Nie wieder sprachlos am Babybettchen: Babyzeichensprache als Kommunikation zwischen Eltern und Kind
Babyzeichensprache hilft Baby und Eltern auf eine ganz spezielle Weise, einander zu verstehen. Babys brauchen eine sehr lange Zeit, um sprechen zu lernen. Und selbst wenn sie es können, klingen die ersten Worte zunächst oft sehr unverständlich. Schneller sind da die Arme, Hände und Fingerchen. Motorisch sind Babys etwa ab einem Alter von ca. sechs bis neun Monaten fit genug, um Hände und Finger zur Kommunikation zu nutzen. Sie nutzen dann bestimmte Handzeichen bzw. Gebärden und zeigen mit deren Hilfe, was sie gerade umtreibt und welche Bedürfnisse sie haben. Eltern können natürlich schon etwas früher lernen, welche Bedeutung die einzelnen Zeichen haben.
Im Fokus der Forschung: Babyzeichensprache als Motor der kindlichen Entwicklung
Babys lernen schneller sprechen und haben im Kindesalter einen besonders großen Wortschatz, haben Forschungen der letzten Jahre ergeben. Auch von intelligenteren Kindern ist teilweise die Rede. Bei Untersuchungen wurde unter anderem gezeigt, dass die Gehirnhälften von Babys stärker aktiviert werden, wenn sie gleichzeitig mit Sprache und den dazu passenden Gebärden, also Handzeichen, konfrontiert werden. Es kommt durch die Babyzeichensprache zu einer stärkeren Vernetzung des Gehirns und damit schneller zu neuen Verbindungen zwischen den einzelnen Synapsen.
Das Kind lernt allgemein schneller und mit Hilfe vieler Übungen und Wiederholungen können neu erworbene Fertigkeiten und Kompetenzen noch schneller gefestigt werden. Fakt ist, wenn sich Eltern und Baby von Anfang an besser verstehen, verläuft das gemeinsame Familienleben weitaus harmonischer. Das ist eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltige, starke und enge Eltern-Kind-Beziehung.
Oft einfach und intuitiv: die ersten Gebärden der Babyzeichensprache
Die Zeichen der Babyzeichensprache zu lernen, ist sehr leicht. Viele Eltern verwenden Elemente daraus bereits ganz intuitiv.
- Das Winken mit dem kleinen Händchen beispielsweise bedeutet „Tschüss“ und gehört zum Standardzeichen fast jedes Babys.
- Schmeckt etwas gut, reiben wir uns ganz automatisch wohlig den Bauch – auch Babys, die die Babyzeichensprache sprechen, werden das bald tun.
Wer Babyzeichensprache gezielt lernen und anwenden möchte, sollte mit den Zeichen für
- „Essen“ (Hand mit den Fingern zuerst an den Mund führen“),
- „Trinken“ (halb offene Faust mit der Öffnung an den Mund führen)
- und „Milch“ (Hand vor dem Körper abwechselnd auf und zu machen)
beginnen, rät die Entwicklerin der deutschen Babyzeichensprache, der sogenannten Zwergensprache, Vivian König.
Das sind Begriffe, mit denen das Baby regelmäßig zu tun hat, die seine Grundbedürfnisse ausdrücken und die es so aus dem Alltag gut kennt.
Weitere einfache Begriffe sind:
- „Mehr“ (mit dem Zeigefinger der einen Hand auf die Handfläche der anderen Hand klopfen)
- und „fertig“ (mit der Kante der einen Hand auf die andere Handfläche klopfen).
Geduld, Liebe und Lob – Der Weg zur Babyzeichensprache
Haben die Kleinen die ersten Gebärden der Babyzeichensprache erlernt, sollten Eltern diese „Worte“ gemeinsam mit den Kindern immer wieder üben. Wiederholungen, gepaart mit viel Lob, sind Grundvoraussetzung dafür, dass das Baby weiterhin Lust und Freude an der Babyzeichensprache hat. Möglichkeiten, das ABC der Babyzeichensprache zu lernen, gibt es viele.
Viele Kurse1 überall in Deutschland bieten Veranstaltungen rund um die Babyzeichensprache an, außerdem gibt es hierzu auch Onlinekurse.2 Mit ein wenig Geduld und Ausdauer wird die Babyzeichensprache bald zu einem festen Bestandteil der Kommunikation zwischen Eltern und Kind und ein zuverlässiger Garant für ein harmonisches Aufwachsen.