Trockene Haut beim Säugling
Trockene Haut kommt bei Säuglingen sehr oft vor. Ist sie besonders trocken, kann dies laut Deutscher Haut- und Allergiehilfe (DHA) ein Vorbote für eine spätere Neurodermitis sein, wenn sie nicht sogar schon von dieser begleitet wird.1 Die Schutzfunktionen des Körpers und somit auch des größten menschlichen Organs sind bei Säuglingen und Kleinkindern noch nicht ganz ausgebildet. Die Barrieren gegen Umwelteinflüsse wie der Säureschutzmantel und die Hornschicht müssen sich noch entwickeln. Daher ist Babyhaut sehr empfindlich und muss vor Feuchtigkeitsverlust besonders geschützt werden.
Trockene Haut oder schon Neurodermitis?
Ob es sich beim Säugling um trockene Haut oder schon um Neurodermitis handelt, muss von einem Arzt abgeklärt werden. Einfache trockene Haut beim Säugling erkennt man daran, dass sie rau und rissig ist. Eventuell tritt auch ein leichter Juckreiz auf.2 Eine Neurodermitis erkennt man an blassen, zum Teil rötlichen Stellen, die nässen und schuppen. Das Baby hat dabei meist einen ausgeprägten Juckreiz. Zusätzlich dunkle Schatten unter den Augen und doppelte Unterlidfalten könnten ebenso ein Hinweis sein. Die betroffenen Stellen an Babys Körper weisen tiefe Furchen auf. Die Ekzeme treten etwa ab dem zweiten Lebensmonat auf. Wangen und Kopf können betroffen sein, ebenso Arme, Beine, Hände und Füße.2
Warum haben Säuglinge oft trockene Haut?
Eine der Ursachen für trockene Haut beim Säugling liegt darin begründet, dass noch nicht genügend Lipide ausgebildet sind. Dadurch werden die Hornzellen der Hornschicht nicht dicht genug zusammengehalten. Die Haut ist durchlässiger und nicht in der Lage, Wasser stark zu binden.2 Auch das Verhältnis von Oberfläche zum Körpergewicht im Unterschied zum Erwachsenen spielt bei der trockenen Haut des Säuglings eine Rolle. Denn die Oberfläche ist beim Baby größer und somit macht sich auch ein Wasserverlust stärker bemerkbar.3 Es kommt hinzu, dass die Talgdrüsen, die um die Geburt viel Fett produzieren, die Fettproduktion bis zur Pubertät drosseln.
Wie kann man trockene Haut beim Säugling behandeln?
Auch wenn die trockene Haut des Säuglings nicht zwingend eine Neurodermitis mit sich bringt, so gelten durch die ähnliche Symptomatik durchaus dieselben Pflegetipps. Während die Neurodermitis einer ärztlichen Behandlung bedarf, ist dieses bei einem Säugling ohne Begleiterkrankung nicht notwendig. Man sollte dennoch Rücksprache mit dem Arzt halten, um eine aufkeimende Neurodermitis frühzeitig zu erkennen. Die DHA empfiehlt, um die trockene Haut bei Säuglingen zu pflegen, pflanzenölhaltige Cremes.2
Weitere Pflegetipps für trockene Haut beim Säugling
Die trockene Haut beim Säugling sollte auf keinen Fall unnötig gereizt werden. Beim Waschen sollte man daher auf Schwamm oder Waschlappen verzichten und auch zum Abtrocknen mit dem Handtuch eher abtupfen als abrubbeln. Besonders geeignet sind Ölbäder mit rückfettendem Effekt.2 Dermatologen raten von Schaumbädern ab.3 Generell sind alkalifreie Produkte herkömmlichen Seifen vorzuziehen, da sie der trockenen Haut des Säuglings nicht noch mehr Feuchtigkeit entziehen. Das Baby sollte höchstens zweimal in der Woche gebadet werden. Um die Eigenproduktion des Fettes nicht zu unterbinden, sollte man nur so viel Creme auftragen wie nötig. Bei der Wahl zwischen Creme, Lotion oder Salbe gilt die Faustregel: Fett auf Trocken, Feucht auf Feucht. Je trockener die Haut des Säuglings, desto fetthaltiger sollten die Pflegeprodukte sein. Für rissige Stellen an Babys Körper eignen sich fetthaltige Salben. Generell sollte man darauf achten, dass die Produkte für Babys frei von Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen sind, da sie allergische Reaktionen hervorrufen können.3