Befruchtung der Eizelle und schwanger werden
Wer eine Schwangerschaft plant, richtet sich nach dem Zeitplan des eigenen Körpers. Etwa 4 Tage vor dem Eisprung und 24 Stunden danach kann durch gezielten Geschlechtsverkehr eine Schwangerschaft herbeigeführt werden. Aber was genau passiert eigentlich bei der Befruchtung einer Eizelle? Welche Rolle spielen die männlichen Spermien und wie können Sie Ihre Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen?
Die Rolle von Spermien bei der Befruchtung der Eizelle
Ohne die männlichen Spermien kann eine Befruchtung der Eizelle nicht stattfinden. Zunächst einmal müssen sich die Spermien des Mannes den Weg bahnen. Hier ist schon die erste „Station“ wichtig. Enzyme in der Scheide der Frau machen die Spermien fruchtbar. Dieser Vorgang kann durchaus ein paar Stunden dauern. In diesem Zeitraum stirbt eine Vielzahl der Spermien im sauren Milieu der Scheide ab. Auf den Weg durch den Gebärmutterhals machen sich die „Überlebenden“ auf den Weg zur Eizelle, damit die Befruchtung stattfinden kann. In der Gebärmutter angekommen, wandern die männlichen Samen dann hoch in den Eileiter, wo sie letztendlich auf die Eizelle treffen.
Befruchtung der Eizelle und Überlebensdauer von Spermien
Um ein Kind zu zeugen, müssen die Spermien auf eine reife Eizelle treffen, damit die Befruchtung gelingen kann. Ca. 24 Stunden nach einem Eisprung befindet sich eine reife Eizelle im Eileiter, die sich auf ihren Weg in Richtung Gebärmutter macht. Innerhalb dieser 24h muss eine Befruchtung geschehen, um in dem aktuellen Zyklus schwanger zu werden. Hier ist wichtig zu wissen, dass Spermien im Körper der Frau für etwa 4 Tage überleben können. Hieraus ergibt sich eine fruchtbare Phase von 5-6 Tagen.
Die Befruchtung: Wenn Eizelle und Spermium aufeinandertreffen
Treffen Spermien und Eizelle aufeinander, versuchen die einzelnen Spermien in die Eizelle einzudringen. Die erste Hürde ist die sogenannte Zona pellucida unter der sich die Follikelzellen befinden. Die Akrosomreaktion wird durch den Kontakt des Spermiums mit dem Ei ausgelöst, hierdurch beginnt die Verschmelzung und die Befruchtung nimmt einen Anfang. Sobald ein Spermium eindringen konnte, depolarisiert die äußere Schicht der Eizelle, wodurch kein weiteres Spermium eindringen kann. Ein männlicher und ein weiblicher Vorkern entstehen, welche sich zu einem diploiden Zwei-Chromatid-Chromosomensatz verbinden. Somit beinhaltet die die befruchtete Eizelle die Erbinformationen von Mutter und Vater. Nun spricht man von einer Zygote und der Vorgang der Zeugung ist beendet.
Die Befruchtung nimmt Ihren Lauf: Die Einnistung
Etwa 24 Stunden nach Entstehen der Zygote beginnt die weitere Zellteilung, bei welcher sich die Zellen jeweils verdoppeln. Hierbei wandert die sich teilende Eizelle in Richtung Gebärmutter. Wenn sie dort angelangt ist, befindet sich die Eizelle in Stadium 12 bis 16 der Zellteilung. Aus abgeteilten Zellen der Zellteilung entsteht die Plazenta (Mutterkuchen).
Die Hülle der Eizelle wird abgelegt und die restlichen Zellen docken sich an die Schleimhaut der Gebärmutter an. Eine Vielzahl von Medizinern sprechen ab diesem Stadium von dem Beginn einer Schwangerschaft. Nun steigt das Hormon hCG im Blut an. Etwa 10 Tage nach der Befruchtung kann durch einen Schwangerschafts-Frühtest Auskunft über einen möglichen Erfolg der Befruchtung der Eizelle erhalten werden. Dies hat den Vorteil, dass nicht auf das Ausbleiben der nächsten Periode gewartet werden muss.
Befruchtung zum Quadrat
Eine Zwillingsschwangerschaft kann entstehen, wenn ein zweiter Eisprung stattfindet. Dies ist nur innerhalb weniger Stunden nach dem ersten Eisprung möglich. Zweiige Zwillinge können unterschiedlichen Geschlechts sein und sich auch äußerlich unterscheiden.
Findet eine Befruchtung statt und die Eizelle teilt sich erst danach in zwei Zellkerne statt, so entstehen eineiige Zwillinge. Hier ist es möglich, dass beide Kinder in einer oder in unterschiedlichen Plazentas heranwachsen. Eineiige Zwillinge haben immer das gleiche Geschlecht.
Bei künstlicher Befruchtung (IVF – In vitro Fertilisation) treten häufig Mehrlingsschwangerschaften auf. Hier stehen Kinderwunsch-Paare meist vor dem Problem, dass es sich um mehr als drei befruchtete Eizellen handelt und eine gewisse Anzahl der Eizellen abgetötet werden muss, um eine erfolgreiche Schwangerschaft zu ermöglichen.