Der Postkoitaltest

Postkoitaltest: Eine einfache aber wichtige Untersuchung

Mit dem Postkoitaltest wird das Zusammenspiel zwischen Sperma und Zervixschleim geprüft. Es ist eine recht einfache Untersuchung, aber gerade bei Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch kann sie sehr wichtig und informativ sein, um mögliche Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch festzustellen. So können auch mögliche Einschränkungen der Fruchtbarkeit gleich festgestellt werden.

Wie funktioniert der Postkoitaltest?

Der Postkoitaltest wird üblicherweise ein bis drei Tage vor dem Eisprung durchgeführt. Der Schleim wird zwei bis zwölf Stunden nach dem Geschlechtsverkehr abgenommen. Der Postkoitaltest gilt als positiv, wenn pro Mikroskop-Gesichtsfeld mindestens fünf Spermien erkennbar sind. Der Postkoitaltest lässt so Rückschlüsse auf die Spermaqualität, auf die Zervixfunktion sowie auf die Verträglichkeit zwischen Zervixschleim und Samenfäden zu. Allerdings ist der Postkoitaltest nicht 100%ig zuverlässig. Selbst bei fruchtbaren Paaren zeigt er zuweilen ein negatives Ergebnis an. Deshalb sollte er bei einem negativen Ergebnis gegengeprüft werden. So ist bei einem negativen Testergebnis zunächst eine Analyse des Spermiogramms notwendig – auch diese sollte gegengeprüft werden. In diesen Fällen gilt: doppelt getestet hält besser! Der Postkoitaltest gilt ebenfalls als negativ, wenn der Muttermundschleim oder die Scheide selbst „übersäuert“ sind, wenn also der pH-Wert des Scheidenmilieus aus dem Gleichgewicht geraten ist. Hier kann mitunter eine einfache Spülung mit Natronbicarbonat das Problem lösen (vor dem Geschlechtsverkehr durchzuführen). Sprechen Sie hier über das genaue Vorgehen mit Ihrem Arzt.

Negativer Postkoitaltest – was nun?

Bestätigt sich der negative Postkoitaltest und wird eingeschränkte Fruchtbarkeit diagnostiziert, sollten Sie nicht gleich aufgeben. Eingeschränkte Fruchtbarkeit bedeutet nicht, dass Sie nie schwanger werden können. Bevor Sie also aus Verzweiflung eine Kinderwunschbehandlung angehen, gibt es viele andere Faktoren, mit denen Sie Ihre Fruchtbarkeit positiv beeinflussen können – selbst wenn der Postkoitaltest negativ ausgefallen ist.

Oftmals ist Unfruchtbarkeit psychisch bedingt. Haben Sie einen stressigen Arbeitsalltag mit Wechselschichten oder Probleme im Büro? Gibt es Streit in der Partnerschaft? Fühlen Sie Sich ausgelaugt oder überfordert, weil es mit dem Wunschkind bisher noch nicht geklappt hat? All das sind negative Gedanken, die die Körperfunktionen bei Männern sowie bei Frauen beeinflussen. Versuchen Sie diese Stressfaktoren zu vermeiden. Wechseln Sie den Job wenn nötig, gönnen Sie Sich ein paar entspannte Urlaubstage zu zweit und sehen Sie den Weg zum Wunschkind als etwas Schönes, Aufregendes, nicht als Stressfaktor an. Scheuen Sie Sich auch nicht, sich dabei um fachliche Hilfe bei einem Psychologen zu bitten.

Neben psychischer Belastung wirkt sich auch unsere Lebensweise oft negativ auf die Fruchtbarkeit aus. Umweltgifte, mangelhafte oder ungesunde Ernährung, zu wenig Sport oder auch zu aggressive Kosmetika im Genitalbereich sind oft Auslöser für Unfruchtbarkeit, die in einem negativen Postkoitaltest münden. Stellen Sie hier um: auf eine gesunde und ausgewogene Lebensweise – dann lässt auch das Wunschkind nicht mehr lange auf sich warten.

Referenzen – Postkoitaltest

 

Bauer, Roswitha Karin. Einfluss von nasaler Oxytocingabe auf die Schwangerschaftsraten nach intrauteriner Insemination. Dissertation an der medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München. 2010. Zugang unter: http://edoc.ub.uni-münchen.de/11951/1/Baür_Roswitha_Karin.pdf. Am: 30. Mrz. 2012.

 

Spitzer, D. Abklärung des infertilen Paares aus gynäkologischer Sicht. Journal für Urologie und Urogynäkologie 2001; 8 (Sonderheft 3) (Ausgabe für Österreich). 35-36. Zugriff unter: http://www.kup.at/kup/pdf/UroSH3-2001-35.pdf. Am: 30. Mrz. 2012