Die postnatale Depression – Was ist das?
Bei der postnatalen Depression handelt es sich um eine psychische Störung, die nach der Geburt, eines Kindes, also postnatal entstehen kann. Nicht zu verwechseln ist die postnatale Depression mit dem sogenannten „Babyblues“ oder den „Heultagen“. Diese kurze Verstimmung tritt in der Regel nur bis zu einer Woche ab dem ca. 3. bis 5. Tag nach der Entbindung auf und hat ihre Ursache in der hormonellen Umstellung des Körpers. Die postnatale Depression hingegen tritt nicht automatisch kurz nach der Entbindung auf, es kann Wochen bis Monate dauern, bis sich die ersten Symptome zeigen. Sie äußert sich durch ein schwerwiegendes Stimmungstief, in das die Betroffenen fallen. Etwa 6 Prozent der Betroffenen erkranken bereits in den ersten 12 Wochen, 5 bis 10 Prozent innerhalb des ersten Jahres nach der Geburt.
Was sind Anzeichen einer postnatalen Depression?
Eine postnatale Depression beginnt meist schleichend und ist dadurch nicht immer leicht zu erkennen. Manchmal sind die Frauen in der Zeit nach der Geburt zunächst noch voller Mutterglück, bis sich nach und nach die depressiven Verstimmungen zeigen. Die Symptome einer postnatalen Verstimmung können unterschiedlich sein. Viele Frauen mit der Krankheit reagieren extrem gereizt, sind weinerlich, besonders ängstlich, fühlen sich innerlich leer und erschöpft. Sie haben Probleme, Liebe oder Zuneigung zum Kind zu empfinden, lassen manchmal ihren Ärger am Kind aus und sind gleichzeitig voller zermürbender Selbstzweifel. Sie können sich schlecht konzentrieren und leiden oftmals unter Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und unter Essstörungen.1
Wo liegen die Ursachen einer postnatalen Depression?
Frauen, die bereits in ihrem Leben Depressionen hatten, unterliegen auch einem höheren Risiko, an einer postnatalen Depression zu erkranken. Auch Frauen, die in der ersten Woche nach der Geburt bereits unter dem „Babyblues“ litten, erkranken statistisch betrachtet häufiger. Die Ursachen für die Erkrankung sind vielfältig. Es wird davon ausgegangen, dass eine Veränderung von biochemischen Prozessen im Gehirn die Beschwerden auslöst, unterstützt durch verschiedene Umstände im sozialen, körperlichen oder psychischen Bereich. Besonders häufig sind veränderte Lebensumstände verantwortlich für die postnatale Depression. So kann die Trennung vom Partner, mangelnde Unterstützung von außen oder der Verlust eines Familienmitglieds durchaus Auslöser für derartige postnatale Depressionen sein. Manchmal fühlt sich die junge Mutter aber auch nicht ihrer Rolle gewachsen und leidet generell unter starken Selbstzweifeln und an mangelnder Selbstliebe.
Die postnatalen Depressionen – Wann brauche ich Hilfe?
Je schneller eine postnatale Depression erkannt wird, desto besser. Da sich die Symptome aber meist nicht alle auf einmal entwickeln, ist das oft gar nicht so leicht. Besonders aufmerksam sollten daher der Partner und die Familie der jungen Mutter sein. Bemerkt man im Laufe der Zeit Veränderungen bei der jungen Frau, die in die Richtung einer Depression gehen, sollte man baldmöglichst handeln und professionelle Hilfe beziehen. Der erste Weg sollte zum Hausarzt führen, der anschließend den Kontakt zu Fachleuten wie Therapeuten und Psychologen herstellt. Diese helfen dabei, den richtigen Umgang mit der postnatalen Depression zu finden.
Wie wird eine postnatale Depression behandelt?
Es gibt bei der postnatale Depression verschiedene Behandlungsansätze. Eine medikamentöse Therapie kann, muss aber nicht notwendig sein. Dabei kann man auf klassische Medikamente wie Antidepressiva, aber auch auf Mittel aus dem naturheilkundlichen Bereich zurückgreifen. Sehr wichtig ist aber auch therapeutisch Betreuung. Vielen Frauen hilft bereits eine Gesprächstherapie, um mit ihrer Situation besser umzugehen. In besonders schwerwiegenden Fällen kann es sinnvoll sein, einige Zeit in einer speziellen Klinik zu verbringen, bis sich die Gefahren der postnatalen Depression gelegt haben. Grundsätzlich ist die Krankheit gut zu behandeln und klingt früher oder später wieder ab.2