Was ist eine Eileiterschwangerschaft?
Eine Eileiterschwangerschaft (Tubaria) ist eine ektope Schwangerschaft. Das bedeutet, eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter. 90% aller ektopen Schwangerschaften sind Eileiterschwangerschaften. Hier entwickelt sich der Embryo im Eileiter. Eine Eileiterschwangerschaft kann gefährlich werden und sollte daher schnell erkannt und behandelt werden!
Weitere ektope Formen der Schwangerschaft können sein:
- in der Bauchhöhle = Abdominalgravidität
- im Gebärmutterhals = Zervikalgravidität
- zwischen Eileiter und Gebärmutter = interstitielle Schwangerschaft
- am Eierstock stattfinden
Selten aber möglich ist, dass bei einer Zwillingsschwangerschaft einer der Embryonen sich außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Dies ist eine heterotope Schwangerschaft. Bei einer Eileiterschwangerschaft hat der Embryo keine Überlebenschance und das Leben der Frau ist hochgradig gefährdet, da die Gefahr besteht, dass der Eileiter platzt und durch innere Blutungen der Tod eintritt.
Anzeichen einer Eileiterschwangerschaft
Die Symptome einer Eileiterschwangerschaft treten meist im Zeitraum der 6. SSW auf, wobei hier die Beschwerden meist nicht mit einer Schwangerschaft in Verbindung gebracht werden, da die Frau in der Regel noch nicht weiß, dass sie schwanger ist. Jedoch treten diese Beschwerden nur bei etwa der Hälfte der Betroffenen auf.
Die anderen 50% werden erst durch das Platzen des Eileiters durch den heranwachsenden Embryo auf ihre Eileiterschwangerschaft aufmerksam.
Anzeichen einer Eileiterschwangerschaft:
- Bauchschmerzen
- Ausbleiben der Menstruation
- vaginale Blutungen, die schwächer sind als die übliche Regelblutung
- Schwangerschaftssymptome wie Brustspannen, verstärkter Harndrang oder Übelkeit
Zu spät erkannte Eileiterschwangerschaft
Wurde eine Eileiterschwangerschaft nicht oder zu spät entdeckt, platzt der Eileiter. Nun treten überaus starke Schmerzen im Unterbauch ein. Es besteht die Gefahr von starken inneren Blutungen im Bauchraum.
Sypmtome eines geplatzen Eileiters:
- Starke Schmerzen im Unterbauch
- Übelkeit
- Kreislaufkollaps
- Bewusstlosigkeit
- Abfall des Blutdrucks mit Pulsanstieg
Was sind die Ursachen einer Eileiterschwangerschaft?
Die Gefahr einer Eileiterschwangerschaft wird durch gewisse Aspekte verstärkt. Diese Risikofaktoren werden unterteilt in 4 verschiedene Gruppen:
1. Starkes Risiko einer Eileiterschwangerschaft
- Beschädigung der Eileiter durch Infektionen, Operationen, Tumore oder vererbte Missbildungen
- Vorherige Eileiterschwangerschaften, da hier Vernarbungen entstehen, die das „Steckenbleiben“ der Eizelle erhöhen
2. Mittleres Risiko
- Vorherige Infektionen der Geschlechtsorgane
- Erkrankung an Chlamydien oder Gonorrhö, welche die Eileiter schädigen
- Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch, da oft die Funktionalität der Eileiter eine Ursache ist
- Einnahme von Medikamente, die den Eisprung auslösen, da diese sich auf den Eileiter auswirken
- Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern, da hier die Gefahr einer Infektion an Geschlechtskrankheiten erhöht ist
3. Mäßiges Risiko
- Trägerinnen von Spiralen (IUP) weisen erhöhte Anfälligkeit für eine Eileiterschwangerschaft auf
- „Die Zigarette danach“-Raucherinnen – Rauchen von Tabak/Zigaretten während der Empfängnis schwächt das Immunsystem (auch generell)
- Regelmäßige Spülungen der Vagina, da diese die Gefahr von Infektionen erhöhen
- Früher Sexualkontakt – Frauen, die als junge Mädchen sexuell aktiv waren, weisen ein erhöhtes Risiko auf
4. Weitere Risiken
- Bei einer künstlichen Befruchtung in Form einer In-vitro-Fertilisatin (IVF) ist die Gefahr einer Eileiterschwangerschaft erhöht
- Wenn trotz einer Eileiterunterbindung eine Schwangerschaft auftritt, ist die Gefahr groß, dass es sich um eine Eileiterschwangerschaft handelt
Behandlung Eileiterschwangerschaft
Eine Eileiterschwangerschaft muss umgehend behandelt werden, da die Frau sich in akuter Lebensgefahr befindet. Es gibt zwei Möglichkeiten der Behandlung. Eine Behandlung der Eileiterschwangerschaft durch das Medikament Methotrexat oder über eine Operation (Bauchspiegelung oder Bauchschnitt).
