Ovarien: Produzenten der Eizellen im weiblichen Körper
Die Eierstöcke, in der Fachsprache Ovarien genannt, befinden sich links und rechts der Gebärmutter im Becken einer Frau. Sie sind als Fortpflanzungsorgane in Ihrer Funktion vergleichbar mit dem Hoden des Mannes. Welche Funktion haben die Ovarien im weiblichen Körper? Sie produzieren Eizellen und geben diese in die Eileiter ab. Normalerweise wird per Monatszyklus eine Eizelle in die Eileiter abgegeben. Produziert werden aber mehrere Eizellen im Eierstock, in verschiedenen Reifestadien. Jede dieser Eizellen ist von einem Eibläschen, dem Follikel, umgeben. Wenn der Eisprung stattfindet, entwickelt sich ein dominanter Follikel, der schließlich einreißt und so die reife Eizelle zusammen mit den Follikelzellen in die Bauchhöhle schwemmt. Hier nimmt der Eileiter sie auf und leitet sie weiter zur Gebärmutter.
Ovarien im Zyklus einer Frau
Der Zyklus jeder Frau wird aus der Hirnanhangdrüse gesteuert und wird in drei Phasen unterteilt: der Follikelphase, in der sich Follikelzellen bilden; der Ovulationsphase (hier findet der Eisprung statt) und schließlich der Gelbkörperphase, in der Gelbkörper für die möglicherweise befruchtete Eizelle gebildet wird.
In der ersten Phase steigt die Produktion von Östrogen an, wodurch die Gebärmutterschleimhaut wächst und sich der Zervixschleim verdünnt, sodass die Samenzellen leichter eindringen können. Etwa 14 Tage später, in der Ovulationsphase gelangt die reife Eizelle aus den Ovarien in die Eileiter, wo die Befruchtung stattfinden kann. Danach bildet der Körper Gelbkörper, um die Gebärmutterschleimhaut auf das Einnisten der befruchteten Eizelle vorzubereiten. Findet keine Befruchtung statt, bildet sich der Gelbkörper zurück, die Blutgefäße ziehen sich zusammen und die Schleimhautteile werden nicht mehr versorgt und sterben ab. Sie werden bei der Regelblutung ausgestoßen.
Daten und Fakten zu Ovarien
Bei einem neugeborenem Mädchen enthalten die Ovarien ca. 2 Millionen Eier. Bis zur Pubertät überleben davon etwa 300.000. Im Leben einer Frau reifen davon nur rund 450 Eier heran.
Erkrankungen der Eierstöcke
Die Ovarien können verschiedenen Erkrankungen ausgesetzt werden. So kann es passieren, dass Keime durch die Scheide eindringen und die Ovarien sich entzünden. Das äußert sich meist in Bauchschmerzen bzw. Unterleibsschmerzen und Fieber. Bei einer Fehlfunktion der Eierstöcke spricht man von Ovarialinsuffizienz. Hier produzieren die Ovarien keine Eizellen. Ovarien können ebenfalls von Zysten befallen werden, was zu heftigen Schmerzen im Unterleib sowie Unregelmäßigkeiten der Menstruationsblutung führen kann. Die gefährlichste Erkrankung für Eierstöcke ist jedoch das Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs). In Deutschland erkranken jährlich etwa 9000 Frauen daran.
Referenzen – Ovarien
Frauenklinik Tübingen:
http://www.uni-Frauenklinik-tübingen.de/bereiche/endokrinologie/endo-sprechstunde/funktion-der-eierstöcke.html. Zugang am: 29. März 2012.