Der christliche Kindergarten
Ein christlicher Kindergarten vermittelt – je nach Träger – entweder die Lehren und Ansichten der katholischen oder der evangelischen Kirche. Er ist oft auf dem Gelände der entsprechenden Kirche untergebracht, kann sich aber auch in deren Nähe befinden. Bildung und Erziehung im christlichen Kindergarten sind für Eltern oft eine wohltuende Abwechslung zu kommunalen Einrichtungen. Sie schätzen vor allem den Gemeinschaftssinn, die überschaubaren Gruppengrößen oder auch das individuellere Arbeiten, was in einem christlichen Kindergarten oft angestrebt wird. Kinder und Erzieherinnen feiern kirchliche Höhepunkte oft zusammen mit den Eltern, was zu einer ganz besonderen Bindung zwischen Eltern und Erziehern führen kann.
Im Mittelpunkt der Mensch – das pädagogische Konzept im christlichen Kindergarten
Den evangelischen Kindergarten als eine Form des christlichen Kindergartens zeichnet sich vor allem durch einen sozialpädagogischen Ansatz aus, in dem ein gläubig geprägtes Menschenbild im Mittelpunkt steht. Die Erzieherinnen und Erzieher erziehen ihre Schützlinge nach Normen und Werte des evangelischen Glaubens, das heißt, sie beantworten Grundfragen rund um das Leben als solches immer mit Antworten, wie sie der evangelische Glauben vertritt. Der Mensch, also vor allem auch das Kind, als einmaliges Geschöpf Gottes steht im Mittelpunkt christlicher Kindergärten – egal ob ein evangelischer oder katholischer Träger dahinter steht. Davon ausgehend formulieren die unterschiedlichen christlichen Kindergärten jeweils ihre eigenen pädagogischen Konzepte. Derartige Kindergärten sind in ihrer pädagogischen Arbeit – wie alle anderen Einrichtungen auch – an den Bildungsplan des jeweiligen Bundeslandes gebunden. Sie setzen Akzente vor allem im sozialen Bereich, in dem sie beispielsweise auf Probleme und Interessen armer oder kranker Menschen hinweisen.1
Grundlagen für das Leben: Wertevermittlung im christlichen Kindergarten
Im christlichen Kindergarten erfahren Kinder Werte, die auch jenseits von Kirche und Religion eine wichtige Grundlage für das spätere Leben sind: andere Meinungen zu achten, offen gegenüber Fremden und anderen Kulturen zu sein, rücksichtsvoll zu sein, hilfsbereit und gewaltfrei mit Anderen umgehen zu können. So schaffen diese Kindergärten die Voraussetzung dafür, dass ihre Schützlinge in eine demokratische Gesellschaft hineinwachsen können.2
Sinn, Werte, Religion: besondere Erziehungsschwerpunkte im Kindergarten
Der christliche Kindergarten geht in seinen Bildungs- und Erziehungs-Schwerpunkten in den meisten Fällen vom Kind als einzigartigem Geschöpf Gottes aus. Die Arbeit der Pädagogen bestimmen bei diesem kindorientierten Ansatz die Entwicklungsfelder Sprache, Sinne, Körper, Denken, Gefühl und Mitgefühl. Ein weiterer Erziehungsschwerpunkt nimmt in diesem Kindergarten eine besondere Stellung ein: der Bereich Sinn, Werte und Religion. Kinder lernen Kirche und ihre Zeugnisse hautnah kennen, haben täglich mit ihren Symbolen Kontakt und beten und singen gemeinsam. Christliche Erzählungen spiegeln aktuelle Lebensthemen der Kinder wider und bieten Identifikation- und Ausdruckmöglichkeiten.3
Attraktiv auch für Nicht-Christen
Der christliche Kindergarten ist die richtige Wahl für Eltern, die ihrem Nachwuchs von Beginn an christliche Werte vermitteln möchte. Dabei muss ein Leben mit der Kirche nicht unbedingt bereits im Elternhaus gelebt werden. Vor allem der Kindergarten mit einem evangelischen Träger ist offen für alle Kinder – auch mit nicht-konfessionell gebundenem Elternhaus. Oft punktet ein solcher Kindergarten mit einer warmen und herzlichen Atmosphäre und überschaubaren Gruppenstärken. Damit haben sie kommunalen Einrichtungen etwas Wichtiges Voraus: Sie geben Kindern Geborgenheit und ein Gemeinschaftsgefühl.