Schnuller oder Daumen

Schnuller oder Daumen – Der Saugreflex bei Säuglingen

Mit Schnuller oder Daumen befriedigen Säuglinge eines ihrer größten Bedürfnisse: das Saugen. Der sogenannte Saugreflex ist einer der wichtigsten frühkindlichen Reflexe und dient vorrangig der Nahrungsaufnahme an der mütterlichen Brust bzw. durch die Flasche. Schon ab der 24. Schwangerschaftswoche trainieren die ungeborenen Kinder noch im Mutterleib die zum Saugen und später zum Sprechen notwendige Muskulatur um den Mundbereich. Mütter können den Saugreflex bei Neugeborenen auslösen, indem sie Oberlippe oder Mundwinkel sanft mit der Brustwarze streichen. Dann drehen die Kleinen ihr Köpfchen hin zur Nahrungsquelle und öffnen ihren Mund, um die Brustwarze fassen zu können und ihren Hunger zu stillen. Ein beruhigendes und entspannendes Gefühl, das sich Säuglinge später mit Hilfe von Schnuller oder Daumen auch außerhalb der Mahlzeiten holen.

Schnuller oder Daumen – Argumente pro Schnuller

Wer auf die Frage Schnuller oder Daumen die richtige Antwort sucht, wird kaum erfolgreich sein. Sowohl bei dem einen als auch bei dem anderen gibt es Vor- und Nachteile. Schnuller-Babys sollen beispielsweise später intelligenter sein, als Babys, die den Daumen nehmen. Andererseits plagen sich Kinder, die noch nach dem sechsten Lebensmonat einen Schnuller nehmen Studien zufolge oft mit schmerzhaften Mittelohrentzündungen herum. Ein eindeutiges Votum pro Schnuller gibt es in puncto Risikovermeidung des plötzlichen Kindstodes: Nächtliches Schnuller-Saugen senkt offenbar die Gefahr, dieser schrecklichen Todesursache. Es wird unter anderem vermutet, dass “Schnullerkinder” nie mit dem Gesicht direkt auf der Matratze schlafen und deshalb die Gefahr des Erstickens weitaus seltener gegeben ist. Ein weiterer wichtiger Nachteil allerdings ist wiederum: Wird zu lange „geschnullert”, kann das später zu Zahnfehlstellungen führen. Ein nicht zu unterschätzendes Problem bei allen Saug-Möglichkeiten – ganz egal, ob das Baby Schnuller oder Daumen nimmt.

Schnuller oder Daumen – das spricht für den Daumen

Der Daumen ist immer da und das ist ein eindeutiger Vorteil gegenüber dem Schnuller, der dann meistens irgendwo in den Tiefen des Bettchens verschwunden ist. Einige Entwicklungspsychologen beantworten die Frage Schnuller oder Daumen eindeutig: Geschmack und Geruch des Daumens regt die Sinnesorgane an. Der Daumen als Saugersatz unterstützt eine gute Körperhaltung und -Bewegung, indem er dem Säugling hilft, schneller seine Körpermitte zu finden und seinen Gleichgewichtssinn auszubilden. “Daumenkinder” sollen schneller sprechen lernen als “Schnullerkinder”, ihre Motorik soll sich angeblich besser entwickeln und sie sollen widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten sein.

Was ist besser: Schnuller oder Daumen?

Die Fachwelt ist sich einig: Wollen Eltern zwischen Schnuller oder Daumen die richtige Entscheidung treffen, liegen sie mit dem Schnuller richtiger. Sich später von dem kalten Plastik-Ding zu trennen, fällt Kindern nachweislich leichter, als auf ihren Daumen zu verzichten. Einen Schnuller können Eltern notfalls wegnehmen oder verstecken, beim Daumen wird das schwieriger. Des späteren lieben Familienfriedens willen, gewinnt die Wahl zwischen Schnuller oder Daumen also der Schnuller.

Schnuller oder Daumen – irgendwann muss Schluss sein

 

Bis zum zweiten Geburtstag sollten Kinder sich das Nuckeln auf jeden Fall abgewöhnt haben – egal, ob Schnuller oder Daumen. Es drohen sonst nicht nur Zahnfehlstellungen, sondern auch Sprachstörungen. Nicht zu vergessen: Kommen die Kleinen in den Kindergarten drohen Spott und Hänseleien, wenn sie mit Schnuller oder Daumen im Mund spielen. Die Zeit mit dem Schnuller oder Daumen sollte langsam reduziert werden, bis er irgendwann nur noch nachts seinen Dienst tut. Ist das Kleine eingeschlafen, können Eltern den kleinen Tröster einfach aus dem Mund nehmen.Wacht es auf und sucht seinen Liebling, heißt es für die Eltern konsequent bleiben: Liebvolles Streicheln und Trösten lassen Kinder oft auch ganz ohne Schnuller wieder einschlafen.