Nabelschnurblutspende

Die Nabelschnurblutspende

Die Nabelschnurblutspende ist heutzutage ein großes und viel diskutiertes Thema, da die Forschung Hoffnung auf zahlreiche neue Behandlungswege weckt. So kann die Nabelschnurblutspende bereits schon bei einer Leukämie-Behandlung eingesetzt werden. Jedoch gibt es bei einer Nabelschnurblutspende unterschiedliche Möglichkeiten, Vorteile und auch Ausschlusskriterien. Falls Sie an einer Nabelschnurblutspende interessiert sind, sollten Sie – bevor Sie eine Entscheidung fällen – sich ausführlich informieren. Ihr Arzt oder Ihre Hebamme kann Ihnen hierzu hilfreiche und umfangreiche Informationen zukommen lassen.

Nabelschnurblutspende: Was ist eigentlich Nabelschnurblut?

Das Nabelschnurblut ist das Blut, welches nach dem Durchschneiden der Nabelschnur in dieser und in der Plazenta zurückbleibt. Dieses Blut besitzt wertvolle Stammzellen, die für gewisse medizinische Behandlungen (u.a. im Kampf gegen Blutkrebs) eingesetzt werden können. In viele Fällen werden die Nabelschnur und Plazenta einfach nach der Geburt entsorgt. Damit die Stammzellen aber nicht verloren gehen, kann man diese über eine Nabelschnurblutspende einlagern lassen. Dabei wird das übrige Blut entnommen und eingefroren. Bei der Nabelschnurblutspende ist eine private als auch öffentliche Einlagerung möglich. 

Eine Nabelschnurblutspende ist für alle Beteiligten völlig ungefährlich und eine öffentliche Spende birgt auch keine Kosten für die Eltern.

Nabelschnurblutspende: Welche Möglichkeiten gibt es?

Sollten Sie sich für eine Nabelschnurblutspende entscheiden, sollten Sie vorerst sicherstellen, dass das Krankenhaus die nötigen Mittel für eine Spende hat. Setzen Sie sich mit dem zuständigen Ansprechpartner in Verbindung, um Ihre Entschiedung mitzuteilen und alle Unterlagen auszufüllen und einzureichen. Desweiteren haben Sie bei einer Nabelschnurblutspende zwei unterschiedliche Möglichkeiten:

1) Öffentliche Nabelschnurblutspende:
Entscheiden Sie sich dazu das Nabelschnurblut zu spenden, wird das Nabelschnurblut völlig kostenlos in einer öffentlichen Stammzellenbank eingelagert. Der Spender verliert bei einer öffentlichen Nabelschnutblutspende das Recht auf eine eigene Nutzung der Stammzellen. Die Nabelschnurblutspende wird sorgfältig geprüft und untersucht – und bei Bedarf einem Patienten als passende Spende zur Verfügung gestellt. Die DKMS bietet eine solche öffentliche Stammzellenbank an – hier bekommen die Spender sogar innerhalb von 3 Monaten nach der Nabelschnurblutspende Bescheid, ob die Spende erfolgreich war.

2) Private Einlagerung für den Eigengebrauch:
Entscheiden sich die Eltern dazu das Nabelschnurblut für eine mögliche Behandlung ihres eigenen Kinds aufzubewahren, so können sie dieses in einer privaten Stammzellenbank einlagern lassen. Dies ist jedoch mit Kosten verbunden, die je nach Stammzellenbank variieren. Allerdings ist eine private Einlagerung für den Eigengebrauch statt einer öffentlichen Nabelschnurblutspende sehr umstritten, da eine Nutzung des eigenen Nabelschnurbluts stark von den zukünftigen Erfolgen der Stammzellenforschung abhängen. So kann beispielsweise das eigene Nabelschnurblut nicht verwendet werden, um bei dem eigenen Kind Leukämie zu behandeln. Statistisch gesehen braucht das eigene Kind in nur 0,04% der Fälle das eigene Nabelschnurblut.

Auch wenn die Entscheidung über die Art der Nabelschnurblutspende individuelle von den persönlichen Präferenzen der Eltern abhängt, wird eine fremde (öffentliche) Nabelschnurblutspende als erfolgreicher eingestuft, da diese besser verträglich ist und zusätzlich einen immuntherapeutischen Effekt hat. Außerdem schließen Sie damit aus, dass die zu behandelnde Krankheit bereits hier schon angelegt ist und über die Verwendung des eigenen Nabelschnurbluts bei der behandlung erneut weitergegeben wird.

Nabelschnurblutspende: Ausschlusskriterien

Bei einer Nabelschnurblutspende gibt es auch einige Ausschlusskriterien, welche eine Spende bei Nicht-Erfüllung ausschließen. Eine Spende wird dann ausgeschlossen, wenn die Mutter unter 18 Jahren alt ist, es entscheidende Komplikationen in der Schwangerschaft gab, eine Erkrankung der Eltern bekannt ist oder eine genetische Erkrankung innerhalb der Familie vorliegt. Desweiteren schließen schwere Infektionskrankheiten (beispielsweise HIV, etc.) als auch eine Suchterkrankung der Mutter eine Spende aus. Außerdem gibt es einen Richtlinienkatalog der Bundesärztekammer, welcher weitere Kriterien und Risikogruppeneinteilungen beinhaltet und somit eine Nabelschnurblutspende auch ausschließen kann.

Nabelschnurblutspende: Fragen Sie Ihre Hebamme oder Arzt!

Bevor Sie eine Entscheidung bezüglich einer Nabelschnurblutspende treffen, sollten Sie sich frühzeitig – noch vor der Geburt! – umfangreich informieren. Websites wie die der DKMS oder ZKRD können Ihnen gebündelte Informationen liefern. Desweiteren sollten Sie auch unbedingt Ihre Hebamme oder Ihren Arzt auf die Nabelschnurblutspende und die damit verbundenen Möglichkeiten ansprechen und sich von ihnen beraten und informieren lassen.