Spreizhose

Diagnose Hüftgelenksdysplasie – Therapie Spreizhose

Wenn Babys eine Spreizhose tragen müssen, dann sind sie mit einer mehr oder weniger starken Fehlbildung ihres Hüftgelenks auf die Welt gekommen. Das passiert relative häufig: Zwei bis vier Prozent aller Neugeborenen weisen diese sogenannte Hüftgelenksdysplasie auf – Mädchen sind weitaus häufiger betroffen als Jungs.

In den meisten Fällen entdeckt der Kinderarzt die Anomalie während der U3 mittels Ultraschalluntersuchung, also zur dritten vorgeschriebenen Vorsorgeuntersuchung in der 4. bis 5. Lebenswoche. Während bei unauffälligen Babys der Gelenkkopf am Ende des Oberschenkelknochens fest in der Gelenkpfanne der Hüfte liegt, ist das bei einer Hüftgelenksdysplasie nicht so: Der Oberschenkelknochen liegt nicht fest in der Pfanne und könnte im schlimmsten Fall herausrutschen.1

Spreizhose

Was ist eine Spreizhose?

Ihren kleinen Liebling in eine Spreizhose zwängen zu müssen, ist für viele Eltern eine schlimme Vorstellung. Allerdings: Viele haben dann nur die klassische „Becker-Spreizhose“ vor Augen, bei der die Beine des Säuglings mit Hilfe von Metallleisten oder Holzstreben gespreizt werden. Heute werden jedoch in den meisten Fällen sogenannte “Aktivspreizhosen” verordnet, in denen sich die Säuglinge viel besser bewegen können. Die “Idealspreizhose” fixiert die Beine mittels Gurten und wird über der Kleidung getragen.2  Bei ganz leichten Hüftveränderungen kann sogar ganz auf die Spreizhose verzichtet werden; dann genügt in der Regel, den Nachwuchs einfach breit zu wickeln.

Mögliche Folgen einer unbehandelten Fehlstellung der Hüfte

Bei einer schweren Fehlbildung allerdings ist eine schnelle und konsequente Behandlung mit einer Spreizhose nicht zu umgehen. Im anderen Fall drohen schmerzhafte Gelenksveränderungen, die das Laufen lernen unmöglich machen oder zumindest erschweren.

Auch Fehlstellungen der Beine können die Folge sein, wenn sich die Verbindung zwischen Oberschenkenknochen und Hüftkopf nicht ordnungsgemäß entwickelt.3  Schlimmstes Szenario in entfernter Zukunft: Ein schwerwiegender Knorpel- und Gelenkverschleiß und eine Arthrose des Hüftgelenkes, die schon in jungen Jahren ein künstliches Hüftgelenk erfordert.

Die Aufgaben der Spreizhose

Egal welches Modell – die Aufgabe der Spreizhose ist in allen Fällen gleich: Sie hält die Beine des kleinen Patienten in einer optimalen Beuge-Abspreizhaltung, die den Oberschenkelknochen dauerhaft in der Hüftgelenkspfanne hält und die Hüfte „zwingt“, sich richtig weiterzuentwickeln.

Die besten und schnellsten Ergebnisse bringt eine Behandlung, die während der ersten sechs Lebenswochen gestartet wurde. Dann kann die Spreizhose schon bald wieder Geschichte sein und einer gesunden Entwicklung der Hüfte steht nichts mehr im Weg.

Dauer und Anwendung der Orthese

Die Spreizhose sollte für ein bestmögliches Ergebnis den ganzen Tag und die gesamte Nacht über getragen werden. Lediglich zum Baden und Wickeln wird sie entfernt.

Aber auch dann sollten sich die Hüftgelenke immer in der angestrebten Beuge-Abspreizhaltung befinden.

Der Kinderarzt entscheidet, wie lange Eltern die Therapie durchführen müssen. Neben der Entwicklung der Hüfte kontrolliert er auch den Sitz der Spreizhose und entscheidet gegebenenfalls, ob und wann die nächst größere gekauft werden sollte.

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