Patricia Smit beantwortet die Frage: „Was kann frau gegen entzündete Brustwarzen tun?“

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„Viele Frauen ertragen die Schmerzen wunder Brustwarzen nicht und stillen frühzeitig ab. Schmerzen können zudem die Ausschüttung von Oxytocin und damit den Milchspendereflex verhindern. Ohne Milchspendereflex kommt es zum Milchstau, weitere Probleme entstehen. Daher ist bei entzündeten Brustwarzen ein rasches Handeln wichtig.

Ursache ist häufig eine falsche Anlegetechnik, daher ist Prävention am wichtigsten. Eine professionelle Stillberatung zeigt den größten Nutzen, noch vor dem Einsatz aller denkbaren Pflegemittel.

Der Markt bietet eine Menge Produkte zur Pflege oder zum Schutz, doch wissenschaftliche Nachweise zur Wirksamkeit fehlen meist. Sicher können einige dieser Mittel Linderung verschaffen, wie z.B. das Auftragen von Lanolin auf die Warze. Hierdurch werden schmerzhafte Verkrustungen vermieden, die bei jedem Anlegen erneut aufreißen können.

Verzichten Sie vorerst auf einen BH oder verwenden Sie einen Brustwarzenschutz, dieser verhindert das Ankleben von Kleidung und die schmerzhafte Reibung an den Warzen. Stillhütchen führen oft nur zu noch mehr Problemen und sollten nur im Ausnahmefall angewandt werden.

Waschen Sie sich vor jedem Stillen die Hände, sodass möglichst wenig Keime auf Ihre Warzen gelangen. Die Brustwarzen können Sie mit lauwarmen Wasser und einer ph neutralen Seife reinigen – aber Vorsicht: nicht trockenrubbeln, nur tupfen oder an der Luft trocknen lassen. Zur Vermeidung von Infektionen spülen Sie wunde Brustwarzen mehrmals täglich mit einer Kochsalzlösung.

Wird die Ursache nicht behoben, kann Ihnen kein Mittel der Welt helfen! Dem sollten Sie sich unbedingt bewusst sein. Manchmal schmerzen die Warzen trotz richtiger Anlegetechnik, doch Stillen darf nicht weh tun! Schmerzfreiheit beim Stillen ist die Normalität. Werden die Schmerzen trotz korrekter Anlegetechnik nicht besser, suchen Sie bitte Ihren Gynäkologen auf.“
 

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