Kinder lernen spielend – Aber wie geht das?
Spielend lernen Kinder am leichtesten. Deshalb sollten Eltern ihrem Nachwuchs immer genügend Zeit und Raum zum Spielen geben. Das mag in den ersten Jahren kein Problem sein und scheint ganz natürlich – später jedoch, wenn die Kinder in der Schule sind, vergessen manche Eltern, dass Kinder spielend am besten lernen. Eine Verpflichtung folgt der anderen und fürs Kind-sein reicht die Zeit dann kaum noch aus. Bei besonders erfolgreichen und selbstbewussten Schülern handelt es sind im Übrigen in den meisten Fällen um solche Kinder, die als Kleinkinder so oft wie möglich ausgiebig spielen durften und spielend gelernt haben.1
Die Jugendministerkonferenz hat die Bedeutung des spielenden Lernens als Grundlage für Bildung definiert und in ihre gemeinsamen Rahmenbedingungen für die Bildungspläne der KITAs integriert.2
Spielend die Welt kennen lernen
Spielend lernen Kinder ihre Welt kennen, probieren aus, wie sie funktioniert, wozu welche Dinge da sind und warum es sie überhaupt gibt. Sie suchen sich aber auch immer wieder Anregungen, die sie in ihrer Entwicklung weiterbringen, testen sich aus und üben richtiges Verhalten in unterschiedlichen Situationen. Auch ihre motorischen Fähigkeiten können Kinder spielend verbessern.
Sie lernen spielend, ihren Gleichgewichtssinn einzuschätzen und üben den differenzierten und feinmotorischen Gebrauch ihrer Hände und Finger. Zu guter Letzt schult Spielen auch Phantasie und Kreativität. Für sie ist das Spiel Wirklichkeit, sie konstruieren spielend soziale Beziehungen in einer selbst erschaffenen Realität. Mit Hilfe der Fantasie schaffen sie sich ihre eigene Welt bzw. gestalten die reale Welt nach ihren eigenen Vorstellungen um.
Spielen bedeutet mit allen Sinnen ganzheitlich zu lernen, weil es die ganze Persönlichkeit fordert und fördert.
Wenn Erwachsene (fast) unwichtig werden
Kinder, die spielend lernen, festigen grundlegende Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse wie Selbstvertrauen, Kreativität, soziale Verantwortung und Gemeinschaftsgefühl. Sie lernen Regeln kennen und mit Enttäuschungen und Misserfolgen umzugehen und sie lernen, wie man neues Wissen erwirbt. Oder wie schon der russische Schriftsteller Maxim Gorki sagte: „Das Spiel ist der Weg der Kinder zur Erkenntnis der Welt, in der sie leben!“ All das, ganz ohne Hilfe und Einflussnahme Erwachsener – völlig selbstständig und allein.
So fördern Eltern das spielende Lernen ihres Kindes
Auch wenn sich Erwachsene raushalten sollten, wenn Kinder spielend lernen, sind sie beim Lernprozess nicht ganz unwichtig. Sie bieten Anregungen und Erfahrungsmöglichkeiten, sind die Zuschauer, denen der Nachwuchs seine Welt zeigt und sie sind ab und an auch interessante Spielpartner. Es ist wichtig, dass Kinder Zeit zum Spielen bekommen – eine Grundlage, die nur Erwachsene legen können. Ein inspirierendes Umfeld ist ebenso wichtig. Dabei kommt es nicht darauf an, möglichst viel teures Spielzeug zu haben; oft ist weniger mehr und ein paar Stöcke im Wald regen mehr zum Spielen an, als die glitzernde Babypuppe samt Puppenwagen.