Der Temperaturverlauf im Monatszyklus
Die Temperaturmessung ist ein wichtiges Fruchtbarkeitsmerkmal im Zyklus einer Frau. Die Veränderung der Basaltemperatur gibt nämlich Auskunft darüber, ob und wann ein Eisprung stattfindet. Gemeinsam mit anderen Fruchtbarkeitsmerkmalen ist der Temperaturverlauf deshalb eines der Daten, die in verschiedenen Methoden der Natürlichen Familienplanungen, wie zum Beispiel der symptothermalen Methode, erhoben und analysiert werden. Die Regel ist dabei, dass jede Frau einen biphasischen (zweiphasigen) Temperaturverlauf hat. Manchmal jedoch tritt ein monophasischer Temperaturverlauf ein, das heißt die Temperatur verändert sich nicht innerhalb eines Zyklus. Dies ist ein Hinweis auf einen monophasischen Zyklus, einem Zyklus ohne Eisprung.
Biphasischer Temperaturverlauf
Eine typische Temperaturkurve im Monatszyklus zeigt zwei Phasen an. Der Zyklus beginnt mit einer Tieflage der Basaltemperatur zu Beginn des Zyklus. Nach dem Eisprung dann erfolgt eine Hochphase, in der die Temperatur sprunghaft einsteigt ansteigt (0,2-0,5 Grad innerhalb von 48 Stunden). Diese dauert etwa 12-16 Tage an, bis zum Ende des Zyklus und dem Einsetzen der Regelblutung. Wenn Sie Ihre Basaltemperatur jeden Morgen zur etwa gleichen Zeit messen, werden Sie einen Durchschnittswert feststellen können (mit einer gewissen Schwankungsbreite), der sich dann in der Hochphase drastisch nach oben verändert. In der Natürlichen Familienplanung geht man in der Regel davon aus, dass die ersten 5 Tage innerhalb eines Zyklus unfruchtbar sind. Die Temperaturkurve ist ein Fruchtbarkeitsmerkmal, um Aussagen über fruchtbare und unfruchtbare Tage treffen zu können. Um den fruchtbaren Zeitpunkt im Zyklus aber so genau wie möglich einschränken zu können, ist es deshalb wichtig, dass nicht nur eins, sondern mehrere Fruchtbarkeitsmerkmale erhoben werden – das Prinzip der symptothermalen Methode.
Monophasischer Temperaturverlauf
In einem monophasischen Zyklus reift zwar ein Ei heran, es wird aber kein Impuls ausgegeben, der den Eisprung auslöst. Meistens findet ein Zyklus ohne Eisprung (anovulatorischer oder monophasischer Zyklus) statt, ohne dass Sie das unbedingt bemerken. Es sei denn, Sie nutzen die symptothermale Methode der Zyklusbeobachtung. Dann können Sie an dem Verlauf der Temperatur im Zyklus feststellen, dass kein Eisprung stattgefunden hat. Sie werden dann einen monophasischen Temperaturverlauf feststellen. Das heisst, dass die Hochphase der Temperaturkurve mit dem sprunghaften Temperaturanstieg ausbleibt. Die Temperatur bleibt während des gesamten Zyklus gleich, hier handelt es sich also wahrscheinlich um einen monophasischen Temperaturverlauf und es ist kein Eisprung erfolgt. Mögliche Ursachen hierfür sind Stress, starkes Übergewicht, Essstörungen, das Absetzen der Pille aber es ist auch möglich, dass dies ein Anzeichen für das PCO-Syndrom ist. In jedem Fall sollten Sie bei wiederholtem monophasischen Temperaturverlauf Ihren Facharzt aufsuchen.
Referenzen – Monophasischer Temperaturverlauf
Raith, Frank und Freundl. Natürliche Familienplanung Heute. 3. überarbeitete Auflage. Heidelberg: Springer. 1999. Zugriff unter: http://books.google.cl/books?. Am: 26. März 2012.
Frank- Herrman, Petra. Reproduktive Kompetenz durch Selbstmonitoring. gynäkologie + geburtshilfe 2011; 16 (11–12). Zugriff unter: http://www.natum.de/files/natum_gyn12__1.pdf. Am: 26. März 2012.