Der Schlafbedarf beim Baby
Der Schlafbedarf bei Babys ist zunächst sehr hoch. Während ein Neugeborenes drei Viertel des Tages schläft, ist der Schlafbedarf bei einem einjährigen Kleinkind bereits viel geringer. Hier zeigt sich bereits ein Trend, der auf ein gesamtes Menschenleben zutrifft: Denn egal ob Baby oder Erwachsener, bei Menschen nimmt der Schlafbedarf von Altersperiode zu Altersperiode kontinuierlich ab. Zudem wechseln während einer Nacht unterschiedlich tiefe Schlafphasen einander ab: Während Menschen – egal ob Baby oder Erwachsener – zunächst sehr tief schlafen, wird die zweite Hälfte des nächtlichen Schlafes von aktiven Schlafphasen oder Flachschlaf-Phasen bestimmt, bei denen wir auch des Öfteren aufwachen.1 Erwachsene haben es gelernt, nach einer solchen Wach-Phase wieder einzuschlafen. Babys müssen dies erst noch lernen. Ein Prozess, der das Schlafverhalten der Kleinen maßgeblich mitbestimmt.
Neugeborene und ihr Schlafbedarf
Der Schlafbedarf neugeborener Babys beträgt in den ersten acht Wochen bis zu 18 Stunden – verteilt auf etwa sechs Flach-Schlafphasen mit je knapp drei Stunden Schlaf. Auch nachts wechseln diese Schlaf- und Wachphasen bei Neugeborenen also einander ab, denn das Gehirn der kleinsten Erdenbürger unterscheidet zunächst noch nicht zwischen Tag und Nacht.
Was für frischgebackene Eltern manchmal anstrengend werden kann, ist ganz normal: Die Natur hat es so eingerichtet, dass Neugeborene weniger Schlafbedarf haben und oft wach sind. So spüren die Winzlinge ganz schnell, wenn sie etwa Hunger haben oder die schützende Nähe der Mutter fehlt. Eine Fähigkeit, die zu Beginn der Menschheitsgeschichte überlebensnotwendig war. Mit viel Unterstützung ändern sich Schlafverhalten und Schlafbedarf der Babys und sie lernen, sich nach einer Wachphase wieder zum Einschlafen zu bringen.2
Der Schlafbedarf bei Babys im Alter bis zu sechs Monaten
Nach etwa vier bis sechs Wochen ändert sich der Schlafbedarf der Babys langsam. Viele schlafen jetzt etwa zur gleichen Zeit ein und wachen zwischendurch bzw. morgens ungefähr zur selben Zeit auf. Immer noch wollen die Kleinen nachts mindestens einmal an die Brust oder die Flasche haben, um ihren Hunger zu stillen. Einige Babys haben schon im Alter von drei Monaten einen höheren Schlafbedarf und schlafen sechs bis acht Stunden am Stück durch.
Diese Kinder sind allerdings eher die Ausnahme. Vor allem gestillte Babys brauchen lange, um endlich einmal durchzuschlafen. Und auch wenn es schwerfällt: Eltern bleibt nichts anderes übrig, als den aktuellen Schlafbedarf ihres Babys zu akzeptieren. Jedes Kind ist anders, und wer heute über die erste durchgeschlafene Nacht jubelt, kann morgen schon wieder mit Augenringen am Frühstückstisch sitzen. Höhen und Tiefen in puncto Schlafbedarf des Babys wechseln immer wieder einander ab und sorgen bei Eltern regelmäßig für ein Wechselbad der Gefühle.
Babys Schlafbedarf mit etwa einem Jahr
Ist das Baby sieben Monate alt, dauert ein Schlafzyklus zwischen 90 und 120 Minuten und wird von fünf Schlaf-Phasen bestimmt. Charakteristisch ist jetzt die extreme Flachschlaf-Phase zu Beginn. Nach dem Abendritual sollte also wirklich Ruhe in der Nähe des Babybettchens sein, sonst dauert es ehr lange, bis der Nachwuchs schläft. Dann kann es auch passieren, dass der Schlafbedarf des Babys nicht gedeckt wird. Rückt der erste Geburtstag heran, beträgt der Schafbedarf des Babys etwa 13 bis 14 Stunden täglich – natürlich mit Abweichungen nach oben und nach unten.
Manche Kinder haben auch tagsüber noch einen hohen Schlafbedarf und machen zweimal ein Nickerchen. Andere halten nur noch einen längeren Mittagsschlaf, mit dem sie ihren Schlafbedarf decken. Egal ob ein- oder zweimal: Diese Ruhephasen sind sehr wichtig und geben den Kleinen die nötige Power, die sie brauchen, um die Welt für sich zu erobern. Allerdings: Der Mittags- bzw. Nachmittagsschlaf sollte nie bis in den späten Nachmittag hinein dauern, denn sonst ist das Baby nicht müde genug, um einen intensiven und erholsamen Nachtschlaf halten zu können.