Erwartet und gefürchtet: Babys erster Zahn
Daran erkennen Eltern, dass Babys erster Zahn im Anmarsch ist
Schmerzen haben Babys nicht erst mit dem Durchbruch des ersten Zahns, sondern unter Umständen schon viel eher: Bereits lange bevor die erste weiße Spitze zu sehen ist, „arbeitet“ es ordentlich in den kleinen Kieferknochen und die Zähne schieben sich Stück für Stück Richtung Licht. Auch wenn das noch nicht richtig wehtut, spüren die Kleinen den Druck und können schon lange vor dem ersten Zähnchen schwieriger werden. Ist der erste Zahn dann durch – meist ist es ein Vorderzahn im Ober- oder Unterkiefer – geht es schnell: Rote Bäckchen und eine erhöhte Temperatur signalisieren, dass der Nachwuchs zahnt und dem ersten Zähnchen bald viele weitere folgen werden.
Viele Kinder haben Fieber und Durchfall. Oft sind Fäuste und Finger jetzt Dauergäste in Babys Mund und scheinen das, was da drinnen passiert, genauestens untersuchen zu wollen. Sauberkeit ist jetzt oberstes Gebot, denn sonst gesellt sich zu den Schmerzen in Babys Mund noch eine unangenehme Krankheit: Denn während des Zahnens konzentriert sich der gesamte Körper des Babys voll und ganz auf den ersten Zahn und das, was danach noch so kommt. Das Immunsystem arbeitet nur im Sparmodus – Krankheiten sind also vorprogrammiert.
Zahnungshilfen – nicht nur für Babys erstes Zähnchen
Nicht alle Kinder haben wirklich große Probleme, wenn der erste Zahn kommt. Spannende Abwechslung am Tag hilft, die Schmerzen im Mund vergessen zu machen. Oft hilft auch ein Stück hartes Brot, auf dem das Babys herumkauen darf, manchmal schafft auch ein kalter Löffel Linderung. Der Einzelhandel bietet Beißringe in verschiedenen Varianten und Ausführungen an, auf denen die Kleinen nach Herzenslust herumkauen dürfen. Frisch aus dem Kühlschrank genommen, sind sie noch wirkungsvoller und kühlen die in Mitleidenschaft gezogenen Kieferknochen des Babys noch mal sehr angenehm. Allerdings: Beißringe dürfen keinesfalls aus PVC bzw. gesundheitsgefährdenden Weichmachern bestehen!1 Veilchenwurzel ist hierbei eine tolle und natürliche Alternative für die schmerzgeplagten Zwerge. Toll für die Kleinen ist es auch, wenn Mama oder Papa die Kauleisten liebevoll mit den Fingern bzw. leicht angerauten Fingerlingen massieren. Mit den kleinen Hütchen kann dann später auch gleich der erste Zahn des Babys geputzt und sauber gehalten werden.
Oft bekommen junge Eltern von Freunden oder Verwandten eine Bernsteinkette geschenkt, die unter anderem Leid und Qual ab dem ersten Zahn etwas mindern soll. Hebammen und Naturheilkundler sagen dem Bernstein nach, dass er ätherische Öle freisetzt, die sich positiv auf das Wohlbefinden des Babys auswirken. Die Wirkung ist umstritten – Fakt ist jedoch, dass Ketten für Babys ein hohes Unfallrisiko in sich bergen.2 Hier ist also Vorsicht geboten.
Salbei, Veilchenwurzel oder Homöopathie: So können Eltern Babys Schmerzen lindern
Nachts oder auch an besonders schlimmen Tagen, wenn die ersten Zähnchen kommen, können Eltern auch ruhigen Gewissens leicht schmerzlindernde Mittel anwenden, um ihrem Nachwuchs das Zahnen etwas zu erleichtern. Salbei beispielsweise ist so ein leichtes Schmerzmittel, was übrigens auch Erwachsenen bei Zahnschmerzen empfohlen wird.3 Aus dem Rhizom der Schwertlilie wird ein altes Hausmittel bei Zahnungsproblemen – die sogenannte Veilchenwurzel – gewonnen, die ein schmerzlinderndes Mittel freisetzt, sobald das Baby darauf herumkaut.4 Apotheken bieten homöopathische Mittel wie Osanit-Kügelchen oder Viburcol-Zäpfchen an; oft gekauft und erfolgreich angewendet ist auch Dentinox-Salbe, die direkt auf die schmerzenden Kauleisten aufgetragen und leicht einmassiert wird.