Wann spricht man von einer Rhesus-Unverträglichkeit?
Eine der größten Gefahren bei einer Schwangerschaft ist die Rhesus Unverträglichkeit zwischen Mutter und Baby. Was aber ist Rhesus Unverträglichkeit (med.: morbus haemolyticus)und was bedeutet dies konkret für Mutter und Kind in der Schwangerschaft? Zunächst einmal wird mit dem Rhesusfaktor ein bestimmter Bestandteil des Blutes, genauer gesagt, eine Eigenschaft der roten Blutkörperchen bezeichnet. Der Name „Rhesus“ stammt daher, dass diese Eigenschaft zuerst bei Rhesusaffen untersucht wurde. Hinsichtlich einer Schwangerschaft ist er ein sehr wichtiger Aspekt im Blutbild der werdenden Mutter. 80 Prozent der Menschen tragen den Rhesusfaktor auf den roten Blutkörperchen, was als rhesus-positiv bezeichnet wird. Die restlichen 20 Prozent gelten als rhesus-negativ.
Was bedeutet die Rhesus Unverträglichkeit in der Schwangerschaft?
Wenn Sie zum ersten Mal ein Kind auf die Welt bringen und Ihr Blutbild rhesus-negativ ist, während das Blutbild Ihres Babys rhesus-positiv ist, besteht in der Regel kein Problem, auch wenn eine Rhesus Unverträglichkeit vorliegt. Denn es ist höchst unwahrscheinlich, dass das rhesus-positive Blut des Kindes, in den Blutkreislauf der Mutter gelangt. Bei der Geburt selbst ist diese Wahrscheinlichkeit höher. Kommt es hier zu einer Übertragung des Blutes, bildet das Immunsystem der Mutter sofort Antikörper, um die rhesus-positiven Blutkörperchen zu zerstören. Soweit sind also sowohl Mutter als auch Kind sicher. Problematisch wird es erst bei einer weiteren Schwangerschaft. Hier kann es sein dass diese Antikörper sich immer noch im Blut der Mutter befinden und von hier aus aufgrund der Rhesus Unverträglichkeit die Blutkörperchen des Babys zerstören.
Moderne Medizin gegen Risiko Rhesusfaktor
Um zu verhindern, dass das Baby durch die Rhesus Unverträglichkeit zu Schaden kommt, hat die moderne Medizin eine Methode entwickelt, um die Natur zu überlisten. Das erreicht man, indem die Mutter kurz nach der Geburt ein spezielles Antikörper gespritzt bekommt, damit ihr Körper keine eigenen mehr bilden muss. Diese Anti-D-Prophylaxe wird wird grundsätzlich bei Rhesus Unverträglichkeit zwischen Mutter und Baby durchgeführt. Direkt nach der Geburt des Kindes wird dann nochmals dessen Blutbild an der Nabelschnur getestet. Bestätigt sich die Rhesus Unverträglichkeit, wird eine weitere Antikörper-Prophylaxe verabreicht.
Der Vorteil dabei: die fremden Antikörper sterben, anders als die eigenen, nach einer kurzen Zeit wieder ab, sodass sie bei der nächsten Schwangerschaft keine Gefahr mehr sind.
Lebendimpfungen: Warum vor der Schwangerschaft?
Masern, Mumps, Röteln und Windpocken gehören zu den Lebendimpfungen. Das bedeutet, dass dem Körper eine bestimmte Menge an lebenden Erregern verabreicht wird, gegen die der Körper Antikörper entwickelt, so dass die Gefahr einer Erkrankung abgeschwächt wird. Viele Impfungen gibt es auch in Kombinationen, so dass beispielsweise gleichzeitig gegen Masern, Mumps und Röteln vor der Schwangerschaft geimpft werden kann. Lebendimpfungen sollten grundsätzlich vor dem Schwanger-werden durchgeführt werden.
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