Wann spricht man bei einer Frau von Hormonstörungen?
PCO-Syndrom – Eine typische Hormonstörung bei einem unerfüllten Kinderwunsch
Eine der häufigsten Hormonstörungen bei Kinderwunsch ist das sogenannte polyzistische Ovarialsyndrom (PCO Syndrom), auch als Stein-Leventhal-Syndrom bekannt. Im Blut der Betroffenen ist das LH Hormon aber auch der Testosteron-Spiegel sehr hoch.
Die Hormonstörung äußert sich durch:
- Adipositas (Übergewicht)
- starke Behaarung von Brust, Oberschenkel und Bartwuchs
- tiefe Stimme
- Glatzenbildung
- kleine Brüste
- vergrößerte Klitoris
- ausgeprägte Akne
Bei Frauen, die an dieser Hormonstörung und unter einem unerfüllten Kinderwunsch leiden, sind sehr viele Eibläschen in den Eierstöcken zu finden, allerdings kommt es kaum oder nur selten zum Eisprung. Findet jedoch ein Eisprung statt, steht auch einer Schwangerschaft nichts im Wege.
Das PCO Syndrom kann medikamentös (z.B. durch Clomifen) behandelt werden und auch eine gesunde Ernährung sowie ausreichend Bewegung können sich positiv auf das Krankheitsbild auswirken.
Endometriose als typische Hormonstörung bei einem unerfüllten Kinderwunsch
Eine weitere häufige Hormonstörung, die die Fruchtbarkeit überwiegend bei Frauen zwischen 30 und 40 beeinflusst und die Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch darstellt, ist die Endometriose. Dabei handelt es sich um eine meist schmerzhafte, aber gutartige Wucherung des Gewebes der Gebärmutterschleimhaut. Dieses Gewebe siedelt sich an den Eierstöcken oder Eileitern an und führt zu einem Verschluss der Eileiter oder einer Störung der Eireifung. Auch die Behinderung der Eileiterbewegung kann eine Folge sein, was dazu führt, dass die Eizelle beim Eisprung nicht richtig transportiert werden kann. Die Endometriose gilt als eine der häufigsten Ursachen eines unerfüllten Kinderwunsches.
Symptome dieser Hormonstörung sind:
- besonders starke Regelblutung
- krampfhafte und heftige Regelschmerzen
Gelbkörperschwäche: Eine häufige Hormonstörung bei Kinderwunsch
Die Gelbkörperschwäche ist eine Hormonstörung, die bei der betroffenen Person ziemlich sicher zu einem unerfüllten Kinderwunsch führt.
Progesteron ist ein Gelbkörperhormon, das in der zweiten Zyklushälfte die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet. Es ist ebenfalls zur Erhaltung einer Schwangerschaft von großer Bedeutung. Eine Gelbkörperschwäche kann Probleme bei der Einnistung der Eizelle und Fehlgeburten mit sich bringen.
Die Gelbkörperschwäche entsteht aufgrund einer unzureichenden Follikelreifung, denn nach dem Eisprung entsteht aus dem Eibläschen normalerweise der Gelbkörper. Sie äußert sich häufig durch eine verkürzte zweite Zyklushälfte. Das Prämenstruelle Syndrom (PMS) kann ebenfalls ein Anzeichen sein.
Hormonstörungen werden in der Regel durch Hormontherapien behandelt. In vielen Fällen können jedoch auch durch natürliche Mittel, wie Mönchspfeffer bei Gelbkörperschwäche, Erfolge erzielt werden und eine kostspielige Hormonbehandlung unnötig machen.