieht ein wenig so aus, als ob Ihr Kind Liegestützen machen möchte. Ihr Baby trainiert mit dieser Bewegung seine Muskulatur, um sich herumrollen zu können. So kann es dann in diesem Zeitraum auch schon passieren, dass Ihr Baby es plötzlich von selbst schafft, sich zu drehen.

5-7 Monate: Das Baby kann sich nun zu beiden Seiten drehen

Ihr Baby kann mittlerweile seinen Kopf heben, es drückt sich mit den Armen ab und macht seinen Rücken krumm. So kann es die Brust vom Boden heben. Es schaukelt nun auch gerne auf dem Bauch und macht Stoßbewegungen mit den Beinen. Das sieht vielleicht etwas komisch aus, aber ihr Kind trainiert mit diesen Bodenübungen seine Muskulatur. Mit etwa 6 Monaten kann es sich dann schließlich in beide Richtungen drehen.5

Wozu braucht Ihr Baby das Drehen?

Das eigenständige Drehen ist die Voraussetzung fürs Krabbeln und weitere spätere Fortbewegungsarten. Doch keine Panik! Falls Ihr Baby sich nicht herumdreht, machen Sie Sich keine Sorgen! Manche Kinder lernen das Drehen nie wirklich – sie fangen gleich damit an, zu krabbeln, zu rollen, zu robben oder zu sitzen.6 Es ist nicht schlimm, wenn Ihr Nachwuchs eine Bewegungsart vorerst weglässt. Wichtig ist, dass es eine Fortbewegungsart findet, an der es Spaß hat. Solange Ihr Kleines eine Möglichkeit sucht, um die Welt um sich herum zu erkunden – welche auch immer – müssen Sie Sich keine Gedanken machen. Erst wenn Ihr Baby keine einzige Bewegungsart übt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Hilfe! Mein Baby dreht sich im Schlaf

Was tun, wenn das Kind sich im Schlaf auf den Bauch dreht? Viele Eltern haben große Angst davor, dass das Baby dadurch ersticken könnte und so am plötzlichen Kindstod sterben könnte. Hierbei hilft es nicht, wenn Sie Ihr Baby dazu zwingen,  in Rückenlage zu schlafen – es wird sich von selbst wieder herum drehen. Auch spezielle Rücken-Liege-Kissen oder Kuscheltier-Türme sind gefährlich. Das Baby dreht sich dennoch und die Gefahr zu ersticken ist mit vielen Gegenständen im Bett sogar höher.7

Besser: Gewöhnen Sie Ihr Baby von Anfang an daran, auf dem Rücken zu schlafen. Legen Sie es immer in Rückenlage ins Bett, so wird es von selbst lernen, auf dem Rücken zu schlafen.8 Falls Ihr Kind aber dennoch die Bauchlage bevorzugt, üben Sie mit ihm wieder und immer wieder das Zurückdrehen. Die beste Vorbeugung gegen das Ersticken ist tatsächlich, wenn Ihr Baby sich von alleine komplett herumdrehen kann.9

Wie können Sie mit Ihrem Baby das Drehen üben?

Fördern Sie die neu erlernte Fähigkeit Ihres Kindes, indem Sie mit Ihrem Kleinen bevorzugt in Bauchlage spielen. So werden genau die Muskeln gestärkt, die es zum Herumrollen braucht.9 Hat Ihr Kind sich spontan gedreht, spornen Sie es an, sich weiter zu drehen. Halten Sie ein Spielzeug auf der Seite hoch, zu der es sich bevorzugt herumdreht.10 Sie können auch mit einer Hand die Wange Ihres Babys streicheln und langsam die Hand in eine Richtung seitlich vom Baby führen. Ihr Baby wird sich herumrollen, um der Hand zu folgen.11

Loben Sie Ihr Kleines wenn es sich dreht und spornen Sie es weiter an. Denn es kann sein, dass ihrem Kleinen die neu erlernte Bewegung am Anfang noch Angst macht. Wenn Sie aber begeistert dabei sind, wird es die Angst verlieren und schnell Spaß am Herumdrehen finden und es immer wieder ausprobieren.12

Referenzen – Baby drehen

  1. Polinski, Liesel. Pekip. Spiel und Bewegung mit Babys. Reinbek: Rororo, 2001.
  2. ebd.
  3. ebd.
  4. ebd.
  5. Lohmann, Cornelia. Wo Sport Spass macht. Babys in Bewegung: Mit allen Sinnen. Aachen: Mayerverlag, 2. Auflage, 2011.
  6. Karina Holak, Marceline Huppmann, Josef Rosenecker. Der plötzliche Säuglingstod. Risikofaktoren vermeiden = leben retten. Haunerjournal.
  7. ebd.
  8. ebd.
  9. Lohmann, Cornelia. Wo Sport Spass macht. Babys in Bewegung: Mit allen Sinnen. Aachen: Mayerverlag, 2. Auflage, 2011.
  10. Klawitter, Uta. Bewegungsspiele für Babys. So fördern Sie die Entwicklung Ihres Kindes. München: Kösel, 2. Auflage, 2006.
  11. Lohmann, Cornelia. Wo Sport Spass macht. Babys in Bewegung: Mit allen Sinnen. Aachen: Mayerverlag, 2. Auflage, 2011.
  12. Klawitter, Uta. Bewegungsspiele für Babys. So fördern Sie die Entwicklung Ihres Kindes. München: Kösel, 2. Auflage, 2006.

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