Schwangerschaftswoche 35

Geschichtenlesen in der 35. SSW

Das Gehör Ihres Babys ist in der 35. SSW voll ausgebildet. Da es für Ihr Baby enorm wichtig ist, sich auf seine Ankunft vorzubereiten, sollten Sie ihm ab der 35. SSW vermehrt vorlesen, ihm Lieder vorsingen, oder einfach ein wenig mit ihm sprechen. Das gilt übrigens auch für Ihren Partner. Junior soll sich ja auch schließlch bereits im Mutterleib an Papas Stimme gewöhnen! Durch das Vorlesen und verbale Kommunizieren geben Sie ihrem Baby die Chance, bereits frühzeitig Vertrauen aufzubauen, sodass es sich auch außerhalb Ihres schützenden Bauches schnell wohlfühlen kann.

Kleiner Tipp zur richtigen Kommunikation in der 35. SSW: Höhere Tonlagen kann ein Baby im Mutterleib besser wahrnehmen als tiefe!

In der 35. Schwangerschaftswoche ist die Lunge vollständig ausgebildet.
Babys Entwicklungsstatus:
87.5%

Das Baby in der 35. SSW

Ihr Baby ist in der 35. SSW schon sehr weit in seiner Entwicklung fortgeschritten. Kinder, die in der 35. SSW bereits das Licht der Welt erblicken, haben daher eine Überlebenschance von 99 %. Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass die Lungen der kleinen Erdenbürger in der 35. SSW vollkommen entwickelt sind.

In dieser Phase der Schwangerschaft hat sich Ihr Sprössling vielleicht auch schon gedreht und sich in Ihrem Becken in die entgültige Gebärposition gebracht.

Und das kann Ihr Baby in der 35. SSW außerdem schon gang alleine:

  • Ihr Kind kontrolliert, dank der nun vorhandenen Fettschicht unter seiner Haut, seine Körpertemperatur ganz eingenständig.
     
  • Ihr Baby entwickelt weitere Reflexe.
     
  • Ihr Baby reagiert auf Lichtquellen außerhalb des Mutterleibes!

Ihr Baby hat jetzt schon fast die Geburtsgröße erreicht. An Gewicht wird es aber sicherlich noch etwas zulegen!

  • Gewicht: ca. 2400 Gramm
  • Scheitel-Steiß-Länge: 45 Zentimeter

Die werdende Mama in der 35. SSW: Der Countdown hat begonnen!

Die Kurzatmigkeit und die Rückenschmerzen plagen Sie vermutlich auch in der 35. SSW. Sie verspüren möglicherweise auch schon ein paar Vor- und Senkwehen.

Da Sie sich jetzt aber schon in der ersten Woche Ihres Mutterschutzes befinden, sollte es ja jetzt kein Problem mehr darstellen, dass Sie sich einfach etwas entspannen können! Legen Sie sich mit einem guten Buch auf die Couch, machen Sie kurze Spaziergänge und verbringen Sie friedliche Stunden mit Ihrem Partner.

In der 35. SSW sollten Sie sich spätestens mit der Damm-Massage beschäftigen. Denn diese kann Ihnen dabei helfen, die Geburt ohne Dammriss bzw. –schnitt zu überstehen.

Liegt Ihr Baby in der 35. SSW schon richtig für die Geburt?

Ab der 35. SSW sollten Sie mit Ihrem Arzt über die Geburtsposition Ihres Sprösslings reden. Liegt Junior schon richtig im Becken, brauchen Sie sich gar keine Gedanken dazu machen.
Wenn Ihr Baby es bisher aber noch nicht selbst geschafft hat, sich richtig im Mutterleib zu positionieren, sollten Sie mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder mit Ihrer Hebamme darüber sprechen, wie Sie Ihr Baby bei dieser Aufgabe unterstützen können. Die Geburtsposition Ihres Kindes ist sehr wichtig, da durch die richtige Lage die Spontangeburt weniger riskant und für das Baby weniger anstrengend wird.

