Meiden in der Schwangerschaft

Während einer Schwangerschaft sollten Sie schweres Tragen und Heben meiden. Eine Kilozahl kann hier nicht angegeben werden und hängt auch von Ihrem individuellen Gesundheitszustand ab. Zu schweres Tragen kann in einer frühen Phase der Schwangerschaft zu einer Fehlgeburt führen, in einem fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft kann schweres Tragen und Heben zu verfrühten Wehen führen. Wenn die Schwangerschaft problemlos verläuft kann man auch mal ein kleines Geschwisterkind auf den Arm nehmen. Generell sollten Sie den individuellen Rat Ihres Arztes ernst nehmen. Achten Sie auf die Zeichen Ihres Körpers, dieser wird Ihnen klare Signale geben, wenn Sie sich zu viel auflasten (was hier ja durchaus wortwörtlich genommen werden kann).

Nicht selten fallen Schwangerschaft und Renovierungsarbeiten zusammen, denn das Kinderzimmer möchte hergerichtet werden. Doch sind Malerarbeiten und das Lackieren von Gegenständen für Schwangere tabu. Die Giftstoffe der Farben und Lacke gehen direkt auf das Kind über. Spannen Sie den werdenden Papa, Freunde und Verwandte für diese Jobs ein, es gibt immer andere Aufgaben, die Sie erledigen können. Wenn es nicht anders geht und Sie diese Arbeiten selber erledigen müssen, achten Sie auf Mundschutz und gutes Lüften. Lackieren Sie wenn möglich Draußen – auf dem Balkon, im Innenhof o.ä. Wenn es für Sie jedoch möglich ist, sollten Sie diese Tätigkeit in der Schwangerschaft meiden!

Entspannung steht in Sachen Schwangerschaft ja immer ganz oben auf der To-Do-Liste. Ein Whirlpool ist sicherlich eigentlich eine sehr feine Sache. Jedoch ist hier das Risiko erhöht, sich eine Infektion einzufangen. Thermalbäder bis 37 Grad sind in Ordnung und  „normales“ Schwimmen auch, ja sogar ratsam. Falls Sie noch nie in der Sauna waren, sollten Sie auch in der Schwangerschaft nicht damit beginnen, da starke Kreislaufbeschwerden die Folge sein können. Geübte Saunagänger müssen nicht auf ihr geliebtes Schwitzen verzichten, sollten aber die extrem heißen Saunen meiden! Falls Sie sich unsicher sind, befragen Sie doch einfach Ihren Frauenarzt hierzu. Dieser kann auch mit Hinblick auf Ihren ganz persönlichen Gesundheitszustand wohl am besten beurteilen, ob auch Sie Sauna und Co. in der Schwangerschaft besser meiden sollten!

Künstliche Wärme aus dem Solarium scheint besonders in kühleren Jahreszeiten äußerst attraktiv, doch sind UV-Strahlen schädlich für Ihr ungeborenes Baby (und auch für Sie, besonders als Schwangere). Die Haut schwangerer Frauen ist sehr empfindlich und neigt zudem zu unschönen Pigmentflecken. Sie sollten Solarien in der Schwangerschaft also lieber meiden!

Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Haare färben dem Kind während der Schwangerschaft Schaden zufügt. Jedoch handelt es sich um Chemikalien, die über die Kopfhaut in den Körper gelangen. Es ist schlichtweg sinnvoll, diese Belastung  zu vermeiden. Nutzen Sie, wenn Sie in den neun Monaten der Schwangerschaft sehr unzufrieden mit Ihrer Haarfarbe sind, natürliche Farben, aber bedenken Sie, dass auch diese Giftstoffe beinhalten können. Viele Bioläden führen natürliche Farben, wenden Sie sich an den zuständigen Fachverkäufer. Versuchen Sie so wenig wie möglich nachzufärben. Wenn Sie merken, dass Ihnen bei bestimmten Haarfarben schummrig wird, ist dies ein eindeutiges Zeichen dafür, dass Sie von diesem Mittel die Finger lassen sollten.

Ein letzter Urlaub zu zweit – klingt irgendwie makaber, ist aber für viele Paare ein wichtiger Schritt für die Vorbereitung auf die neue gegründete Familie. Waren Sie schon in Ihrem ganz persönlichen Babymoon? Flugreisen sind prinzipiell im mittleren Trimester ok, wenn die Schwangerschaft gut verläuft. Frauen, die eine Problemschwangerschaft erleben, sollten eine Flugreise jedoch besser meiden!

Gerade im ersten Trimester kann eine Flugreise sogar gefährlich werden, dann nämlich, wenn die werdende Mutter zu großen Stressbelastungen ausgesetzt wird oder ein zu geringer oder zu hoher Blutdruck mit dem Flug einhergeht. Zwischen der 28. und der 37. Schwangerschaftswoche kann die Fluggesellschaft von Ihnen sogar ein Attest einfordern, welche Ihre und die Gesundheit Ihres ungeborenen Kindes garantiert. In dieser Phase der Schwangerschaft sollten Sie das Flugzeug aber generell besser meiden, da die Gefahr frühzeitiger Wehen besteht.

Sport zu machen, ist in der Schwangerschaft vollkommen in Ordnung, ja sogar gesund! Allerdings sollten Sie bei der Wahl Ihrer Sportart etwas vorsichtiger sein. Radeln ist völlig in Ordnung – Rennrad fahren jedoch nicht, da hier ist die Sturzgefahr zu hoch. Das gilt auch für Reiten. Generell sollte Sie Sportarten mit Sturzgefahr, hoher Verletzungsgefahr oder ruckhaften Bewegungen und Sprüngen, in der Schwangerschaft meiden! Hier besteht die Gefahr, dass die Plazenta sich ablösen kann, Sie unsanft auch Ihr ungeborenes Kind fallen oder die Nabeschnur sich ungünstig durch ruckartige Bewegungen um Ihr Kind legt.

Hervorragend geeignete Sportarten in der Schwangerschaft sind hingegen Schwimmen, Walken und, wie gesagt, leichtes Radfahren. Sportarten wie Rugby, Tauchen, Judo oder Bergklettern sollten auf die Zeit nach der Schwangerschaft verschoben werden. Kontaktsportarten (wie Rugby und Fußball) sind leider mit Baby im Bauch nicht zu vertreten.

Sie sollten während einer Schwangerschaft beim Sport eine Herzfrequenz von 135 bis 140 Schläge pro Minute übrigens nicht überschreiten.

Genießen Sie auch während der Schwangerschaft was Ihnen schmeckt und achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung. Meiden Sie jedoch rohes oder halb durchgebratenes Fleisch (Gefahr von Toxoplasmose und Salmonellen)  und  genießen Sie Thunfisch, Schwertfisch, Heilbutt und Rotbarsch nur in geringen Maßen (hohe Quecksilberbelastung). Leber oder Leberwurst sollten aufgrund des hohen Vitamin-A-Gehaltes während einer Schwangerschaft ebenfalls gemieden werden. Rohmilchkäse und unpasteurisierte Milchprodukte sollten aufgrund der erhöhten Gefahr von Infektionskrankheiten vom täglichen Speiseplan gestrichen werden. Cola, Kaffee und Schwarzteekonsum sollten Sie drastisch reduzieren und, wenn Sie nicht gänzlich darauf verzichten können, nur schwach aufgießen. Schokolade enthält übrigens auch Koffein und Unmengen an Zucker. Verringern Sie in der Schwangerschaft also auch Ihren Schokoladenkonsum!