Seborrhoische Ekzem

Das Seborrhoische Ekzem bei Säuglingen

Das Seborrhoische Ekzem, oder auch Seborrhoische Dermatitis genannt, ist eine harmlose Hautveränderung bei Säuglingen. Innerhalb von einigen Wochen bis Monaten bildet es sich von selbst wieder zurück.1 Die Ursachen des Ausschlags sind noch unklar. Er gehört zu den häufigsten Hautkrankheiten bei Neugeborenen und wird umgangssprachlich auch „Gneis“ genannt. Da meist der Kopf betroffen ist, kennt man es eher unter dem Namen „Kopfgneis“.2 Das Seborrhoische Ekzem äußert sich in geröteter Haut mit weißlich-gelben Schuppen. Spezielle Shampoos und Cremes können die Symptome mildern.

Woran erkennt man das Seborrhoische Ekzem?

Das Seborrhoische Ekzem erkennt man an fettigen, gelben, fest haftenden Schuppen. Besonders die Kopfhaut, die Augenbrauen oder die Ohren sind betroffen. Es kann sich auch über das Gesicht ziehen.1 Am restlichen Körper äußert sich das Seborrhoische Ekzem durch gerötete Haut mit feuchten Schuppen, besonders in der Windelregion, in den Halsfalten und in Achsel- und Kniebeugen. Die Schuppen der Kopfhaut verursachen meist Juckreiz. An anderen Körperstellen bereitet das Seborrhoische Ekzem keine Beschwerden.3 Da man es als Laie mit dem Milchschorf oder anderen schuppenden Hautkrankheiten verwechseln könnte, sollte man die Diagnose in jedem Fall von einem Arzt stellen lassen.

 

 

Wie entsteht das Seborrhoische Ekzem?

Die genauen Ursachen des Seborrhoische Ekzems sind noch unklar. Man vermutet, dass die Neigung dazu vererbt wird.3 Der Hefepilz Malassezia Furfur besiedelt die Haut als natürlich vorkommender Hautkeim. Bei manchen Menschen vermehren sich diese Pilze besonders stark. Die Haut reagiert darauf mit dem Seborrhoische Ekzem. Es wird noch geklärt, ob eventuell eine Fehlfunktion der Talgdrüsen die Hautirritation hervorruft. Auffallend ist, dass es meist dort entsteht, wo besonders viele Talgdrüsen vorkommen. Auch die Zusammensetzung des Talgs ist verändert und weniger fettig, so dass Betroffene sehr trockene Haut haben.3 Diskutiert wird ebenso ein Zusammenhang mit den männlichen Geschlechtshormonen und einem geschwächten Immunsystem. Klimatische Faktoren begünstigen das Seborrhoisches Ekzem. So treten die Schuppen vermehrt im Winter auf. Meeresklima und Sonnenlicht wirken eher heilend. Der Krankheitsverlauf ist im Gegensatz zur Neurodermitis etwa völlig unabhängig von der Ernährung.1

Wie wird das Seborrhoische Ekzem behandelt?

Das Seborrhoische Ekzem bei Säuglingen muss in der Regel nicht behandelt werden. Es verschwindet nach einigen Wochen von selbst.1 In hartnäckigen Fällen verordnet der Arzt ein salicylsäurehaltiges Öl oder eine harnstoffhaltige Creme, damit sich die Schuppen ablösen. Ist das Seborrhoische Ekzem gerötet und nässend, wird eventuell eine Kortisoncreme verschrieben, manchmal auch gegen Pilze ein Antimykotika. Nach einer wissenschaftlichen Abhandlung der Universität Münster sollte eine Behandlung des Seborrhoischen Ekzems besonders auf die Beseitigung der Entzündung ausgerichtet sein. Hier hätten sich zinkhaltige Präparate und Panthenol bewährt und man hätte gute Erfolge mit dem Mittel Ketoconazol erzielen können.

Komplikationen beim Seborrhoischen Ekzem

In der Regel verschwindet ein Seborrhoisches Ekzem bei Säuglingen von selbst. Daneben kann es jedoch ab etwa dem zweiten Lebensmonat zu einem schweren Krankheitsverlauf kommen. Man nennt diese Erkrankung Erythrodermia Desquamativa Leiner.4 Hierbei breitet sich der Ausschlag schnell über den ganzen Körper aus und es kommt zu Fieber, Erbrechen und Durchfall. 84 Prozent der Betroffenen Säuglinge sind dabei Brustkinder. Wissenschaftler sehen einen Zusammenhang mit einer Schwächung des Darms durch zuvor häufige Durchfälle oder einer Pilzinfektion des Darms. Da es bei diesem schweren Verlauf der Krankheit zu weiteren Infektionskrankheiten kommen kann, muss bei dem Kind eine stationäre Intensivbehandlung durchgeführt werden.

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