Beckenschmerzen in der Schwangerschaft – Die Beckenringlockerung
Beckenschmerzen in der Schwangerschaft sind, wie auch Schambeinschmerzen, keine Seltenheit. Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang von einer Beckenringlockerung oder auch einer Symphysenlockerung. Ungefähr eine von 600 Frauen ist statistisch gesehen davon betroffen. Dass Ihnen Ihr Unterleib während der Schwangerschaft hin und wieder schmerzt, ist ganz normal.
Beckenschmerzen bzw. die Beckenringlockerung kommen jedoch nicht von den Veränderungen in der Gebärmutter, sondern rühren daher, dass sich die sogenannte Symphyse, eine knorpelige Verbindung beider Schambeine, lockert und dadurch die Kreuz-Darmbein-Gelenke zu stark beansprucht werden. Sie bemerken die Beckenringlockerung dadurch, dass im Bereich der Schamregion Schmerzen auftreten, die auch bis zu den Leisten ausstrahlen können. Es kommt auch vor, dass Sie Kreuzschmerzen haben, die Sie als Rückenschmerz wahrnehmen.
Die Beckenschmerzen treten am häufigsten vor und während der Geburt auf, können aber theoretisch zu jeder Zeit der Schwangerschaft entstehen. Das Gute ist: Normalerweise verschwinden die Beschwerden nach der Geburt von allein. Sie brauchen sich also bei Beckenschmerzen keine Sorgen zu machen, sollten aber trotzdem Ihrem Arzt davon berichten.
Fakten zu den Beckenschmerzen in der Schwangerschaft im Überblick:
- Beckenschmerzen in der Schwangerschaft deuten auf eine Beckenringlockerung hin.
- Sie treten am häufigsten kurz vor oder während der Geburt auf.
- Beckenschmerzen sind in der Regel nicht gefährlich
- Symptome: Schmerzen im Bereich des Schambeins, der Leisten und des Rückens, Gehen und Bewegungen können schmerzhaft sein.
Woher kommen die Beckenschmerzen in der Schwangerschaft?
Die Beckenschmerzen in der Schwangerschaft können sowohl durch die hohe körperliche Beanspruchung als auch durch die hormonellen Veränderungen im Körper entstehen. Die Bänder rund um das Schambein werden stark gedehnt, entweder durch automatische hormonellen Prozesse während der Schwangerschaft oder aber später durch das Gewicht des Babys. Während der Geburt werden diese Bänder verständlicherweise besonders stark gedehnt, deswegen können Beckenschmerzen auch erst während der Entbindung als steckender, plötzlicher Schmerz entstehen.
Ursachen für Beckenschmerzen in der Schwangerschaft:
- hormonelle Veränderungen
- stärkere Belastung der Bänder durch das Gewicht des Kindes
- Belastung bei der Geburt
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Wie erkennt der Arzt die Beckenschmerzen in der Schwangerschaft?
Wenn Sie unter starken Beckenschmerzen in der Schwangerschaft leiden, wird der Arzt mit Sicherheit einige Untersuchungen durchführen, um die Ursache zu erkennen. Die körperliche Untersuchung steht an erster Stelle, der Arzt oder die Hebamme werden den Bereich der Symphyse ertasten, Bewegungstests durchführen und Ihnen wahrscheinlich einige Fragen stellen. Es gibt einige Bewegungen, die typischerweise bei einer Beckenringlockerung besondere Schmerzen verursachen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Sie:
- sich auf dem Rücken liegen und sich auf die Seite drehen wollen
- Treppensteigen oder
- im Liegen das gestreckte Bein anheben.
Typisch ist auch, dass durch die Schmerzen Ihre Schritte beim Gehen nur noch sehr kurz sind.
Auch Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder eine Kernspintomographie können bei der Diagnose der Beckenschmerzen in der Schwangerschaft helfen.
Was kann man gegen Beckenschmerzen in der Schwangerschaft unternehmen?
Wenn Sie nur unter leichten Beckenschmerzen leiden, kann es sein, dass gegen die Beckenschmerzen zunächst nichts unternommen wird, solange die Schmerzen für Sie nicht zu belastend sind. Häufig wird eine Physiotherapie verschrieben, damit Sie lernen, wie Sie sich trotz der Beckenschmerzen möglichst schmerzfrei bewegen können und wie Sie das Becken entlasten.
Vielleicht bekommen Sie einen Beckengurt, der dabei hilft, das Becken zu stabiliseren. Wärmetherapie, Langwellenbehandlungen, Beckenbodengymnastik und die Verwendung von schmerzlindernden Gels können Ihnen ebenfalls helfen, mit den Beckenschmerzen in Ihrer Schwangerschaft besser umgehen zu können.
Auch Akupunktur oder Akupressung haben gute Erfolge gezeigt. Eine Operation ist in der Regel nicht notwendig, auch wenn es theoretisch möglich wäre, auch so die Symphyse zu entlasten.
Beckenschmerzen in der Schwangerschaft: Tipps für den Alltag
Am wichtigsten ist: Lassen Sie sich helfen! Nehmen Sie die Schmerzen nicht auf die leichte Schulter, sondern achten Sie darauf, sich nicht zu überlasten.
Dafür brauchen Sie auch die Unterstützung Ihrer Familie. Scheuen Sie sich nicht, sich wegen der Beckenschmerzen in Ihrer Schwangerschaft krank schreiben zu lassen, wenn Ihr Job die Schmerzen verschlimmert. Schonen Sie sich und gönnen Sie sich und Ihrem Körper ausreichend Ruhe.1