Patricia Smit beantwortet die Frage: „Wie pflegt man eine gereizte Brust richtig?“

Babyzauber_Expertentipp_5

„Zu Stillbeginn sind irritierte Brustwarzen sehr häufig, der Übergang vom Kolostrum zur Muttermilch geht oft mit starker Brustschwellung durch vermehrte Lymphflüssigkeit in den Brustzellen einher. In der Regel gewöhnen sich die Warzen nach ein paar Tagen an die neue Beanspruchung, auch die Schwellung geht in den nächsten Tagen zurück. Die Brust kann vor dem Stillen gewärmt und nach dem Stillen gekühlt werden. Das erleichtert den Milchfluss und lindert Spannungsgefühle. Die Warzen lassen Sie am besten an der Luft trocknen, kurzzeitig können Sie gereizte Warzen mit reinem Wollfett (Lanolin) betupfen.

Sind die Brustwarzen erst einmal wund, kann die Pflege mühsam werden, daher ist Prävention durch eine korrekte Anlegetechnik die beste Maßnahme.

Wenn Sie Stilleinlagen verwenden, sollten Sie auf Wegwerfprodukte mit Plastikschicht auf Grund der Keimförderung durch Luftabschluss verzichten. Nutzen Sie stattdessen Wolle-Seide Einlagen.

Sind die Brustwarzen bereits offen, ist es wichtig, diese mit steriler Kochsalzlösung abzuspülen. Um schmerzende Schorfbildung, die bei jedem Stillen erneut aufgerissen wird, zu vermeiden, können Sie eine Lanolinkompresse verwenden. Helfen diese Maßnahmen in Kombination mit der richtigen Anlagetechnik nicht, oder werden die Warzen sogar noch schlimmer, sollten Sie Ihren Frauenarzt aufsuchen.

Bleibt die Brust gespannt und schmerzt sie deutlich, muss an einen Milchstau oder gar an eine Brustentzündung gedacht werden. Fast immer wird dies durch Stress und/oder Schmerzen verursacht. Daher ist es wichtig, zur Ruhe zu kommen, das Wochenbett wörtlich zu nehmen, Besuche abzusagen, mit dem Kind im Bett zu bleiben und sich versorgen zu lassen. Bei andauerndem Milchstau oder Verdacht auf eine Brustentzündung sollten Sie unbedingt Ihren Frauenarzt aufsuchen.“

Einen weiteren Tipp gibt es hier:

Patricia Smit verrät Ihnen mehr zum richtigen Umgang mit einem Stillkissen!