Follikel
Unter Follikel oder Ovarialfollikel versteht man die Eizelle und die sie umgebenden Hilfszellen im Eierstock. Im Inneren eines Follikels reift die Eizelle heran. Dies geschieht im Eierstock. Dabei spricht man von Follikelreifung. Pro Zyklus reift immer nur ein Follikel so weit heran, dass er aufplatzt und die in seinem Inneren befindliche Eizelle in den Eileiter schleudert. Dann ist die Rede vom dominanten Follikel. Er reift schneller als die anderen Follikel im Eierstock. Beim Follikelsprung platzt der Follikel auf. Die Eizelle wird in den Eileiter geschleudert. Dort kann sie dann befruchtet werden. Es gibt auch Frauen, die einen Zyklus ohne Follikelreifung und Eisprung haben, z.B. beim PCO-Syndrom.
Die Follikelreifung
Alle Follikel, die eine Frau in sich trägt, sind bereits bei ihrer Geburt angelegt. Vor der Pubertät, also der Geschlechtsreife, sind diese Follikel allerdings noch nicht fertig entwickelt. Mit Einsetzen der Pubertät wird das sogenannte Follikelstimulierende Hormon (FSH) produziert. Dies sorgt dafür, dass die Follikel sich weiterentwickeln. Sie wachsen und füllen sich mit einer dunklen Flüssigkeit, der Follikelflüssigkeit. Anhand dieser Follikelflüssigkeit sind die Follikel nun auf dem Ultraschallbild gut zu erkennen. Durch weitere Ausschüttung von FSH und Östrogen reifen die Follikel weiter. Allerdings reift nur ein Follikel so weit, dass es aufplatzt und die Eizelle in den Eileiter schleudert.
Was geschieht nach der Follikelreifung?
Die Follikelreifung findet ihren Höhepunkt im Follikelsprung oder Eisprung. Hier platzt der Follikel auf, der am weitesten gereift ist. Die Eizelle, der er in sich trägt, wird in den Eileiter geschleudert. Hier kann sie nun von männlichen Samen befruchtet werden. Wenn das passiert, wandert die Eizelle in die Gebärmutter. Dort nistet sie sich in der Gebärmutterschleimhaut ein und wächst zu einem Embryo heran. Wurde die Eizelle nicht befruchtet, wandert sie ebenfalls in die Gebärmutter und wird dort zum Ende des Zyklus mit der Gebärmutterschleimhaut zusammen ausgeschieden. Dies ist die Menstruationsblutung. Nun reift ein neuer Follikel heran und wartet auf die Befruchtung.
Kein Follikelsprung: Das PCO-Syndrom
Bei manchen Frauen kann es passieren, dass sie zwar einen regelmäßigen Zyklus haben, die Follikelreifung aber ausgelassen wird. Dies ist beim PCO-Syndrom der Fall. Hier liegt eine Hormon- und Eierstockfunktionsstörung vor. Es sind zwar ausreichend Follikel vorhanden. Der Auslöser zum Follikelsprung fehlt jedoch. Es werden nicht genügend Follikelstimulierende Hormone produziert. Deswegen bleibt der Follikelsprung aus. Charakteristisch für das PCO-Syndrom sind die auf dem Ultraschallbild erkennbaren Follikel, die am Eierstock zu erkennen sind, diesen jedoch nicht verlassen. Deshalb ist PCO die Abkürzung für „Polycystische Ovarien“, also mehrere Follikel, die am Eierstock zu sehen sind.