Gestagenschleim

Gestagenschleim

Unter Gestagenschleim versteht man Zervixschleim, der eine erhöhte Anzahl von Gestagen enthält. Gestagenschleim hat im Gegensatz zu Östrogenschleim die Eigenschaft, zäher und dickflüssiger zu sein. Dadurch wird den Spermien erschwert, durch den Gestagenschleim in die Gebärmutter und von dort aus in den Eileiter zu gelangen. Eine Befruchtung wird weniger wahrscheinlich. Östrogene dagegen machen den Zervixschleim dünnflüssiger, so dass Spermien leichter hindurch gelangen. Gestagene werden bei der hormonellen Verhütung beispielsweise in der Minipille verwendet. Dadurch wird eine Empfängnisverhütung ermöglicht, ohne den Östrogenhaushalt zu stören. Normalerweise reguliert der Hormonhaushalt des Körpers die Zufuhr von Östrogen und Gestagen und somit die Beschaffenheit des Zervixschleim.

Gestagenschleim: Wofür ist der Zervixschleim gut?

Gestagenschleim ist Zervixschleim mit einem erhöhten Gestagengehalt. Normalerweise ist der Gestagenwert im Zervixschleim dann erhöht, wenn die unfruchtbare Phase im Zyklus erreicht ist. Der Zervixschleim verstopft dann den Muttermund und den Gebärmutterhals. Durch das Gestagen wird er zäher und lässt so kaum Spermien in die Gebärmutter eindringen. Er schützt auch vor Infektionen. Da der Gestagenwert im Körper zu Beginn des Zyklus erhöht ist, ist der Zervixschleim zu diesem Zeitpunkt also eher klumpig und dickflüssig. Wenn die fruchtbare Phase bevorsteht, wird der Östrogenspiegel erhöht. Das Östrogen sorgt dafür, dass der Zervixschleim dünnflüssiger wird und durchlässiger für Spermien ist.

Gestagenschleim: Verhütung

Der Gestagenschleim sorgt für eine natürliche Verhütung, da er keine Spermien durchlässt. Die Beobachtung von Gestagenschleim hilft dabei, die Zyklusphase zu bestimmen und herauszufinden, wann der Östrogenspiegel erhöht wird. Dies geschieht kurz vor dem Eisprung, wenn die Frau fruchtbar ist. Die Beobachtung des Gestagenschleim oder Zervixschleim funktioniert sehr einfach. Mit den Fingern oder dem Toilettenpapier überprüft man die Dehnbarkeit des Schleims. Je dehnbarer er ist, desto näher liegt der Eisprung. Gestagenschleim lässt sich kaum dehnen, er ist eher klumpig. Zervixschleim mit erhöhtem Östrogenwert dagegen lässt sich sehr weit dehnen und ist dünnflüssig.

Beobachtung der Körpersignale: Natürliche Empfängnisregulierung

Beobachtung von Gestagenschleim und Zervixschleim lässt sich herausfinden, in welcher Zyklusphase man sich gerade befindet. Auch durch Temperaturbeobachtung lässt sich natürliche Empfängnisregulierung betreiben. Dabei misst eine Frau jeden Morgen nach dem Aufwachen ihre Körpertemperatur. Kurz vor dem Eisprung steigt die Körpertemperatur um einige zehntel Grad an. In einer Temperaturkurve, die über mehrere Wochen angelegt wird, lässt sich so der Zeitpunkt der Temperaturerhöhung erkennen. Dadurch kann der Zeitpunkt des Eisprungs und der fruchtbaren Phase berechnet werden. Auch die Beobachtung von Gestagenschleim spielt dabei eine Rollte. Diese Art der Familienplanung funktioniert im Gegensatz zu Hormontherapien ohne Nebenwirkungen.