Post-Pill-Amenorrhoe: Das Ausbleiben der Regelblutung
Die Post-Pill-Amenorrhoe ist eine Störung im Menstruationszyklus. Sie tritt dann auf, wenn die Anti-Baby-Pille nach längerer Einnahme abgesetzt wird und daraufhin die Menstruation ausbleibt. Nach Absetzen der Pille kann die Menstruation drei bis vier Monate ausbleiben. Als eine mögliche Ursache gilt dafür eine zentralnervöse Fehlsteuerung in der Hormonsteuerung im Gehirn. Auch die plötzliche Hormonumstellung im Körper der Frau kann eine Post-Pill-Amenorrhoe auslösen.
Post-Pill-Amenorrhoe: Ein besonderer Fall von Amenorrhoe
Die Post-Pill-Amenorrhoe ist ein besonderer Fall der Amenorrhoe. Von Amenorrhoe spricht man in Fachkreisen dann, wenn die Menstruation ausbleibt. Dagegen spricht man bei einem verlängerten Zyklus (d.h. über 35 Tage) von Oligomenorrhoe. Ist der Zyklus wiederum kürzer als 25 Tage, spricht man von Polymenorrhoe. Bei der Amenorrhoe unterscheiden sich zwei Arten: die primäre Amenorrhoe und die sekundäre Amenorrhoe.
Primäre Amenorrhoe
Die primäre Amenorrhoe wird dann diagnostiziert, wenn bei jungen Mädchen in der Pubertät nach der Vollendung des 16. Lebensjahres die Regelblutung noch nicht eingesetzt hat. Dies kann sowohl an Chromosondefekten, als auch an anatomischen Besonderheiten oder einer Fehlbildung der weiblichen Geschlechtsorgane liegen.
Sekundäre Amenorrhoe – Post-Pill-Amenorrhoe
Hat die Periode bereits eingesetzt und bleibt plötzlich aus, handelt es sich um sekundäre Amenorrhoe. Dies wird oft durch starke Gewichtabnahme (bei Esstörungen, wie etwa Magersucht) oder auch durch extremen Leistungssport hervorgerufen. Diese rufen eine Störung der Hormonproduktion hervor, die zum Ausbleiben der Menstruation führen kann. Auch starker Stress und hohe psychische Belastungen können den Hormonhaushalt im Körper der Frau durcheinander bringen und dazu führen, dass die Menstruationsblutung ausbleibt. Darüber hinaus können auch hormonelle Störungen wie das PCO-Syndrom, Stoffwechselkrankheiten oder auch eine verfrühte Menopause dafür verantwortlich sein.
Das Ausbleiben der Menstruation nach dem Absetzen der Anti-Baby-Pille ist ein Sonderfall der sekundären Amenorrhoe und ist deshalb auch als Post-Pill-Amenorrhoe bekannt. Übrigens: auch die Drei-Monats-Spritze kann den Eisprung aufgrund der hohen Hormondosis sowie der langen Halbwertszeit um bis zu 1,5 Jahre unterdrücken.
Was tun bei Post-Pill-Amenorrhoe?
Gerade bei Frauen, die die Anti-Baby-Pille absetzen, um schwanger zu werden, ist eine eintretende Post-Pill-Amenorrhoe sehr belastend, da diese den Kinderwunsch mindestens um ein paar Monate verzögert. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, nehmen Sie sich Zeit, um nach der Ursache zu suchen. Ist Ihr Alltag sehr stressig? Haben Sie in kurzer Zeit sehr viel abgenommen? Es gibt einige natürliche Verfahren, die dabei helfen, dass die Regelblutung wieder einsetzt.
Natürliche Familienplanung und Post-Pill-Amenorrhoe
Die symptothermale Methode der Natürlichen Familienplanung beruht auf der genauen Zyklusbeobachtung. Das bedeutet, dass während des Zyklus mindestens zwei Fruchtbarkeitsmerkmale (z.B. Entwicklung des Zervixschleims sowie Messung der Basaltemperatur) gemessen und ausgewertet werden, um so die fruchtbare bzw. unfruchtbare Tage im Zyklus ermitteln zu können.
Studien haben gezeigt, dass Frauen, die unter Post-Pill-Amenorrhoe litten, durch die konsequente Anwendung der NFP mit Basalthermometer und Zyklusblatt eventuelle Unregelmäßigkeiten in ihren Zyklus schneller feststellen konnten, was wiederrum eine schnellere Behandlung ermöglicht. Gerade bei Paaren mit Kinderwunsch ist diese Methode empfehlenswert. So kann man neben der Regulierung der Menstruationsblutung auch gezielt fruchtbare Tage ermitteln, um so die Chancen auf eine Schwangerschaft zu steigern. Besonders zuverlässig wirkt diese Methode, wenn die Daten automatisch per Zykluscomputer erhoben werden. Dieser kann nach dem Ende einer Post-Pill-Amenorrhoe, also wenn sich der natürlich Zyklus wieder eingependelt hat, genutzt werden.
Referenzen – Post-Pill-Amenorrhoe
Frank-Herrmann P, Gnoth G, Baur S, Schmoll A Godehardt E, Strowitzki T, Freundl G. Zyklusverhalten nach Absetzen von oralen Kontrazeptiva. J. Reproduktionsmed. Endokrinol 2006; 3 (1), 54-57. Zugriff unter: http://www.kup.at/kup/pdf/5663.pdf. Am: 7. Mai 2012.
Eiholzer, Urs. Die sekundäre Amenorrhoe. Zugriff unter: http://www.pezz.ch/index.php?id=58/. Am: 7. Mai 2012.