Die ersten Worte

Meilenstein mit Folgen: Babys erstes Wort

Nach einer Phase des Kommunizierens via Mimik, Gestik und phantasievollen Lautmalereien spricht das Baby mit etwa einem Jahr endlich sein erstes Wort. Jetzt beginnt eine völlig neue Phase im Leben des kleinen Erdenbürgers, denn jetzt kann er sich endlich ausdrücken: sagen, was ihn gerade fasziniert, welche Bedürfnisse er aktuell hat und ob ihn möglicherweise irgendetwas ärgert.

Babys erstes Wort ist ein Meilenstein – nicht selten in Tagebüchern festgehalten, sofort via E-Mail, SMS oder  per Telefon den Verwandten verkündet.

Von Baby zu Baby verschieden: Die richtige Zeit fürs erste Wort

Auch wenn Sprachexperten als häufigen Zeitpunkt für das erste Wort den ersten Geburtstag angeben, müssen sich Eltern „sprechfauler“ Babys keine Sorgen machen. Bis zu einem Alter von 18 Monaten ist noch alles im grünen Bereich: Die Mehrzahl der Babys lässt sich solange Zeit. Manche warten sogar bis zur Mitte des dritten Lebensjahres.1

Die meisten Babys entwickeln sich nach der Devise: Entweder laufen oder sprechen. Das heißt, wer gerade auf beiden Beinen aufrecht die Welt erkundet, hat keine Zeit, sich auf die richtige Handhabe von Zunge, Lippen und Gaumen zu kümmern und schon gar nicht um das erste Wort. Ausdauernde Krabbler dagegen lernen früher sprechen und laufen dafür später, als ihre sprechfaulen Freunde.

Das typische erste Wort von Babys

„Mama“ und „Papa“ sind in allen Sprachen die Begriffe, die am häufigsten als erste Wörter gelten können. Das Durchschnittsalter für das erste Wort lag in einer Studie der Kölner Uni bei 11,7 Monaten, wobei das Höchstalter bei 16,6 Monaten lag und ganz fixe Plaudertaschen noch nicht einmal 10 Monate alt waren.

Die Experten haben auch untersucht, welche Worte es konkret waren, die zuerst gesprochen wurden. Neben „Mama“ und „Papa“ sind demnach unter anderem „Baby“, „Ball“, „Buch“, „Arbeit“, „haben“, „schaukeln“, „heiß“, „toll“ sowie „ja“ und „nein“,„guck“ und „da“ Favoriten für Babys erstes Wort.

Viele Worte werden in dieser Zeit noch vereinfacht ausgesprochen, der Schnuller zu Beispiel, der oft nur „Nuni“ heißt oder „ham“ für das Verb „haben“.

Vom „Wau-wau“ zum Hund: Die Rolle der Erwachsenen für Babys erstes Wort

Sobald die ersten Wörter zu hören sind, sollten Eltern anfangen, mit ihren Kindern auch sprachlich richtig zu kommunizieren. Die bisherige Ammensprache, wird nun durch die sogenannte „stützende Sprache“ abgelöst. Neben eventuell noch vorhandene einfache Bezeichnungen wie „Wau-Wau“ gehört nun immer auch der korrekte Begriff: „Richtig, da ist ein „Wau-Wau“ – ein großer Hund!“ Da für Babys immer die letzte Position im Satz besonders präsent ist, wird ihnen dieses Wort bald auch fest im Gedächtnis verankert bleiben und irgendwann von selbst in den Wortschatz übergehen.

Die „stützende Sprache“ der Erwachsenen basiert auf der Fähigkeit des Kindes, sich aufmerksam sowohl auf den/die Erwachsene(n) als auch auf einen Gegenstand bzw. eine Handlung fokussieren zu können. Kleine Such- und Ratespiele – fest in den Familienalltag eingebaut – fördern nun die Festigung bereits gelernter erster Wörter des Babys und den weiteren Spracherwerb nachhaltig.

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