Es gibt verschiedene Übungen, mit welchen Sie Ihrem Kind beim Drehen im Mutterleib ab der 35. SSW unter die Arme greifen können, z.B.:

  • Unterstützende Haltung: Es gibt spezielle Haltungen, in welche Sie sich als Mutter begeben können und die Ihr Kind bei der Drehung sanft unterstützen. Knien Sie sich auf den Boden und legen Sie Ihre Unterarme auf. Nun senken Sie den Kopf, bis Sie Ihre Hände berühren und lassen Ihren Rücken in ein Hohlkreuz fallen. Machen Sie diese Übungen zwei Mal am Tag für mindestens 5 Minuten.
     
  • Moxibustion: Diese Unterstützung kann nur Ihre Hebamme ab der 35. SSW vornehmen. Beim sogenannten „Moxen“ werden mit Hilfe einer Beifuß-Zigarre Akupunktur-Punkte an der Fußaußenseite erhitzt. Hierdurch wird die Kindsbewegung verstärkt, was dazu führen kann, dass Ihr Baby sich in die richtige Position begibt. Das „Moxen“ kann jedoch Wehen auslösen und eine anschließende CTG-Kontrolle ist unabdingbar!
     
  • Haptonomie: Auch diese Form der Unterstützung geht nur im Beisein einer Hebamme mit spezieller Ausbildung. Bei der Haptonomie werden Übungen gemacht, die die Bauchmuskulatur der werdenden Mutter entspannen. Indem die werdende Mutter, bzw. beide Elternteile anschließend regen Kontakt mit Ihrem Kind aufnehmen, kann es sein, dass sich der kleine Erdenbürger dreht und in die richtige Geburtsposition bringt.
     
  • Zilgrei-Atmung: Bei dieser Übung habt und senkt die werdende Mutter Ihren Babybauch im Rhthmus Ihres Atmens. Wenn Sie diese Übung täglich zwei bis drei Minuten machen, können Sie es schaffen, dass sich Babys Po aus dem becken hebt und Ihr Kind sich so noch einmal motiviert fühlt, sich in die richtige Geburtsposition zu drehen.
     
  • Neugierde wecken mit Licht: Nehmen Sie eine Taschenlampe zur Hand und führen Sie den Lichtpunkt von oben nach unten in Richtung Becken. Ihr Kind soll dem Lichtpunkt folgen und sich so in die richtige Position bringen.
     
  • Streicheln kann Wunder bewirken: Streicheln Sie Ihren Bauch ab der 35. SSW vermehrt. Nutzen Sie hierfür gerne auch Aromaöle und entspannen Sie sich dabei!
     
  • Die äußere Wende: Diese Form der Unterstützung der Drehung in die richtige Geburtsposition darf ausschließlich von Ihrem behandelnden Frauenarzt durchgeführt werden. Mit gezielten Handgriffen und unter zuhilfenahme des Ultraschalls versucht Ihr Arzt, Po und Kopf Ihres Kindes in die richtige Position zu schieben. Diese Methode wird jedoch erst kurz vor der eigentlichen Entbindung und ausschließlich im Krankenhaus angewendet.

 

Haben Sie in der 35. SSW schon Ihren Antrag auf Mutterschaftsgeld gestellt?

Wenn Sie gesetzlich versichert sind, fordern Sie am besten bereits in der 35. SSW den Antrag auf Mutterschaftsgeld bei Ihrer Krankenkasse an.

Mutterschaftsgeld erhalten Sie dann während der Zeit des Mutterschutzes, womit eine Lohnfortzahlung besteht. Es wird nach den letzten drei Monatsgehältern berechnet und beträgt maximal 13 Euro pro Tag. Ein Arbeitgeberzuschuss steht Ihnen zu, wenn Ihr Nettogehalt diesen Betrag überschreitet. Ihr Arbeitgeber gleicht die Differenz in diesem Fall mit dem Arbeitgeberzuschuss aus.

Sollten Sie nicht selbst Mitglied einer gesetzlichen Krankenversicherung sein, wird Ihnen das Mutterschaftsgeld in Höhe von maximal 210 Euro vom Bundesversicherungsamt bezahlt.

Um Ihr Mutterschaftsgeld in der 35. SSW einzufordern, benötigen Sie eine Bescheinigung Ihres Arztes oder von Ihrer Hebamme, die Ihren voraussichtlichen Geburtstermin benennt. Diese wird erst ab der 34. SSW ausgestellt.