Progesteronbestimmung

Progesteronbestimmung

Wozu Progesteronbestimmung?

Progesteron ist ein weibliches Sexualhormon, das in den Eierstöcken gebildet wird und für das Zustandekommen der Schwangerschaft sowie in der Schwangerschaft wichtig ist. Die Progesteronbestimmung im Blut erfolgt meist dann, wenn ein Verdacht auf eingeschränkte Fruchtbarkeit bei der Frau besteht. Die Progesteronbestimmung hilft dann dabei ein mögliches Versagen der Eierstöcke beziehungsweise eine mögliche Gelbkörperschwäche auszumachen. Im letzteren Fall ist der Progesteronspiegel in der 2. Hälfte des Zyklus zu niedrig. Bei einem  Versagen der Eierstöcke ist der Progesteronspiegel generell zu gering.

Was ist Progesteron?

 

Progesteron ist ein weibliches Geschlechtshormon, das zur Gruppe der Gestagene gehört. Es wird in der zweiten Hälfte des Monatszyklus in den Eierstöcken gebildet. Progesteron sorgt dafür, dass die Gebärmutterwand mit ausreichend Nährstoffen versorgt wird, damit sich hier die befruchtete Eizelle einnisten kann. In der Schwangerschaft werden ebenfalls große Mengen von Progesteron im Mutterkuchen zur Versorgung des Fötus produziert. Da die Ausschüttung von Progesteron zyklisch verläuft, ist es bei der Progesteronstimmung im Blut wichtig, auf die Zyklusphase zu achten, in der die Progesteronbestimmung erfolgt. Progesteron sollte in der Mitte der 2. Zyklushälfte gemessen werden. 

In welchen Fällen macht Progesteronbestimmung Sinn?

Wie bereits erwähnt, erfolgt die Progesteronbestimmung im Blut als Teil der Hormonuntersuchung bei der Frau – meist im Fall von eingeschränkter Fruchtbarkeit oder bei unregelmäßigen Blutungen. Eine Progesteronbestimmung wird dementsprechend durchgeführt bei:

–        Verdacht auf Gelbkörperschwäche (Versagen der Eierstöcke)

–        Zum Nachweis eines stattgefundenen Eisprungs (steigt das Progesteron in der 2. Zyklushälfte an, ist das ein Zeichen für einen erfolgten Eisprung)

–        Bei Kinderwunschbehandlung

–        Nachweis von Tumoren, die Progesteron produzieren

–        Beobachtung in der Frühschwangerschaft

Progesteronbestimmung: Erhöhte und erniedrigte Hormonspiegel

 

Sowohl zu hohe als auch zu niedrige Progesteronwerte können problematisch sein.

 

Erhöhter Progesteronspiegel

 

Dieser kann durch die Einnahme progesteron-haltiger Medikamente ausgelöst werden oder natürlich auch während einer Schwangerschaft. Bei einer Kinderwunschbehandlung ist ein erhöhter Progesteronspiegel ein Hinweis auf eine Überstimulation, die unter Umständen sehr gefährlich werden kann. Weitere Ursachen können Erkrankungen der Nebenniere sein sowie in seltenen Fällen auch Tumore.

 

Erniedrigter Progesteronspiegel

 

Ist der Progesteronspiegel zu niedrig kann dies daran liegen, dass kein Eisprung stattfindet (entweder durch ein Versagen der Eierstöcke selbst oder ausgelöst durch eine Fehlfunktion im Hormonsteuerzentrum im Gehirn. In der Postmenopause sind erniedrigte Progesteronspiegel dagegen normal. 

Progesteronbestimmung und Natürliche Familienplanung

Die Natürliche Familienplanung ist eine natürliche Methode der Zyklusbeobachtung, die sowohl bei bestehendem Kinderwunsch als auch zur Verhütung genutzt werden kann. Die symptothermale Methode der Natürlichen Familienplanung ist dabei eine der erfolgreichsten Methoden für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch. Die genaue und konsequente Beobachtung des Monatszyklus anhand von Fruchtbarkeitsmerkmalen – am sichersten und zuverlässigsten per Zykluscomputer – erhöht die Chancen auf eine Schwangerschaft erheblich, da Sie durch diese Methode Ihre fruchtbaren Tage sehr genau bestimmen können. Die beiden Fruchtbarkeitsmerkmale, die meist dazu herangezogen werden, sind das Messen der Basaltemperatur sowie die Beobachtung des Zervixschleims. Hier ist es wichtig zu wissen, dass die Erhöhung der Basaltemperatur in der 2. Zyklushälfte (um den Eisprung herum) durch die vermehrte Ausschüttung von Progesteron ausgelöst wird. Sollten Sie etwa feststellen, dass sich Ihre Temperaturkurve nicht verändert, ist dies ein möglicher Hinweis auf einen zu niedrigen Progesteronspiegel. Eine Progesteronbestimmung kann in diesem Fall hilfreich sein um weitere Behandlungsschritte einzuläuten.

Referenzen – Progesteronbestimmung

 

Gnoth, C. et al. Zur Definition und Prävalenz von Subfertilität und Infertilität. Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie 2004; 1 (4). 272-27. Zugriff unter: http://www.meinkinderwunsch.de/Def%20Subfert.pdf.

 

http://www.progesteron.net/. Zugang am: 9. Mai 2012.