Baby schreien

Babys Schreien lesen lernen – Der Weg zur besseren Kommunikation zwischen Eltern und Kind

Dass Babys schreien – egal ob am Tag oder in der Nacht – ist ein ganz natürliches Mittel der Verständigung. Die kleinen Erdenbürger haben noch keine andere Möglichkeit, ihren Unmut auszudrücken und ihren Eltern zu sagen: Ich möchte, dass sich etwas ändert! Ich fühle mich nicht wohl!

Früher sagte man, dass Baby-Schreien gesund sei und die Lungen stärken würde. Hochnehmen und Trösten wurde strikt abgelehnt. Diesen alten Ammenmärchen sollten Eltern kein Gehör schenken. Schreien ist Kommunikation und auf eine „Frage“ – auch in Form von Babys Schreien – sollte es eine Antwort geben.

Wenn Babys schreien – Ein Hilferuf an die Eltern

Hunger, eine volle Windel, Bauchschmerzen, Sehnsucht nach der Mama, zu viele Eindrücke oder Langeweile – es gibt Vieles, was dem Nachwuchs nicht gefallen könnte. Und das möchte der kleine Erdenbürger auch gern „sagen“ – auf seine Weise. Schreien ist immer ein „Hilferuf“, macht auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) deutlich.1

Gerade in den Wochen und Monaten nach der Geburt schaffen es die Kleinen nicht, aus dem Schreien allein wieder ins normale, ruhige Dasein zurückzufinden. Eltern, die mit heftigem und andauerndem Brüllen alleine nicht klar kommen, sollten sich Hilfe suchen. Viele Kinderärzte bieten kompetente Beratung und geben nützliche Tipps, bevor Eltern mit den Nerven am Ende sind.

Babys Schreien kann viele Ursachen haben

Ursache und Ausmaße des Schreiens sind von Baby zu Baby unterschiedlich. Nach Untersuchungen von Verhaltensforschern gibt es – abhängig vom Alter der Kleinen – verschiedene Phasen, in die das Baby-Schreien eingeteilt werden kann.

  • In den ersten zwei Wochen nach der Geburt ist eine Dauer von zweimal einer Dreiviertelstunde normal. Ursache hierfür sind meist Anpassungsprobleme; die Babys vermissen die schützende Enge des Bauches und müssen sich an ihre neue Welt erst noch gewöhnen.
     
  • Von der sechsten bis zur 12. Woche kann die Schreidauer dann nochmals um eine Stunde ansteigen. Vor allem kleine Jungs leiden in dieser Zeit häufig an starken Blähungen und Bauchschmerzen.
     
  • Ab Woche 13 sinkt das Baby-Schreien dann wieder auf ca. eine Stunde am Tag. Abends müssen Eltern in den meisten Fällen besonders starke Nerven zeigen. Zur so genannten „Schreistunde“ zwischen 18 und 23 Uhr verarbeiten die Kleinen den Tag und müssen dafür einfach alles „raus lassen“. Auch das ist ganz normal.
     
  • Als exzessives Schreien gilt, wenn Babys länger als drei Wochen an mehr als drei Tagen länger als drei Stunden schreien.

In der Ruhe liegt die Kraft: Tipps gegen das Schreien beim Baby

Die Faustregel für alle geplagten jungen Eltern: Je schneller das Baby getröstet wird, desto eher wird es ruhig. Und nicht nur das: Mamas und Papas, die sich liebvoll und geduldig dem Kummer ihres Sprösslings widmen, freuen sich später meist über sehr ausgeglichene und kommunikative Kinder.2 Es lohnt sich also, Babys Schreie lesen zu lernen.

  • Oft hilft es, wenn sich Mama und Baby in eine ruhige Ecke zurückziehen und das Baby sanft hin und hergeschaukelt wird. Leises Singen bewirkt wahre Wunder!
  • Zu festen Schreizeiten kann ein Spaziergang helfen
  • und wenn der Bauch ziept und kneift, bringen kreisende Bewegungen (immer rechts herum um den Bauchnabel) Erleichterung.
  • Einige Eltern wickeln ihr Baby in ein eng anliegendes, festes Tuch. Das so genannte Pucken erinnert kleine Schreibabys an die Geborgenheit in der Gebärmutter und gibt ihnen das sichere Gefühl von „damals“ zurück. Allerdings sollte man diese alte Wickeltechnik nur in Maßen einsetzen und auch kritisch betrachten. Mediziner warnen hier vor psychischen und physischen Schäden.3
  • Wenn alles nichts bringt, dann ist der Kinderarzt die richtige Anlaufstelle. Er bringt Gewissheit darüber, dass das Baby schreien nicht krankheitsbedingt ist. Auch die Ostheopathie hilft in vielen Fällen perfekt.