Was ist die Kalendermethode?
Die Kalendermethode ist eine Form der Zyklusbeobachtung, die in den 30er Jahren vom Österreicher Hermann Knaus gemeinsam mit dem Japaner Kyusaku Ogino entwickelt wurde, weshalb sie auch Knaus-Ogino-Methode genannt wird. Mit der Kalendermethode lässt sich der Zeitpunkt des Eisprungs grob bestimmen, sodass Frauen wissen, wann die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft am größten ist.
Wie funktioniert die Kalendermethode?
Sie protokollieren die vergangenen Menstruationszyklen und grenzen somit den Eisprung für den nächsten Monat zeitlich ein. Die fruchtbarste Zeit liegt ungefähr 12 bis16 Tage vor dem Beginn der Regel. Bei der Knaus-Ogino Methode sollten die Zykluslängen der letzten 12 Monate bekannt sein. Danach erfolgt dann eine Rechnung nach längsten und kürzestem Zyklus, der Ihnen den ersten und letzten fruchtbaren Tag im aktuellen Zyklus angibt. So einfach und natürlich dies auch klingen mag, die Kalendermethode ist keine sichere Methode, um Ihre fruchtbaren Tage zu bestimmen. Denn die Ovulation findet dafür nicht regelmäßig genug statt. Der Pearl Index liegt somit zwischen 9 und 40. Das bedeutet: 9-40 Frauen von 100 werden schwanger, wenn sie die Kalendermethode anwenden. Die Weltgesundheitsorganisation hat sie deshalb auch nicht als Methode der Natürlichen Familienplanung anerkannt. Wenn Sie natürlich UND sicher verhüten wollen, empfehlen sich daher andere Methoden, wie etwa die symptothermale Methode.
Sichere natürliche Familienplanung: die symptothermale Methode
Wenn Sie mit Ihrem Partner eine Familie gründen wollen, können Sie Ihre Chancen auf eine Schwangerschaft durch Natürliche Familienplanung zu steigern. Eine bewährte Methode ist dabei die symptothermale Methode der Natürlichen Familienplanung. Diese Methode wurde von deutschen Wissenschaftlern entwickelt und greift die Grundidee der Kalendermethode auf, ist aber wesentlich weiterentwickelt worden und wird mittlerweile weltweit als sichere natürliche Verhütungsmethode anerkannt. Bei Anwendung eines symptothermalen Zykluscomputers liegt der Pearl-Index dieser Methode liegt bei 1 bis 3 (Herstellerangabe). Anders als bei der Kalendermethode werden hier keine Tage gezählt, sondern handfeste Fruchtbarkeitsdaten erhoben, wie etwa die Analyse des Zervixschleims, die Analyse der Basaltemperatur oder des Gebärmuttermunds. Die Auswertung dieser Daten gibt Ihnen Ihre fruchtbaren bzw. unfruchtbaren Tage an. So wissen Sie viel genau als bei der Kalendermethode wann Sie schwanger werden können und wann nicht.
Quellen – Kinderlosigkeit
Handbuch der Universität Göttingen. Ungewollte Kinderlosigkeit als Beratungsproblem. Handlungsempfehlungen für Hausärzte. Zugriff unter: http://www.allgemeinmedizin.med.uni-goettingen.de/media/projekt/project_kinderwunsch/kinderwunsch_projekt.pdf. Am: 5. März 2012.
Gnoth, C. et al. Zur Definition und Prävalenz von Subfertilität und Infertilität. Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie 2004; 1 (4). 272-27. Zugriff unter: http://www.meinkinderwunsch.de/Def%20Subfert.pdf. Am: 5. März, 2012.
C. Gnoth, P. Frank-Herrmann, G. Freundl: Angepasstes Management bei ‚unterfülltem Kinderwunsch‘. Forschungsprojekt NFP an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Abteilung für gynkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Kliniken und Seniorenzentren der Stadt Düsseldorf gGmbH, Frauenklinik Benrath, Düsseldor. Akteptiertes Manuskript: 2.1.2003.