Gesundes Baby mit gesundem Gewicht – die Gewichtstabelle gibt Auskunft
Mit Hilfe einer Gewichtstabelle erkennen Ärzte und Eltern genau, ob ihr Baby zu dick oder zu dünn ist. Seit 2006 gibt es die aktuellen Richtwerte, die die Weltgesundheitsorganisation WHO auf Basis von Daten gestillter Babys mit gesunden Müttern errechnet hat als Gewichtstabelle. Auch vorher gab es bereits eine Gewichtstabelle – allerdings mit Kurvenverläufen, die auf den Daten sogenannter „Flaschenkinder“ basierten. Fünf festgelegte Kurven, auch Perzentilen genannt, zeigen das durchschnittliche Gewicht eines Babys bzw. Kindes an.
Liegt das Gewicht des eigenen Nachwuchses bei jedem Arztbesuch in etwa in der Nähe derselben Perzentile, so entwickelt es sich erwartungsgemäß. Bei größeren Abweichungen und Schwankungen, die aus der Gewichtstabelle ersichtlich werden, wird der Kinderarzt wahrscheinlich einmal mehr hinsehen und prüfen, ob das Kind auch wirklich gesund ist.1
Durchschnitt oder „Sonderfall“: Die unterschiedlichen Perzentilen auf der Gewichtstabelle
Laut Gewichtstabelle wiegen gesunde männliche Säuglinge bei der Geburt in den meisten Fällen etwas unter 3.500 Gramm und haben nach einem Monat schon knapp ein Kilo zugenommen. Nach drei Monaten wiegen sie 6.400 Gramm und nach einem halben Jahr sind es bereits 8.000 Gramm. Das durchschnittliche Geburtsgewicht bei Mädchen beträgt 3.200 Gramm, drei Monate später sind es 5.800 Gramm und mit einem halben Jahr wiegen weibliche Babys laut Gewichtstabelle 7.400 Gramm. Diese Angaben beruhen auf den Werten, die die 50. Perzentile der aktuellen Gewichtstabelle vorgibt. Sind Babys bei der Geburt wesentlich leichter oder schwerer, werden ihre Werte von vornherein auf einer anderen Perzentile (Kurve) der Gewichtstabelle angesiedelt, der 85. oder 97. bei sehr schweren oder der 3. und 15. bei leichteren Babys.
Über- und Untergewicht bei Babys – Die Gewichtstabelle verrät mehr
Manchmal sind Säuglinge sehr leicht oder extrem schwer und mit ihren Werten weit jenseits der 3. Perzentile (extrem leicht) und der 95. Perzentile (sehr schwer) anzutreffen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. So kann eine entsprechende Veranlagung vererbt sein: Kleine und dünne Eltern werden mit Sicherheit kein Schwergewicht zu Hause haben und umgedreht werden große, schwere Eltern kein Fliegengewicht zur Welt bringen. Werden die Babys – egal ob sehr leicht oder sehr schwer – noch gestillt, gibt es meist keinen Grund zur Sorge. Trinken sie ausreichend und regelmäßig, so erhalten sie auch alle Nährstoffe, die sie zum gesunden Wachstum haben sollten.
Problematisch wird es allerdings, wenn das zunächst „normalgewichtige“ Baby (50. Perzentile) plötzlich in die 3. Perzentile der Gewichtstabelle rutscht und es dafür scheinbar keinen Grund gibt. Überdurchschnittlich schwere und dicke Babys gibt es immer mehr. Viele kommen schon mit einem Gewicht weit über der vier Kilo-Grenze zur Welt. Was zunächst als „propperes Kerlchen“ belächelt wird, kann später problematisch werden. Studien zufolge können übergewichtige Babys später leichter an Brust und Blasenkrebs, Asthma, bestimmten Hirntumoren und Depressionen erkranken.2
Dank Gewichtstabelle auf Nummer sicher beim Kinderarzt
Mit regelmäßigen Besuchen beim Kinderarzt sind Eltern sehr leichter und schwerer Babys immer auf der sicheren Seite. Weicht das Gewicht des eigenen Babys extrem ab von den Werten der Gewichtstabelle ab, muss überprüft werden, ob gesundheitliche Probleme dahinter stecken. Vor allem bei übergewichtigen Babys, deren Gewicht sich auf der Gewichtstabelle dauerhaft oberhalb der 97. Perzentile bewegt, ist häufig eine falsche Ernährung Schuld. Viele Eltern gehen gern den Weg des geringsten Widerstandes und beruhigen ihren Nachwuchs schnell und einfach mit der Flasche. Süße Tees und Säfte stillen aber bekanntlich nicht nur Tränen, sondern spiegeln sich auch auf der Anzeige der Waage wider.