1. Behandlung mit Methotrexat
Methotrexat wird gespritzt und stoppt die Bildung neuer Zellen und kann bei noch nicht geplatzten Eierstöcken genutzt werden. Schmerzen treten häufig auf, welche aber mit entsprechenden Medikamenten gestillt werden können. Die Eileiterschwangerschaft wächst in vielen Fällen noch in Größe. Die auftretenden Schmerzen sind andauern und können noch eine Woche nach der Injektion anhalten. Bei einem stechendem Schmerz muss sofort kontrolliert werden, da es sein kann, dass der Eileiter geplatzt ist. In wenigen Fällen ist eine zweite Injektion nötig. Die Erfolgschance eine OP zu umgehen liegt bei über 90%. Eine ausführliche Nachkontrolle ist notwendig.
2. Behandlung durch OP
Eine operative Behandlung von Eileiterschwangerschaften ist notwendig, wenn von starken Blutungen im Bauchraum ausgegangen werden muss. Auch Frauen, welche die Nachkontrolle der Methotrexat Behandlung verneinen, müssen sich einer Operation unterziehen. Mit Hilfe einer Bauchspiegelung wird im Bauch eine OP vorgenommen. Wenn möglich, kann die Eileiterschwangerschaft herausoperiert werden, wodurch bestenfalls der Eileiter erhalten bleibt (Salpingostomie). Muss der gesammte Eileiter entfernt werden, handelt es sich um eine Tunbektomie oder Selpingektiomie. Dies ist bei starken Blutungen der Fall oder wenn der Eileiter zu stark geschädigt ist und die Gefahr für weitere Eileiterschwangerschaften somit als zu hoch erkannt wird.
3. Der Tubaabort – die absolute Ausnahme
Ein natürlicher Abbruch einer Eileiterschwangerschaft ist äußerst selten. Er nennt sich Tubarabort. Hier stößt der Eileiter den Embryo ab. Dieses löst sich im Bauchraum dann auf und wird mit der nächsten Menstruation ausgeschieden. Es kann jedoch zu starken Blutungen kommen, die einen operativen Eingriff nötig machen. Eine problemlose, natürliche Heilung einer Eileiterschwangerschaft ist ein absolut seltener Ausnahmefall, mit dem kaum zu rechnen ist. Der Embryo hat aufgrund seiner Lage keinerlei Überlebenschancen, jedoch befindet sich die betroffene Frau in akuter Lebensgefahr.
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Schwanger nach Eileiterschwangerschaft
Schwangerschaften nach einer Eileiterschwangerschaft sind möglich, je nach Zustand der Eileiter. In den meisten Fällen hat aber einer Schädigung stattgefunden, was die Funktionsfähigkeit der Eileiter und die Gefahr erneuter Eileiterschwangerschaften erhöht. Kinderwunsch-Frauen, die nach einer Eileiterschwangerschaft weiterhin versuchen ein Kind zu bekommen, müssen sich besonders häufigen Untersuchungen unterziehen. Die Gefahr der Unfruchtbarkeit durch vollständige Schädigung der Eileiter erhöht sich von Eileiterschwangerschaft zu Eileiterschwangerschaft rasant.
Vorsorge Eileiterschwangerschaft
Bei erblicher Vorbelastung oder Vorschädigungen der Eileiter sollten bei einem möglichen Eintritt einer Schwangerschaft ärztliche Kontrollen unternommen werden. Ansonsten kann durch Schutz vor Infektionen und besonders auch Geschlechtsrkankheiten wie Gonorrhö und Chlamydien einer Vernarbung der Eileiter vorgebeugt werden. Hier ist ein frühzeitiges Erkennen dieser Infektion wichtig, sowie ein Test des Sexualpartners, da sonst die Gefahr einer Rückinfektion besteht.