HypnoBirthing: Der Ursprung
Die Methode des HypnoBirthing beruht auf den Theorien des Geburtshelfers Grantly Dick-Read, welcher in den 1930er Jahren erstmals die Hypnose in Zusammenhang mit dem Vorgang der natürlichen Geburt brachte. Im Jahr 1942 stellte er in einem Buch erstmals die Theorie des HypnoBirthing vor. Seit den 1980er Jahren hat sich diese Theorie fortlaufend weiterentwickelt und diente dabei stets als Grundlage für die Entwicklung unterschiedlicher Methoden des HypnoBirthing. Jedoch bleibt die Effektivität unter Forschern weiterhin umstritten, wobei es Studien gibt, welche die tatsächliche Wirkung sowohl bestätigen als auch widerlegen.
Was ist HypnoBirthing?
Doch was ist HypnoBirthing eigentlich genau? Geburt unter Hypnose – kann es tatsächlich so einfach sein? Nicht ganz. HypnoBirthing beruht auf der Theorie, dass die Assoziation der Geburt mit Schmerzen eine emotionale Spirale aus Angst, Anspannung und Schmerz verursacht, wobei die Faktoren sich immer wieder gegenseitig hervorrufen und auslösen. Dabei zielt das HypnoBirthing darauf ab, dass die Geburt gar nicht erst mit dem Begriff „Schmerz“ in Verbindung gebracht wird. Die Frau kann sich mithilfe der Selbsthypnose und unterschiedliche Entspannugnstechniken in einen natürlichen Trancezustand (wie wenn man ein spannendes Buch liest) versetzen kann und sich dabei ganz auf sich, ihren Körper und ihr Baby konzentrieren. Dabei zieht sie sich während dem Vorgang der Geburt immer weiter in sich zurück und kann während dem natürlich Prozess nicht von der Außenwelt gestört oder beeinflusst werden. So kann es ihr gelingen sich der oftmals mit einer Geburt verbundenen Angst zu entziehen, welches widerrum eine Linderung der Schmerzen bewirken kann.
Wie funktioniert HypnoBirthing?
So weit, so gut. Doch wie soll HypnoBirthing und eine solche Selbsthypnose funktionieren? Um sich damit vertraut zu machen und die Techniken des HypnoBirthing zu erlernen werden mittlerweile auch in Deutschland relativ viele Kurse angeboten. In einem solchen Kurs erlernen die werdenden Mütter ihre Ängste bezüglich der Geburt anzusprechen, sich ihnen zu stellen und diese dann letztendlich aufzulösen. Da Angst, Unruhe und Anspannung besonders kurz vor dem Entbindungstermin gerne mal die Vorfreude vetreiben, wird in den HypnoBirthing Kursen vorbeugend gehandelt, damit es gar nicht erst soweit kommt und die Frau mit einem positiven Gefühl die Geburt ihres Kindes angehen kann.
Desweiteren werden in HypnoBirthing Kursen auch Techniken der Tiefenentspannung, wie beispielsweise Atemtechniken, Muskelentspannung und Berührungsmassagen, gelehrt, welche sowohl geburtsvorbereitend wirken als auch während der Geburt zur Entspannung, Beruhigung und Konzentration eingesetzt werden können. Dabei fungiert der Partner stets als wichtigster Geburtshelfer und -begleiter und wird bei den erlernten Techniken gezielt eingebunden. Auch Visualisierungen sollen der werdenden Mutter dabei helfen ihre positiven Gefühle und eine entspannte Stimmung einhalten zu können.
Dabei wird HypnoBirthing nicht als Garantie für eine komplett schmerzfreie Geburt gelehrt, sondern vielmehr als unterstützende Maßnahme, die durch bestimmte Techniken, Übungen und wiederholten Visualisierungen der bevorstehenden Geburt, Gefühle der Angst und Anspannung durch Sicherheit, Entspannung und Konzentration während (und vor) dem natürlichen Geburtsprozess ersetzen kann. Dabei spielen sowohl der Partner bei der Geburt, als auch die Bindung zum Kind und bestimmte Gebärpositionen eine ebenso wichtige Rolle, wie die gezielt einsetzbaren HypnoBirthing Techniken.