Die Folgen eines Kaiserschnitts

Die Folgen eines Kaiserschnitts

Die „Geburt nach Plan“ klingt zunächst einmal sehr verlockend, jedoch sollten bei dieser Überlegung immer auch die Folgen eines Kaiserschnitts in Betracht gezogen werden. Mit Sicherheit gibt es einige Vorteile, die ein Kaiserschnitt mit sich bringen kann, aber auch die Nachteile und Folgen sind nicht zu leugnen. Bei einem Kaiserschnitt wird das Baby operativ aus dem Bauch der Mutter entfernt, die Geburt über den Geburtskanal entfällt. In Deutschland erfolgen etwa 20% der Geburten per Kaiserschnitt, wobei dieser Eingriff aus verschiedenen Gründen vorgenommen wird. Heutzutage kann sich die werdende Mama für einen freiwilligen Kaiserschnitt entschieden, beispielsweise wenn sie die Geburt zeitlich genau planen möchte. In den meisten Fällen liegen jedoch spezifische medizinische Gründe vor, bezüglich des gesundheitlichen Zustands der Mutter oder des Kindes, die letztendlich für einen Kaiserschnitt sprechen.

Welche Folgen hat ein Kaiserschnitt?

Nicht immer muss ein Kaiserschnitt negative Folgen haben, jedoch steigt mit ihm das Risiko für Komplikationen. So leiden die betroffenen Kinder etwas zwei- bis viermal so oft unter Atemnot, außerdem kann es Probleme bei der Wundheilung der Narben bei der Mutter geben. Desweiteren kann es zu Schmerzen im Narbenbereich und starkem Blutverlust kommen, wodurch als Folgen des Kaiserschnitts Eisenmangel, Schock und Anämie (Blutarmut) entstehen können. Das Risiko für Thrombosen und Embolien steigt an, außerdem bildet sich der Uterus nach der Geburt schwerer wieder zurück als bei einer natürlichen Geburt. Eine erhöhte Sterblichkeit der Mutter fällt nicht unter die Folgen eines Kaiserschnitt, solange dieser ein geplanter ist. Jedoch muss die frischgebackene Mutter nach dem Eingriff länger im Krankenhaus bleiben und ist vergleichsweise erst später wieder fit als nach einer natürlichen Entbindung.

Die Langzeitfolgen eines Kaiserschnitts

Es ist durchaus möglich, dass auch langfristige Folgen des Kaiserschnitts auftreten. So kann es beispielsweise zu einem unregelmäßigen Zyklus oder Komplikationen durch die entstandenen Narben bei späteren Operationen im Bauchbereich kommen. Besonders bezüglich der Narben können langfristige Folgen auftreten. Bei einer problematischen Wundheilung können so Geschwülste entstehen und in seltenen Fällen spürt die Frau anschließend nicht mehr, wenn die Blase voll ist. 

Die psychischen Folgen eines Kaiserschnitts

Nicht zu vergessen oder unterschätzen sind die psychischen und emotionalen Folgen, die ein Kaiserschnitt haben kann. So kann es vorkommen, dass sich die Mutter als „Versagerin“ fühlt, weil sie ihr Kind nicht eigenmächtig auf natürlichem Weg geboren hat. Besonders bei Schnittentbindungen aus gesundheitlichen Gründen, muss die Mutter aufgrund von Komplikationen oder zur Überwachung von ihrem Kind getrennt werden, was zu Problemen in der Mutter-Kind-Bindung führen kann. Auch für die Partnerschaft können Folgen eines Kaiserschnitts Probleme bereiten. Findet sich die Frau wegen ihrer Narbe nicht mehr attraktiv oder möchte diese gegenüber ihrem Partner verstecken, kann sich das auf das Sexualleben auswirken. Außerdem kann es vorkommen, dass eine erneute Schwangerschaft nur verzögert wieder eintreten kann.1

Die Folgen eines Kaiserschnitts für das Kind

Ein Kaiserschnitt kann auch Folgen für das Neugeborene haben. Beispielsweise kann das Baby anschließend körperliche Anpassungsschwierigkeiten haben, was widerrum in etwa der Hälfte aller Fälle auf der Intensivstation endet. Weitere Folgen sind Allergien, welche bei Kaiserschnitt-Kindern häufiger auftreten, und auch Diabetes entsteht so statistisch gesehen häufiger. Folgen in Form von Problemen der Mutter-Kind-Bindung beeinflussen auch das Baby – es kann zu Problemen beim Stillen oder zu Schlafproblemen des Kindes kommen. Ein Kaiserschnitt ist also ein ernstzunehmender Eingriff, der gut überlegt sein sollte, da er für alle Beteiligten weitreichende Folgen haben kann. Auf einen solchen Eingriff sollte man deshalb nur dann zurückgreifen, wenn es gesundheitlich notwendig ist.2