Stillen und Koffein

Stillen und Kaffee: Ist das erlaubt?

Mit Sicherheit haben Sie auch schon ganz verschiedene Aussagen zum Thema Stillen und Koffein gehört. Einige Fachleute sagen, ein paar Tassen Kaffee am Tag seien in Ordnung, andere wiederum raten komplett vom Konsum beim Stillen ab. Was ist denn nun richtig? Bei einem Säugling zwischen drei und vier Monaten dauert es ungefähr 15 Stunden, bis das Koffein im Körper wieder gänzlich abgebaut ist. Das ist eine längere Zeit als bei der Mutter. Unumstritten ist auch, dass der Genuss von Koffein beim Stillen in hohen Mengen dem Kind Schaden zufügen kann. Wo nun die genaue Grenze zwischen „zu viel“ und „erlaubt“ liegt, ist bisher noch nicht eindeutig geklärt. Wenn Sie Ihr Kind unter keinen Umständen schädigen möchten, gehen Sie auf die Nummer sicher und verzichten sie während des Stillens auf Kaffee und Co.

Wie viel Koffein kann ich beim Stillen zu mir nehmen?

Kaffee ist eines der verbreitetesten Genussmittel auf der Welt, sodass für viele Mütter auch Koffein und Stillen zusammen gehören. Ganz gedankenlos sollten Sie jedoch den Kaffee oder aber auch schwarzen Tee nicht konsumieren, denn eine erhöhte Menge Koffein beim Stillen schadet Ihrem Kind.

Die bisherigen Forschungsergebnisse zeigten, dass bis zu 300 mg am Tag für das Kind unbedenklich sind. Der anregende Wirkstoff ist übrigens nicht nur in Kaffee oder Tee enthalten, sondern auch in vielen anderen Lebensmitteln. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Schokolade
     
  • rezeptfreie Schmerzmittel
     
  • Cola
     
  • Kakao
     
  • Energy-Drinks

Während Kakao und Vollmilchschokolade bedenkenlos konsumiert werden können, ist der Koffein-Gehalt bei Schmerz- und Grippemitteln, bei Zartbitter-Schokolade, bei Cola und bei Energy-Drinks recht hoch.

Welche Auswirkungen hat Koffein auf den Nachwuchs?

Die Auswirkungen von Koffein beim Stillen auf das Baby sind noch nicht endgültig erforscht. Bekannt ist jedoch, dass es zu verschiedenen Symptomen beim Nachwuchs führen kann. Dazu gehören ein erhöhter Herzschlag, Unruhe und Schlaflosigkeit. Ebenfalls wurde eine Erhöhung der Herz- und Atemfrequenz festgestellt. Die Auswirkungen auf das Kind sind noch nicht genug untersucht worden, als dass man absehen könnte, welche Schäden tatsächlich beim Baby entstehen.

Wann sollte ich Koffein und Stillen nicht kombinieren?

Alle Angaben der Forschungsergebnisse beziehen sich auf gesunde und nicht frühgeborene Kinder, die hinsichtlich des Stillens und Koffeins getestet wurden. Zu früh geborene Kinder oder Kinder mit Hypertonie (Bluthochdruck) sollten auf keinen Fall damit belastet werden. Der Stoffwechsel von Frühchen kann das Koffein noch nicht so gut verarbeiten und Babys mit Bluthochdruck würden eine Verschlimmerung ihrer Symptome verspüren. Generell gilt: Ist Ihr Kind krank, sollten Sie während des Stillens auf alle Fälle auf dieses Genussmittel verzichten. Ist Ihr Kind gesund, dürften Sie bis zum maximal 300 mg Koffein am Tag zu sich nehmen. Das entspricht etwa zwei Tassen Kaffee oder drei Tassen Tee.

Was kann ich trinken, wenn ich Koffein beim Stillen vermeiden will?

Nicht jede Mutter will sich auf die Forschungsergebnisse verlassen und Koffein mit dem Stillen verbinden. Wer trotzdem nicht auf seinen Kaffee zum Frühstück verzichten möchte, der kann auf entkoffeinierten Kaffee oder auf Getreidekaffee zurückgreifen. Muss es der „richtige“ Kaffee sein, trinken Sie ihn am besten direkt nach dem Stillen – so kann das Koffein sich bis zur nächsten Mahlzeit des Kindes wieder ein wenig abbauen. Wenn Sie gerne Schokolade essen, beschränken Sie sich auf Vollmilchschokolade und trinken Sie Softdrinks wie Cola nur in Maßen. Sie müssen nicht durch das Stillen auf alles verzichten, wichtig ist aber immer, das richtige Maß zu finden.1

 

Referenzen – Stillen und Koffein

  1. Vgl. Sandra Tomaselli-Reime: Koffein – die Fakten filtern. In: Deutsche Hebammenzeitschrift 4/2005, 26.

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